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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Dakon sah, dass drei Männer davorstanden. Er erkannte den jungen Mann in der Mitte. Die beiden links und rechts von König Errik waren Magier, die mehr als doppelt so alt waren wie er und als zwei der mächtigsten und wohlhabendsten Männer in Kyralia angesehen wurden.
    Werrin und Sabin zügelten ihre Pferde mehrere Schritte vor dem König; hinter ihnen kam die ganze Kolonne zum Stehen. Als endlich Stille einkehrte, saßen Werrin und Sabin ab und verneigten sich, und der Rest der Armee folgte ihrem Beispiel.
    »Lord Werrin«, sagte König Errik und blieb vor ihnen stehen. »Magier Sabin. Meine treuen Freunde und Magier. Es ist schön, Euch wiederzusehen.« Er umfasste ihrer beider Arme, dann richtete er sich auf, wandte sich der Armee zu und erhob die Stimme. »Willkommen, Magier von Kyralia. Ihr habt Euer Leben aufs Spiel gesetzt, um Euch unserem Feind entgegenzustellen, und Ihr habt schnell und mutig reagiert, als das Land Euch brauchte. Obwohl die erste Schlacht verloren wurde, sind wir weit davon entfernt, geschlagen zu sein. Ich habe den Rest der Magier Kyralias bei mir, bis auf jene, die zu schwach
waren, um zu reiten und zu kämpfen. Wir sind jetzt eine Armee, und als solche müssen wir uns bereitmachen, dem Feind mit unserer vollen Stärke entgegenzutreten. Ich habe dazu die Unterstützung von Magiern aus anderen Ländern.« Er drehte sich um und deutete auf fünf Männer, die in der Nähe standen. Dakon bemerkte mit einiger Überraschung, dass zwei von ihnen hochgewachsene, reichlich tätowierte Lans waren, während die drei anderen der weniger beeindruckenden Rasse der Vindo angehörten. Zwischen ihnen stand Magier Genfel, der überaus selbstzufrieden dreinblickte.
    Der König hatte innegehalten, und seine Miene wurde ernster, als er die Gesichter der Neuankömmlinge betrachtet. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Anführer sollen zu mir kommen, damit wir unsere Strategie erörtern. Die Übrigen dürfen sich ausruhen, essen und für die Nacht das Lager aufschlagen. Bis morgen werden wir entscheiden, welches unser nächster Schritt sein wird.«
    Als er sich wieder Sabin zuwandte, begann die Armee, sich zu zerstreuen. Dakon sah Tessia an.
    »Wieder einmal ruft mich die Pflicht«, sagte er.
    Ihre Mundwinkel zuckten zu einem schwachen Lächeln. »Ich erwarte später einen vollständigen Bericht, Lord Dakon«, erwiderte sie hochtrabend, dann trieb sie ihr Pferd davon.
    Er lachte leise, bevor er neben Werrins Pferd absaß und einem wartenden Diener die Zügel reichte. Narvelan stand bereits in der Nähe. Dakon ging zu dem jungen Magier hinüber.
    »Das sind Lord Perkin und Lord Innali«, stieß Narvelan gepresst hervor.
    Dakon sah die beiden älteren Männer an, die neben dem König gestanden hatten. »Die Patriarchen von Kyralia?« Er zuckte die Achseln. »Irgendwann mussten sie ihr Gesicht ja zeigen. Und sie werden sich wohl kaum von diesem Gespräch ausschließen lassen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Narvelan mit vor Resignation dünner Stimme.
    »Lasst Euch nicht von ihnen einschüchtern«, riet Dakon ihm. »Sie mögen Geld haben und eine Abstammung, die bis in die
Zeiten vor der sachakanischen Besetzung zurückreicht, aber keines von beidem würde in der Schlacht von Belang sein. Ihr habt gegen Sachakaner gekämpft und sie getötet. Damit seid Ihr erheblich beeindruckender als ein Paar alter Männer, die lediglich prächtige Namen vorzuweisen haben.«
    »Ich nehme an, Ihr habt recht«, sagte Narvelan und seufzte. »Ich wünschte beinahe, es wäre nicht so, obwohl es beim zweiten Mal leichter war. Und beim dritten Mal.«
    Dakon runzelte die Stirn. »Was war leichter?«
    »Sachakaner zu töten.« Narvelan sah Dakon nervös an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich erleichtert oder besorgt sein sollte, dass es mir nicht mehr so schwerfällt.«
    »Entscheidet Euch für Erleichterung«, riet Dakon ihm. »Wenn alles gut geht, werden wir noch viele weitere Sachakaner töten. Wenn es nicht gut geht, bezweifele ich, dass wir Gelegenheit haben werden, uns darum zu sorgen, ob es einfach war oder nicht.«
    Der König, Werrin und Sabin näherten sich dem Zelt. Dakon sah, dass der Rest der Ratgeber der Armee sich ihnen anschloss. Der König bedeutete den beiden Patriarchen, die vorgetreten waren, ihm ins Zelt zu folgen. Dakon, Narvelan und die Übrigen traten als Letzte ein.
    Etliche Holzstühle waren im Kreis aufgestellt worden. Der König wählte den größten, elegantesten dieser Stühle, dann ließen sich

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