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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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lächeln.
    »Etwas zu essen klingt himmlisch. Und Wasser zum Waschen, wenn ihr welches habt.
    Die anderen steigen ebenfalls ab. Edmund hilft Tante Virginia aus dem Sattel, und Brigid führt uns ins Haus, während sich die Männer um die Pferde kümmern.
    Im Haus ist alles klein und dunkel, aber recht gemütlich. Wir gehen an einem Zimmer vorbei, das wohl ein Salon sein soll, und Brigid führt uns zu einer einfachen, schmalen Treppe in der Mitte des Hauses. Oben befinden sich die Schlafzimmer. Tante Virginia und ich haben jede ein eigenes Zimmer. Luisa teilt sich einen Raum mit Sonia, und Brigid führt Helene in das Zimmer, in dem sie beide wohnen werden. Wir vereinbaren, dass wir uns waschen und umziehen und uns dann wieder unten treffen wollen.
    Eine halbe Stunde später sitze ich mit den anderen Mädchen an einem grob gezimmerten Tisch. Brigid schenkt Tee ein.
    »Wo ist Tante Virginia?«, frage ich.
    »Sie sagt, dass sie sich ausruhen möchte. Sie wird zum Abendessen erscheinen.« Die Sanftheit in Luisas Stimme ist der Beweis, dass ich meine Sorge um meine Tante nur
schlecht verhehlen kann. »Sie wird sich erholen, Lia, ganz bestimmt. Ein paar Stunden Ruhe können Wunder bewirken. «
    Ich nicke und nehme die leicht angeschlagene Teetasse, die Brigid mir reicht. Dann schlürfe ich das heiße Getränk, um nicht antworten zu müssen.
    »Brigid, was ich dich fragen wollte«, sagt Luisa, nimmt einen Schluck Tee und beäugt Brigid über den Rand ihrer Tasse hinweg, wobei sich ein schalkhafter Ausdruck auf ihrem Gesicht ausbreitet: »Warst du etwa ganz allein mit Gareth in diesem großen Haus?«
    Brigids Wangen färben sich rosa. »So groß ist es gar nicht.«
    Luisa hebt die Augenbrauen. »Brigid, die Größe dieses Hauses ist mir herzlich egal! Was ich wissen will, ist, wie ihr euch in den letzten zwei Tagen die Zeit vertrieben habt!«
    Sonia verdreht die Augen. »Luisa, sei doch nicht so dreist!«
    Luisa nimmt sich einen Keks von dem Teller auf dem Tisch und beißt herzhaft hinein. »Tu bloß nicht so unschuldig! Du bist doch genauso neugierig wie ich.«
    Ich unterdrücke den Drang, laut zu lachen. Vielleicht ist es ganz gut, dass Tante Virginia dieser Gesellschaft fern bleibt.
    Brigid, die während der ganzen Zeit herumgelaufen ist, Tee eingeschenkt und den Tisch gedeckt hat, setzt sich hin und dreht nervös das Geschirrtuch in ihren Händen hin und her. »Wir sind noch nicht sehr lange hier. Wir kamen
erst gestern Morgen an. Dann mussten wir mit den Hausbesitzern alles regeln und ihnen beim Packen helfen. Als sie endlich weg waren, war es Abend.
    Seitdem haben wir nach der Leibwache Ausschau gehalten und eure Ankunft vorbereitet. Dieses Haus hat noch nicht viele Gäste gesehen. Es musste mal gründlich sauber gemacht werden.«
    Ich überlege, ob sie wohl an ihr eigenes, makelloses Heim in Loughcrew denkt, denn in ihren Augen blitzt ein Funke Stolz auf.
    »Was habt ihr denn den Hausbesitzern erzählt?«, fragt Helene. Unvermittelt fällt mir auf, dass ich nicht mehr weiß, wann ich ihre Stimme das letzte Mal gehört habe. Mit einem Mal tut sie mir leid. Brigid hat sich wunderbar in unsere kleine Gemeinschaft eingefügt, während Helene noch immer eine Außenseiterin ist.
    Brigid zuckt mit den Achseln, während sich zwei rote Flecken auf ihren Wangen ausbreiten. »Gareth sagte, wir seien frisch verheiratet und wollten für uns sein. Er hat sie gut bezahlt, damit sie so schnell wie möglich verschwinden. «
    Luisa lacht schallend. »Das kann ich mir gut vorstellen! «
    Sonia versetzt ihr einen Klaps auf den Arm. »Luisa! Himmel noch mal!« Sie schaut Brigid an und muss ein Grinsen unterdrücken. »Tut mir wirklich leid, Brigid, ich habe keine Ahnung, was manchmal über sie kommt.«
    Brigid nickt und ein leises Lächeln breitet sich auf ihren
Lippen aus. »Es war eigentlich ganz schön, das Haus für sich zu haben.«
    »Ich wusste es!«, schreit Luisa auf. »Und ich will alle Einzelheiten wissen!«
    Wir brechen in Gelächter aus. Lediglich Helene bleibt stumm, lässt sich aber zu einem Lächeln hinreißen. Doch bevor Brigid uns Näheres über ihre gemeinsame Zeit mit Gareth erzählen kann, erklingen Schritte in der Diele. Einen Moment später steht Gareth im Türrahmen.
    »Die Pferde sind …« Er bricht ab und schaut uns an, wie wir uns wie ein Mann zu ihm umdrehen und ihn anstarren, wobei jede Einzelne von uns sich vorstellt, wie es für ihn und Brigid gewesen sein mag. Allein in diesem Haus.
    »Was ist?«
    Brigid

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