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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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schaute.
    Er wirkt vollkommen verängstigt, dachte sie.
    Ein schwacher Luftstrom sagte ihr, dass die Tür offen war.
    Sie zog den Schlauch heraus, trat zurück und blickte auf, um festzustellen, wen Cannia ihr geschickt hatte. Der Mann, der ihren Blick erwiderte, war hochgewachsen und massig, und er trug exotische Kleidung.
    Ihr Herz erstarrte vor Entsetzen.
    »Ich sehe, du bist zurückgekommen, um nach Hanara zu sehen«, bemerkte der Sachakaner, in dessen Lächeln keinerlei echte Dankbarkeit lag. »Wie nett von dir. Wird er überleben?«
    Sie holte tief Luft und fand irgendwie ihre Stimme wieder. »Ich weiß es nicht... Herr.«
    »Wenn er nicht überlebt, spielt das keine Rolle«, erwiderte er in beruhigendem Tonfall.
    Ihr fiel keine Erwiderung darauf ein, daher sagte sie nichts. Wo ist der Diener, den Cannia mir schicken wollte? , dachte sie. Und was das betrifft, wo ist Lord Dakon? Er lässt den Sachakaner doch gewiss nicht unbewacht durchs Haus streifen...
    »Ich nehme an, er ist ein guter Patient, um Experimente an ihm durchzuführen«, fuhr der Sachakaner fort und sah auf seinen Sklaven hinab. »Vielleicht wirst du etwas Neues lernen.« Der Sklave mied den Blick seines Herrn. Der Sachakaner schaute wieder zu Tessia hinüber. »Viel Spaß.«
    Er verließ rückwärts den Raum und schloss die Tür. Tessia stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und hörte einen zweiten Seufzer, der ihrem folgte. Sie sah den Sklaven an und lächelte schief.
    »Dein Herr hat eine seltsame Vorstellung von Spaß«, murmelte
sie. Dann machte sie sich daran, die Verbände des Sklaven zu erneuern.
    Er gab keinen Laut von sich, während sie arbeitete, sondern schnappte nur gelegentlich nach Luft, wenn sie die Verbände löste, die ein wenig an den Wunden klebten. Seine Verletzungen sahen bemerkenswert gut aus - minimale Schwellungen und Rötungen und kein Eiter. Sie tupfte alles vorsichtig mit einem sauberen Tuch ab und ersetzte die besudelten Verbände durch frische.
    Als sie endlich fertig war, war der Besuch des Sachakaners nur mehr eine ferne, unangenehme Erinnerung. Sie packte die Tasche ihres Vaters und nahm sie auf. An der Tür blieb sie noch einmal stehen und nickte dem Sklaven zu.
    »Ruh dich gut aus, Hanara.«
    Die Haut um seine Augen legte sich in winzige Fältchen; näher konnte er einem Lächeln in seiner Verfassung nicht kommen. Zufrieden mit ihrer Arbeit, verließ sie den Raum und ging den Flur entlang zur Dienstbotentreppe, wobei sie sich fragte, ob ihre Eltern schon wach waren.
    Aus einer der Türen drang eine Stimme, bei der ihr das Herz in die Knie sank.
    »Bist du fertig, Tessia?«
    Der Sachakaner. Sie blieb stehen. Dann verfluchte sie sich dafür, dass sie das getan hatte. Wäre sie weitergegangen, hätte sie vorgeben können, ihn nicht gehört zu haben. Aber jetzt konnte sie ihn nicht mehr ignorieren, ohne unhöflich zu sein. Sie holte tief Luft, machte zwei Schritte rückwärts und blickte in den Raum. Es war ein Wohnzimmer, möbliert mit behaglichen Sesseln und kleinen Tischen, auf denen ein Gast ein Getränk oder ein Buch abstellen konnte. Der Sachakaner saß auf einem großen Holzstuhl.
    »Ja, Herr«, erwiderte sie.
    »Komm näher.«
    Er sprach leise, aber mit dem stählernen Tonfall eines Mannes, der Gehorsam erwartete. Mit rasendem Herzen trat Tessia in die Tür. Der Sachakaner lächelte und winkte sie zu sich.
    »Komm ganz herein«, sagte er.

    Sie betrat den Raum, blieb einige Schritte vor dem Sachakaner stehen und konzentrierte sich darauf, eine möglichst ausdruckslose Miene beizubehalten.
    Hinter ihr erklang ein Geräusch; die Tür hatte sich geschlossen. Sie zuckte zusammen, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Dann fluchte sie im Stillen, weil sie wusste, dass sie sich ihre Angst hatte anmerken lassen. Hoffen wir, dass er es für Überraschung gehalten hat, sagte sie sich. Ihr wurde klar, dass sie zu schnell atmete, und sie versuchte, ihre Atmung zu verlangsamen.
    Der Sachakaner erhob sich und kam auf sie zu, und die ganze Zeit blickte er ihr in die Augen. Irgendjemand hatte ihr einmal erzählt, wenn man einem Sachakaner in die Augen sah, mache man ihm deutlich, dass man sich für ebenbürtig hielt. Wenn man kein mächtiger Magier war, konnte der Sachakaner auf die Idee kommen, seinen Gegenüber eines Besseren zu belehren. Sie senkte den Blick.
    »Da wäre eine private Angelegenheit, um die ich mich kümmern möchte«, erklärte er leise.
    Sie nickte. »Euer Sklave. Er ist...« »Nein. Etwas anderes.

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