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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Bibliothek?“, fragte Arlo frustriert, als sie auf eine kleine Studierstube stießen, in deren Buchständern nur ein paar Folianten über die Geschichte der Iros-Kirche vor sich hin staubten.
    Lorgyn zuckte die Schultern. „Werden wir schon herausfinden.“
    Leider hatten sie das Ausmaß der Tempelräumlichkeiten unterschätzt. Ein systematisches Vorgehen hätte ihnen die Suche erleichterte, aber dafür war es jetzt zu spät. Im nächsten Augenblick gelangten sie in einen Gang mit verhängten Gemälden.
    „Hier waren wir schon mal“, seufzte Arlo.
    „Ich glaube, wir sollten jetzt nach links.“ Lorgyn ging weiter. Es war ein langer Korridor, der in einen großen, holzgetäfelten Raum führte. Hohe Regale beherrschten die Wände, voll mit Schriften und Büchern, von denen einige aufgeschlagen auf den zahlreichen Tischen lagen. Die Fenster über den Regalen spendeten tagsüber genug Helligkeit, um beim Lesen auf Kerzen zu verzichten. Das Sickerlicht der Abenddämmerung reichte dafür nicht mehr aus, sondern malte nur noch ein Äderwerk diffuser Schatten auf Boden und Wände.
    „Hier sind wir richtig, glaube ich“, flüsterte Lorgyn.
    Arlo ging zu einem der Regale und starrte auf die Buchrücken. „Verdammt, es ist zu dunkel!“
    Lorgyn streckte die Hand aus. Eine kleine Lichtkugel formte sich. Er stellte sich neben Arlo und beleuchtete die Buchreihen.
    Nach einiger Zeit schüttelte Arlo den Kopf. „Nein, das hier ist es nicht. Hunak sprach davon, dass man ihm gestattet habe, die Bibliothek zu benutzen. Erwischt hat man ihn allerdings woanders.“ Arlo ging zu einem der Tische und deutete auf einen Umhang über einer Stuhllehne. „Schau, der hier schmückt wohl kaum den Rücken eines Novizen.“
    Schmuckborten aus goldverbrämten Stoff, eine Rüsche am Kragen, in der kleine Edelsteine funkelten. Gehörte wohl eher einem Adeligen, und zwar einem betuchten, wenn man so ein Prachtgewand einfach vergaß.
    „Ich schätze“, sagte Arlo, „das hier ist eine der Öffentlichkeit zugängliche Büchersammlung. Hierfür wurde Hunak wahrscheinlich Einlass gewährt.“
    „Also gibt es noch eine“, schloss Lorgyn.
    Arlo nickte.
    „Sehen wir uns weiter um.“
    Auf den ersten Blick gab es zwei Gänge, die hierher führten – der eine, aus dem sie gekommen waren, und ein anderer, der vor einer verriegelten Tür endete, die Lorgyns Gefühl nach in ein Nebenschiff des Tempels mündete – was auch sinnvoll wäre für jene Besucher, die diesem Raum bibliophiler Werke ihre Aufmerksamkeit widmen wollten ohne vorher im Tempel herumzuirren, wie Arlo und er das getan hatten.
    Gerade als Arlo zu einem weiteren Verzweiflungsseufzer ansetzte, fiel Lorgyn eine Aussparung in der jenseitigen Wand auf, die sich als schmaler Durchgang entpuppte.
    Er winkte Arlo herbei, und zusammen folgten sie dem Korridor, bis sie auf eine schwere Gittertür stießen, durch die kalte Luft strömte. Zwischen den Stäben sah man die obersten Stufen einer nach unten führenden Treppe.
    Sachte rüttelte er an der Tür, danach fester, doch sie gab keinen Zentimeter nach. Er hielt die Lichtkugel auf Höhe des Schlosses. Im Gegensatz zu den alten, stellenweise leicht angerosteten Eisenstangen sah es neu aus, als hätte man es vor kurzem ausgetauscht.
    „Diesen Weg hat Hunak genommen“, sagte Lorgyn überzeugt. „War dein Mentor auch ein Schlossknacker?“
    Arlo lächelte erinnerungsselig. „Er hatte viele Talente.“
    „Bist du auch einer?“
    „Was?“, fragte Arlo verwirrt.
    „Na, ein Schlossknacker.“
    „Nein.“
    „Ich auch nicht.“
    Arlos Gesicht zerlief zu einer Grimasse tiefer Enttäuschung.
    „Aber“, zwinkerte Lorgyn, „ich bin Magier.“
    Die Lichtkugel in der linken Hand, streckte er die rechte nach der Gittertür aus. Er schloss die Augen und formte das magische Gewebe des Zaubers in Gedanken. Dabei berührte er das Schloss mit der flachen Hand. Erst geschah nichts, dann jedoch verfärbte sich das Metall, und kleine weiße Eisgespinste krochen darüber. Es gab mehrere Geräusche, so als knacke jemand Nüsse.
    Lorgyn nahm die Hand zurück – und trat auf Höhe des Schlosses gegen die Tür.
    Ein helles Singen, berstende Mettalstücke. Die Tür schwang auf. Leider knallte sie dabei gegen die Steinwand, ein helles Scheppern, das einem durch Mark und Bein ging.
    Arlo zuckte zusammen. „Hättest auch gleich auf den Tempelgong dreschen können!“
    „Dein Herz poltert die ganze Zeit schon genauso laut“, grinste Lorgyn, ehe er die

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