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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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sie nicht, lächelte ihm aber trotzdem dankbar zu.
    Er lächelte höflich zurück und folgte ihr, als sie sich bei Avaria unterhakte.
    Tessia schaute sich um und blinzelte überrascht. Sie waren nicht auf dem Markt, wie sie erwartet hatte. Sie befanden sich in einer belebten Nebenstraße, die schmaler war als die Hauptstraßen und gesäumt von kleinen Läden.
    »Willkommen in der Straße der Eitelkeit«, sagte Avaria und tätschelte Tessias Arm. »Wo man die besten Läden in Imardin finden kann.«

    »Dann findet man diese also nicht auf dem Markt?«
    »Oh nein. Dort wimmelt es von Gemüse und Korn und stinkenden Tieren. Das einzige Tuch, das man dort findet, ist Sackleinen, und was dort einem Buch am nächsten kommt, sind die Wachstafeln für Kaufleute.«
    Avaria führte Tessia auf die eine Seite der Straße. Die Nähe der anderen Frau war beruhigend. Auf der Straße drängten sich prächtig gekleidete Männer und Frauen. Am Straßenrand spielten und sangen Musikanten, und gelegentlich warf ein Passant ihnen eine Münze in die Eisenbecher zu ihren Füßen. Auf den Bechern standen, wie Tessia bemerkte, Zahlen geschrieben.
    »Kommt hier herein«, sagte Avaria und zog Tessia durch die Tür eines Ladens. Im Innern waren die Geräusche der Straße gedämpft. Zwei Frauen untersuchten Tuchballen, die auf einem Tisch ausgelegt waren. Weitere Ballen lehnten in einer betörenden Palette leuchtender Farben an den Wänden. Ein Mann stand in der Tür zu einem weiteren Raum. Als Tessia ihn ansah, lächelte er und nickte höflich.
    »Oh, schaut«, rief Avaria plötzlich. »Ist das nicht wunderschön!«
    Sie führte Tessia zu einer der Wände und zog einen Handschuh aus, damit sie mit den Fingern sachte über ein glattes Tuch in einem dunklen, lebendigen Blau streichen konnte.
    »Davon muss ich etwas haben. Welche Farben gefallen Euch, Tessia?«
    Als Tessia den Blick über die vielen strahlenden Farben wandern ließ, konnte sie nicht umhin zu denken, dass sie alle ein wenig zu grell waren. Sie versuchte, sich ein Gewand in jeder einzelnen Farbe vorzustellen und fühlte sich zu einem dunkelgrünen Tuch hingezogen. Es erinnerte sie an eine Zutat für die bevorzugte Wundsalbe ihres Vaters, ein köstlich duftendes Öl von einem Baum, der in den Bergen wuchs.
    Avaria griff nach dem Ballen und hielt ihn Tessia ans Gesicht.
    »Ihr habt ein gutes Auge«, sagte sie. »Diese Farbe wird Euch ausgezeichnet stehen.« Sie wandte sich zu der Verkäuferin um.
»Wir nehmen beide. Oh, dies hier müsste für Everran ganz wunderbar sein.« Sie griff nach einem weiteren Ballen eines dunkelroten Tuches, dann zwinkerte sie Tessia zu. »Das Einzige, was ihm von seinem sachakanischen Erbe geblieben ist, ist glücklicherweise sein beneidenswerter Teint.«
    Das erklärt also den Goldton seiner Haut, dachte Tessia. Ihr waren interessante äußerliche Unterschiede zwischen den reichen und mächtigen Männern und Frauen in der Stadt und den gewöhnlichen Menschen aufgefallen. Die Reichen und Mächtigen zeichneten sich durch eine größere Vielfalt an Größe, Statur und Hautfarbe aus, während die Mitglieder der unteren Schichten im Allgemeinen schlank und hellhäutig, eben typische Kyralier waren.
    Avaria winkte den Mann heran, und nach lebhaftem Feilschen zählte sie aus dem bestickten Beutel im Taillenbund ihres Kleides eine Summe ab, bei der Tessia fast der Atem stockte. Die Stoffe wurden eingepackt und den Dienern übergeben. Mit einem befriedigten Seufzen führte Avaria Tessia aus dem Laden, hakte sich abermals bei ihr unter und ging weiter die Straße der Eitelkeit entlang.
    »Was könnten wir sonst noch kaufen? Ich weiß! Schuhe.« Einige Läden später hatte Avaria weitere Stoffe gekauft, außerdem Schuhe, bei denen Malia vor Bewunderung aufkreischen würde, eine Tasche für Tessia, in der sie ihre Münzen aufbewahren konnte, weil »dieses Ding, das Dakon Euch gegeben hat, zu männlich ist«, und einige Handspiegel. Als Tessia vor einem Schaufenster voller feiner Schreibutensilien, Papiere und Bücher zögerte, zog Avaria sie wortlos hinein. Tessia kaufte einige Schreibfedern und Tinte in einer mit verschiedenen Holzarten ausgelegten Schatulle für ihren Vater. Avaria beglückwünschte sie zu ihrer Wahl.
    »Er wird an Euch denken, wann immer er es benutzt.«
    Als Nächstes erregte ein Laden voller Bücher Tessias Aufmerksamkeit, und sie war froh, als Avaria darauf zusteuerte. Doch eine schnelle Überprüfung der Bestände sagte ihr, dass sich unter den

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