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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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klein und sitzt leicht gebückt. Edmund und Dimitri schauen in die Richtung, in die mein Blick weist, und ihre Mienen werden wachsam, als sie erkennen, dass wir nicht allein sind.
    Madame Berrier dreht den Kopf zu der gebeugten Gestalt. »Lass doch jetzt deine staubigen Bücher liegen und trink mit uns Tee, ja? Ich denke, dass Miss Milthorpe deinetwegen gekommen ist, obwohl ich mich natürlich über ihren Besuch ebenso freue.«

    Die Gestalt nickt und wendet sich um. »Aye. Bitte verzeihen Sie meine Unhöflichkeit.«
    Wenn das überhaupt möglich ist, versteifen sich Edmund und Dimitri noch mehr, als die Gestalt aus den Schatten tritt. Ich kann förmlich spüren, wie sie innerlich bereits in Verteidigungshaltung gehen. Ich muss mir auf die Zunge beißen, um sie nicht wieder daran zu erinnern, dass ich in Chartres sehr gut allein zurechtgekommen bin und nicht jedes Mal gerettet werden muss, wenn ein Fremder den Raum betritt.
    Die Gestalt ist ein Mann. Gemächlich schlurft er heran. Erst als er in das Licht einer Lampe tritt, die auf einem der vielen kleinen Tische steht, kann man sein Gesicht erkennen.
    »Willkommen, junge Dame. Viel Zeit und Tausende von Meilen liegen zwischen heute und unserer letzten Begegnung. «
    Ich muss blinzeln und frage mich unwillkürlich, was für Überraschungen dieser Tag noch für mich bereithält.
    »Mr Wigan?« Meine Stimme klingt schrill in meinen Ohren und ich tadele mich stumm für meine sinnlose Frage, denn natürlich ist es Mr Wigan.
    Sein Lachen ist willkommene Musik in der Stille des Raums. »Ich bin’s, in der Tat! Bin übers Meer gefahren, mit meiner lieben Sylvia.«
    Er geht zum Sofa und lässt sich neben Madame Berrier nieder, die ihm eine Tasse mit dampfendem Tee reicht.
    Dimitri und Edmund stehen steif, aber höflich da, nur
mich hat der Schock meiner Manieren beraubt. Mit unsicheren Schritten gehe ich zu einem Sessel und lasse mich unzeremoniell hineinplumpsen.
    »Ich fürchte, wir haben unsere junge Freundin ein wenig überrascht, Liebster.« In Madame Berriers Stimme liegt Belustigung. »Dabei dachte ich, wir seien in New York reichlich indiskret gewesen.«
    »Indiskret?«, stottere ich. » Liebster? «
    Sie trinkt einen Schluck Tee und späht dann in die Tasse. »Alastair, Lieber, was für eine Sorte hast du heute für uns zubereitet?«
    Ein Lächeln wandert über sein breites Gesicht. »Mandeltee, mein Herz. Mit einem Hauch Schokolade.«
    Madame Berrier nickt lobend. »Ganz köstlich.« Sie fängt meinen Blick ein und erklärt: »Ich habe früher nie gerne Tee getrunken. Aber Alastair ist ein Meister der Zubereitung aller möglichen Sorten. Wir sind seit einer ganzen Weile … zusammen. Das war einer von vielen Gründen, warum mich die Menschen in dieser engstirnigen Kleinstadt New York geschnitten haben. Und einer von vielen Gründen, warum ich einen Tapetenwechsel brauchte.«
    Sie schaut zu Edmund und Dimitri, als ob sie die Anwesenheit der beiden Männer fast vergessen hätte. »Aber bitte setzen Sie sich doch! Sie haben gewiss bemerkt, dass wir uns hier nicht um Konventionen scheren.«
    Die beiden Männer lassen sich auf zwei Stühlen nieder. Ich wende mich zu Dimitri und deute auf den kleinen Mann, der zufrieden seinen Tee schlürft. »Das ist Mr
Wigan. Ich kenne ihn aus New York. Durch seine Hilfe haben wir herausgefunden, dass Luisa und Sonia zwei der Schlüssel sind.« Ich schaue zu Mr Wigan. »Und dies ist Dimitri Markov, Mr Wigan. Er ist … ein Freund.«
    Madame Berrier wirft Mr Wigan einen mutwilligen Blick zu. »Ich wage zu behaupten, dass die beiden genau solche ›Freunde‹ sind wie wir beiden, Liebster.«
    Meine Wangen werden heiß vor Verlegenheit, und ich vermeide es, in Edmunds Richtung zu schauen, obwohl er natürlich über die Art meiner Beziehung zu Dimitri bestens im Bilde ist. Immerhin sind wir alle gemeinsam nach Altus geritten.
    »Ich freue mich sehr, Sie beide zu sehen«, sage ich hastig, nicht zuletzt, um das Thema zu wechseln. »Aber ich weiß wirklich nicht, warum Arthur uns hierher geschickt hat.«
    Madame Berrier reicht jedem von uns eine Tasse Tee. Ich warte schweigend ab, als sie uns Sahne und Zucker anbietet, wohl wissend, dass sie sich erklären wird, wenn sie dazu bereit ist.
    Aber es ist Mr Wigan, der zuerst das Wort ergreift. »Ich möchte ja niemanden in Aufregung versetzen, aber es ist gut möglich, dass ich genau derjenige bin, der Ihnen helfen kann. Genauer gesagt, verfüge ich über Wissen, das kein anderer Mensch außer

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