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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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kleinen Sofa vor dem Kamin Platz. Wir schweigen eine Weile und hängen unseren Gedanken nach, bis Tante Virginia schließlich mit zärtlicher Stimme anfängt zu sprechen.
    »Es tut mir wirklich leid, Lia. Ich weiß, wie viel dir James bedeutete.«
    »Bedeutet«, verbessere ich sie und schaue in die Flammen, »nur weil ich gezwungen war, ihn freizugeben – und weil ich jetzt Dimitri habe –, heißt das noch lange nicht, dass mir egal ist, was mit James passiert.«
    »Natürlich.« Sie nimmt meine Hand. »Und du hattest keine Ahnung von einer intimen Beziehung zu Alice? Hat er nichts davon in seinen Briefen erwähnt?«
    Ich schüttele den Kopf. »Wir schreiben uns seit geraumer Zeit nicht mehr.«

    »Ich begreife einfach nicht, wie er sich mit Alice verloben konnte. Als ich sie das letzte Mal sah – bevor ich nach London aufbrach –, war sie mir schon so weit entglitten, dass ich keinerlei Einfluss mehr auf sie nehmen konnte.«
    »James Douglas ist ein guter Mann. Ein kluger Mann«, sagt Edmund. »Aber er ist ein Mann. Alice sieht aus wie Sie, Lia. Und James war sehr einsam, nachdem Sie New York verlassen hatten.« In seinen Augen liegt kein Vorwurf. Er listet lediglich die Tatsachen auf.
    »Edmund meint, du glaubst nicht, dass James über die Prophezeiung Bescheid weiß«, sagt Tante Virginia. »Was bringt dich auf die Idee?«
    Ich starre weiter in die Flammen und denke an James. An sein sanftes Lächeln, wenn er mich küsste. An seinen Eifer, mich vor jeder Art von Gefahr zu beschützen. An seine Güte, die sein ganzes Herz ausfüllt.
    Ich wende mich Tante Virginia zu, bin meiner Sache ganz sicher. »James würde sich niemals auf so etwas einlassen. Nicht auf das, was Alice vorhat.«
    Tante Virginia nickt. »Wenn das stimmt, kannst du nicht einfach mit ihm reden? Sag ihm alles und bitte ihn, sich von Alice fernzuhalten, zu seinem eigenen Besten.«
    Ich beiße mir auf die Lippe und versuche mir vorzustellen, wie ich James von der Prophezeiung erzähle.
    »Sie denken nicht, dass er Ihnen glaubt?«, sagt Edmund.
    Ich blicke ihn an. »Würden Sie mir glauben?«
    Er spricht langsam und wählt seine Worte sorgfältig. »Sie haben ihm schon einmal nicht vertraut, und es sieht nicht
so aus, als ob Ihre Entscheidung etwas Gutes bewirkt hätte. Vielleicht ist es Zeit, dass Sie etwas anderes versuchen.«
    Ich schaue auf meine Hände, auf das verhasste Zeichen auf einem Handgelenk und auf das Medaillon am anderen. »Vielleicht.«
    Wieder sitzen wir schweigend da, bis Tante Virginia weiterspricht. »Und was machen wir mit Alice? Glaubst du, sie ist gekommen, weil wir der Komplettierung der Schlüssel näherkommen?«
    »Selbst wenn sie davon wüsste, scheint es mir keine Rechtfertigung für eine so lange Reise. Fast alle Schlüssel beisammenzuhaben, ist kaum etwas, worüber sich Alice Sorgen machen würde. Es könnte Jahre dauern, bis wir den vierten Schlüssel gefunden haben, von dem Stein ganz zu schweigen.«
    »Und dem Ritual«, ergänzt Tante Virginia. Sie meint damit die Worte der Beschwörung, die in Avebury abgehalten werden muss, um das Tor endgültig zu schließen – eine Beschwörung, von der anscheinend niemand je gehört hat. »Aber ich werde mich morgen mit Elspeth zum Tee treffen. Wir wollen ein paar alte Bücher über Zaubersprüche durchsehen. Vielleicht finden wir etwas.«
    »Hoffentlich.« Ich stehe auf. Ich bin mit einem Mal todmüde; selten habe ich die Last der Aufgaben, die vor uns liegen, als so niederdrückend erlebt. »Arthur Frobisher gab mir die Adresse von jemandem, der vielleicht über das Versteck des Steins Bescheid weiß. Dimitri und ich werden die Person aufsuchen. Allerdings hätte ich mir gewünscht,
dass uns Arthur auch einen Namen genannt hätte, nicht nur eine Adresse. Ich möchte schließlich wissen, mit wem ich mich einlasse.«
    »Nun, jedenfalls werden Sie sich nicht allein auf die Sache ›einlassen‹«, erklärt Edmund. »Ich kann nicht zulassen, dass Sie sich mit irgendeinem Fremden treffen, ohne jemanden zu Ihrem Schutz dabeizuhaben. Besonders jetzt nicht.«
    Ich erwähne nicht, dass ich in Chartres ganz allein mit dem Leibwächter Samaels fertig geworden bin. Ich lächle ihn nur dankbar an, wünsche den beiden eine Gute Nacht und wende mich zum Gehen.
    »Lia?« Tante Virginias Stimme hält mich auf, als ich gerade durch die Tür treten will.
    »Ja?«
    »Was wirst du wegen Alice unternehmen? Sie wartet zweifellos darauf, dass du den ersten Zug machst.«
    Ich überlege, bevor ich

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