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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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Arm, und gemeinsam folgen wir Edmund über das verdreckte Straßenpflaster, die bröckelnden Stufen hinauf zu einer Holztür, die in einem fröhlichen Rot gestrichen ist, das gänzlich fehl am Platz wirkt. Der Anstrich ist frisch und makellos.
    Edmund wirkt alles andere als erfreut, trotz der einladenden Tür. »Mr Frobisher sollte keine anständige junge Dame in diesen Teil der Stadt schicken, schon gar nicht ohne einen Namen, auf den man sich berufen könnte«, murmelt er und klopft dann an die Tür.
    Stille ist die Antwort, und er will gerade ein zweites Mal klopfen, als wir Schritte näher kommen hören. Ich werfe Dimitri einen nervösen Blick zu, während die Schritte immer lauter werden. Dann, mit einem Ruck, wird die Tür aufgezogen, und im Türrahmen steht eine elegante Dame, so hübsch und adrett gekleidet, als wäre sie auf dem Weg zu einer Teeparty. Sie betrachtet uns mit einem nachsichtigen Lächeln, ohne ein Wort zu sagen.
    Ich brauche nur wenige Sekunden, dann erkenne ich sie. Unwillkürlich erwidere ich ihr Lächeln. »Madame Berrier? Sind Sie es wirklich?«

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    I hr Lächeln wird noch herzlicher. »Aber natürlich. Haben Sie jemand anderen erwartet?« Madame Berrier weicht zurück und lässt uns eintreten. In ihren Augen blitzt der Schalk. »Kommen Sie. Die Gentlemen auf der Straße werden Ihnen nichts tun, aber es wäre trotzdem klug, wenn wir die Angelegenheit, um deretwillen Sie hier sind, vertraulich behandeln würden, nicht wahr?«
    »Ja. Ja, natürlich.« Ich bin immer noch verwirrt von der Tatsache, dass Madame Berrier, die ich in New York kennengelernt habe, plötzlich in London vor mir steht.
    Sie schließt die Tür hinter uns und schiebt den Riegel vor. Edmund, der völlig unbeeindruckt wirkt, sagt nichts, und ich frage mich, ob er sich an Madame Berrier erinnert. Er war dabei, als ich sie in New York aufsuchte. Bei diesem Besuch eröffnete sie mir, dass ich der Engel des Chaos bin.
    Mit einem Blick über die Schulter nickt Madame Berrier
zu Dimitri. Ihre Augen funkeln anerkennend. »Und wer mag das wohl sein, hm?«
    »Oh! Ich bitte um Verzeihung. Madame Berrier, dies ist Dimitri Markov. Dimitri, Madame Berrier. Sie hat mir sehr geholfen, meine Rolle in der Prophezeiung zu begreifen.« Ich wende mich wieder zu Madame Berrier. »Und Dimitri war mir ebenfalls äußerst behilflich.«
    Sie lächelt kokett. »Da bin ich mir sicher, meine Liebe.«
    Ihr anzüglicher Ton treibt mir die Hitze ins Gesicht, aber mir fällt keine schlagfertige Erwiderung ein. Madame Berrier geht uns voraus, weiter in den hinteren Bereich des Hauses.
    »Bitte folgen Sie mir. Der Tee wird vermutlich schon fertig sein.« Ihre Stimme mit dem Akzent aus Französisch und einer Sprache, die ich immer noch nicht einordnen kann, wird leiser, je weiter sie sich von uns entfernt.
    Edmund, Dimitri und ich beschleunigen unsere Schritte, um zu ihr aufzuschließen, und ich hoffe um Madame Berriers willen, dass der Rest des Hauses besser eingerichtet ist als die Diele. Der Raum ist kalt, von den Wänden schält sich die Tapete, und das einzige Licht fällt von den angrenzenden Räumen herein.
    Aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Sich nach rechts wendend, öffnet Madame Berrier die Tür zu einem Salon, und ich habe plötzlich das merkwürdige Gefühl, in einem Märchen gelandet zu sein. Das Zimmer wird von mehreren, mit Perlenschnüren verzierten Lampen erhellt. Im Kamin flackert ein gemütliches Feuer. Die
Möbel sind abgenutzt, aber es wird ganz deutlich, dass Madame Berrier es sich in diesem Raum gemütlich gemacht hat.
    »Du meine Güte, der Tee riecht fantastisch!« Sie geht zu einem kleinen Tisch mit Tassen und Tellern, der vor dem Sofa steht. »Du bist ein Schatz, weißt du das?«
    Ihre letzte Bemerkung trifft mich unvorbereitet. Ich habe keine Ahnung, was sie bedeuten soll, und dem Ausdruck auf den Gesichtern meiner Begleiter nach zu urteilen, geht es Dimitri und Edmund ebenso. Wir schauen uns ratlos an, während sich Madame Berrier auf dem Sofa niederlässt. Sie stellt Tassen und Teller auf und gießt in aller Seelenruhe den Tee ein, der in einer Kanne auf einem Silbertablett steht, als ob sie nicht gerade eben einen Unsichtbaren mit »Schatz« angesprochen hätte.
    Aber als ich genauer hinschaue, sehe ich in den Schatten, die sich am Rand des Zimmers versammelt haben, eine Gestalt sitzen, an zwei Seiten eingerahmt von Bücherregalen, die sich unter der Last der Folianten förmlich biegen. Die Gestalt selbst ist

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