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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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ist.
    »Gibt es hier irgendwelche Wände, die nicht weiß sind?«
    »Nein, Herrin.«
    Stara seufzte abermals. Vora hatte einige Tage gebraucht, um Stara dazu zu überreden, ihr Zimmer zu verlassen. Stara wollte es der Sklavin gegenüber nicht eingestehen, aber sie hatte Angst vor einer Begegnung mit ihrem Vater. Vora hatte ihr keine Ruhe gelassen, und am Ende hatte Stara sich gefügt, aus Abscheu vor sich selbst, weil sie es ihrem Vater gestattete, sie in einen Feigling zu verwandeln. Obwohl sie sich vorstellte, dass es schwierig wäre, ihn dazu zu überreden, sie nach Hause zu schicken, war es vollkommen unmöglich, wenn sie ihm nie wieder begegnete.
    Mit einem Mal lag ein eigenartiger Geruch in der Luft. Er war nicht unangenehm oder widerlich süß wie die Düfte, die Sachakanerinnen bevorzugten. Vora führte Stara in einen Flur, der nicht gerade, sondern in einem weiten Bogen verlief. Durch Fenster in der Wand auf der Innenseite des Bogens blickte man auf wucherndes Grün. Stara blieb stehen, überrascht, ein so üppiges Pflanzenleben vor sich zu sehen.
    Als sie vor eins der Fenster trat, sah sie, dass der Garten einen runden Raum ausfüllte und dass als Dach darüber eine große, aus Segmenten zusammengesetzte runde Zeltbahn zwischen Haken in den Wänden gespannt war.
    »Ja, das ist wirklich hübsch... und unerwartet«, sagte sie laut.
    Vora kicherte. Als die Frau zu einer Tür ging, die in den Garten
führte, betrachtete Stara die Sklavin. Ich bin mir fast sicher, dass sie mich mag. Ich hoffe es. Ich habe sie jedenfalls zu mögen gelernt, und es wäre eine Schande, wenn das Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Sie konnte sich noch immer nicht dazu überwinden, Vora als etwas Geringeres denn eine Dienerin zu behandeln. Auch das herrische Gehabe der Frau passte kaum zu ihrem niederen Stand. Ich vertraue ihr wahrscheinlich mehr, als ich das tun sollte, dachte Stara. Nicht mehr als einer Dienerin, aber wenn Voras Beschreibung sachakanischer Politik und ihrer Intrigen nicht übertrieben ist, dann sollte ich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein Feind sie dafür anwerben könnte, mich zu vergiften oder etwas in der Art. Das heißt, es wäre dann wohl eher einer der Feinde meines Vaters... oder mein Vater selbst. Sie schauderte. Aber das würde er nicht tun. Und sei es nur deshalb, weil meine Mutter sich in diesem Fall weigern würde, ihm noch länger ihre Gewinne zu schicken. Trotzdem... wenn sie niemals erfahren würde, dass er es war... Ich sollte an etwas anderes denken.
    Ein kleiner, von Steinen gesäumter Bach schlängelte sich durch den Garten, und in der Mitte führte eine Brücke über das Gewässer. Am gegenüberliegenden Ende sprudelte Wasser durch ein aus der Mauer ragendes Rohr. Es war so hübsch, dass Stara enttäuscht war, als Vora sie aus dem Garten führte, durch den Flur und hinein in einen leeren Raum. Hier waren die Wände mit grauem Stein ausgekleidet.
    »Also sind nicht alle Wände w...«, begann Stara, brach jedoch ab, als Vora ihr bedeutete, Schweigen zu bewahren.
    Fasziniert folgte Stara der Sklavin zu einer hölzernen Tür auf der anderen Seite des Raums. Vora blieb stehen und trat dann neben Stara. Das schwache Geräusch von Musik drang durch die Tür. Stara sah Vora überrascht an. Sie hatte seit ihrer Ankunft in Sachaka keine Musik mehr gehört. Die Frau lächelte und wiederholte ihre Geste, mit der sie sie zuvor um Schweigen gebeten hatte.
    Stara lauschte. Der Musikant spielte ein Saiteninstrument, das sie eher in den Häusern reicher Elyner gehört hatte. Und der Musikant war gut. Sehr gut. Während er von einer Melodie
zur anderen wechselte und manchmal einige Klänge wiederholte, um einen Fehler zu korrigieren oder die Geschwindigkeit zu verändern, wuchs Staras Bewunderung. Schließlich konnte sie die Spannung nicht länger ertragen. Sie rückte von der Tür weg.
    »Wer ist das?«, flüsterte sie Vora zu.
    Das Lächeln der Frau wurde breiter. »Meister Ikaro.«
    Stara fuhr vor Schreck hoch. »Mein Bruder?« »Ja, Herrin. Ich habe es Euch gesagt. Er ist nicht der, für den Ihr ihn haltet.«
    »Wie hat er gelernt, so zu spielen?«
    »Er hat zugehört. Und geübt.« Voras Lächeln verblasste. »Als Meister Sokaro es herausfand, hat er Meister Ikaros erste Viya zerschmettert. Ich weiß nicht, wie es Eurem Bruder gelungen ist, eine neue in die Hände zu bekommen. Er will es mir nicht verraten, aus Furcht, Euer Vater könnte meine Gedanken lesen.«
    Stara sah Vora an; sie war

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