Magie
vergewissern.«
Die anderen nickten. Dakon unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Zumindest stimmten sie untereinander überein.
»Schlicht und einfach, damit er nicht denkt, wir zögen voreilige Schlüsse«, fügte Wayel leise hinzu.
»Ich glaube kaum, dass er Dakon das unterstellen wird.« Everran lächelte und nickte Dakon zu. »Und wenn Dakon den Eindruck erweckt, er suche Unterstützung um seiner selbst willen, statt im Interesse aller, könnte das genügen, um dem König ein Versprechen abzuringen.«
»Ein Versprechen, dass er Dakon gäbe, nicht uns«, bemerkte einer der anderen Lehensmagier.
»Würde das unterm Strich einen Unterschied machen?«, fragte jemand anderer.
»König Errik wird ein solches Versprechen wohl kaum einem Lehensmagier geben und anderen nicht«, sagte Sabin leise. Sofort sahen die anderen ihn erwartungsvoll an. »Es sei denn natürlich, er wollte eine besondere Gunst zeigen - aber in diesem Fall wäre es töricht, Eifersucht unter den Lehensmagiern zu schüren. Er will die ländlichen Magier vereint sehen, und ganz gewiss will er nicht, dass sie miteinander wetteifern.«
»Seid Ihr Euch sicher?«, hakte Wayel nach. »Er könnte eine solche List benutzen, um uns zu spalten, um uns daran zu hindern, ihn zu belästigen.«
»Das wird er nicht tun«, sagte Sabin. Die anderen nickten zustimmend, und Dakon bemerkte einmal mehr, welchen Respekt sie dem Schwertmeister entgegenbrachten.
»Wenn er ein Versprechen gibt, dann wird es also uns allen gelten?«, fragte Prinan.
Sabin nickte. »Aber es würde mich überraschen, wenn er irgendwelchen
Versprechungen gäbe. Er weicht nicht zurück, wenn es nicht unbedingt sein muss. Zumindest nicht in einem Übungskampf.«
Plötzlich war der Grund für den Respekt, mit dem die anderen dem Schwertmeister begegneten, offenkundig. Sabin muss mit dem König Übungskämpfe austragen, dachte Dakon. Das würde ihm gewiss Einblick in die Denkweise und den Charakter des Mannes geben. Dann kam ihm eine andere Möglichkeit in den Sinn. Ob er wohl einer der Magier ist, die dem König magische Stärke geben?
Everran seufzte. »Das wäre zweifellos zu viel erwartet, aber wenn es Dakon gelänge, den König in eine Diskussion über die Form und den Zeitpunkt seiner Hilfe zu verwickeln, die wir im Ernstfall erwarten könnten, wäre es einfacher für uns, Pläne zu schmieden... Aber lasst uns später darüber reden. Hier ist das Essen!«
Als Diener mit Tabletts voller Speisen, Gläsern und Flaschen mit Wein oder Wasser eintraten, gingen die Gäste zu den Bänken hinüber. Einige verstrickten ihre Nachbarn in ein Gespräch, während sie aßen, und käuten wieder, was bereits besprochen worden war. Dakon überdachte, was er bisher gehört hatte. Er hatte bisher nicht das Gefühl, allzu viel darüber erfahren zu haben, wie er sich dem König nähern sollte. Das Gespräch hatte sich im Kreis gedreht.
Als er Everran ansah, lächelte der Mann und deutete mit dem Kopf auf seine Freunde, als wolle er fragen: »Hört Ihr denen zu?«
Plötzlich wurde Dakon klar, was Everran erwartete. Diese mächtigen Männer schätzten es nicht, gedrängt oder unterbrochen zu werden, vor allem dann nicht, wenn sie in leidenschaftliche Diskussionen verstrickt waren. Nein, es war an Dakon festzustellen, wer was sagte, und zu entscheiden, an welche Männer er sich später wenden sollte, um sie um konkretere Ratschläge für die bevorstehende Begegnung zu bitten.
Aber was sollte er fragen? Was er wissen musste, war dies: Wie würde der König auf bestimmte Vorschläge reagieren? Sabin war unerwarteterweise anscheinend der Mann, der dem
König am nächsten stand. Dakon hätte sich sonst zuerst an Wayel gewandt, aber der Mann hatte einige Fragen gestellt, auf die er Dakons Meinung nach selbst eine Antwort hätte haben müssen, daher war er vielleicht noch zu neu in seiner Position. Und die anderen?
Wenn die Gespräche fortgesetzt wurden, beschloss Dakon, würde er einige Bemerkungen und Fragen einfließen lassen, die ihm nähere Einzelheiten über diese Männer verraten sollten. Er lehnte den dargebotenen Wein ab und wählte stattdessen Wasser.
Wie bei jedem seiner bisherigen Besuche in der Stadt brauchte Dakon einige Zeit, um sich an die subtileren Methoden zu gewöhnen, mit denen man die Dinge hier anging. Diesmal musste er sich sehr schnell daran gewöhnen, denn hier ging es um komplizierte und heikle Fragen, und schon bald würde er vor dem König selbst stehen.
Durch das
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