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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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man dir ohne weiteres verzeihen, vor allem da du dich mit einer zum Teil elynischen Erziehung entschuldigen kannst.« Sein Lächeln verblasste. »Du solltest wissen, dass ich einen dieser Gäste als zukünftigen Ehemann für dich im Sinn habe.«
    Stara blinzelte. Dann stellte sie fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. Ehemann?
    »Eine Verbindung zwischen unseren Familien würde ein Bündnis stärken, das während der vergangenen Jahre erprobt worden ist. Deine Sklavin wird dir erklären, was du wissen musst, aber sei versichert, dass sie reichlich Land besitzen und sich der Gunst des Kaisers erfreuen.«
    Ehemann?
    Er runzelte finster die Brauen. »Und bedauerlicherweise ist die Frau deines Bruders außerstande, Kinder zu gebären. Wenn du uns keinen Erben gebierst, wird unser Land nach dem Tod deines Bruders an Kaiser Vochira fallen.«
    »Ehemann?«, stieß sie mühsam hervor.

    Er schaute sie an und kniff die Augen zusammen. »Ja. Du bist ein wenig alt, um noch unverheiratet und kinderlos zu sein, aber deine halb elynische Herkunft sollte das wieder wettmachen. Anders als die Elyner halten die Sachakaner etwas fremdes Blut für eine Stärke und nicht für eine Schwäche.«
    Ein wenig alt ? Sie war erst fünfundzwanzig!
    »Ich dachte...« Sie hörte die Entrüstung in ihrer Stimme und hielt inne, um tief durchzuatmen. »Ich dachte, du wolltest mich hier haben, damit ich dir beim Geschäft helfen kann.«
    Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, und er kicherte. Unwillkürlich flammte Ärger in ihr auf. Genauso schnell verblasste das Lächeln, und ein Ausdruck des Verstehens trat in seine Züge.
    »Das hast du wirklich geglaubt, nicht wahr?« Er schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Deine Mutter hätte dich nicht mit einem solchen Missverständnis hierherkommen lassen dürfen. In Sachaka treiben Frauen keinen Handel.«
    »Aber ich könnte es«, sagte sie leise. »Wenn du mir eine Chance...«
    »Nein«, entgegnete er entschieden. »Die Kunden würden nicht nur über dich lachen, sie würden auch aufhören, mit mir Geschäfte zu machen. So etwas tut man hier einfach nicht.«
    »Also willst du mich stattdessen verkaufen, als sei ich ein Bottich Farbe?«, rief sie aus. »Ohne ein Mitspracherecht, was die Frage betrifft, wen ich heirate?«
    Er starrte sie an, seine Züge verhärteten sich langsam, und Mutlosigkeit ergriff sie.
    Er will es wirklich tun. Es war von Anfang an seine Absicht gewesen. Mutter kann nichts davon gewusst haben. Anderenfalls hätte sie mich niemals hierhergeschickt.
    Alle Hoffnungen, mit ihrem Vater zusammenarbeiten zu können, sich ein neues Leben mit ihm aufzubauen, zerfielen zu Asche. Sie stand auf, ging davon und drehte sich dann wieder zu ihm um.
    »Ich kann es nicht glauben. Du hast nach mir geschickt - du hast mich mit einer List dazu gebracht, hierherzukommen. Nur damit du mich wie ein Stück Vieh verkaufen kannst.«

    »Setz dich«, sagte er.
    »Du hast doch gewiss nicht geglaubt, dass ich glücklich darüber sein würde«, wütete sie. »Dass ich, nachdem ich fünfzehn Jahre in Elyne gelebt und während des größten Teils dieser Zeit zu deinem Nutzen gearbeitet habe, hocherfreut sein würde, die Ehefrau eines Fremden zu werden. Nein, eine Hure . Nein, eine Sklavin , da Huren zumindest bezahlt werden für...«
    »SETZ DICH.«
    Sie konnte nicht umhin zusammenzuzucken. Immer noch schwer atmend, schloss sie die Augen und zwang sich, ihren Zorn abkühlen zu lassen. Als es so weit war, öffnete sie die Augen und sah ihn an.
    »Ist das wirklich der Grund, warum du nach mir geschickt hast?«
    Seine Augen waren jetzt dunkel vor Zorn. »Ja«, knurrte er.
    Sie ging zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich, wobei sie hoffte, dass ihre Bewegungen entschlossen und würdevoll wirkten.
    »Dann muss ich, bei allem Respekt, ablehnen. Ich werde nach Elyne zurückkehren.«
    Er musterte sie mit schmalen Augen, dann umspielte plötzlich ein schiefes Lächeln seine Lippen
    »Ganz allein, ohne Wachen und Beschützer?«
    »Wenn es sein muss.«
    »In den Bergen wimmelt es von Ichani. Sie sind Ausgestoßene - es schert sie nicht, welche Familie sie beleidigen, welcher Familie sie Schaden zufügen. Du würdest Elyne nie erreichen.«
    »Ich bin bereit, es zu versuchen.«
    Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Du hast recht. Ich hätte dich nicht fünfzehn Jahre in Elyne lassen und von dir erwarten dürfen, dass du ohne einige törichte Ideen im Kopf zurückkehrst... obwohl ich mir nicht sicher

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