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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Blick in den Schankraum warf und dann Pergins Tisch ansteuerte.
    Das Einzige, was uns verbindet, ist unsere Abneigung gegen diesen Ort , dachte Pergin, als Asartes sich auf einem freien Stuhl niederließ. 
    Die anderen beiden, Nirsan und Myon, beides Novizen, die eine vielversprechende Karriere als Magier vor sich hatten, nahmen ebenfalls Platz.
    Nirsan war Asartes’ Schoßhündchen; er plapperte alles nach, was sein Idol von sich gab, egal was für ein Schwachsinn das auch war. Myon schien immerhin so etwas wie einen eigenen Willen zu besitzen, und der leicht niedergeschlagene und wehmütige Blick, der sich bisweilen auf seine Züge legte, verleitete Pergin zu der Annahme, dass der junge Mann sich ebenso unwohl fühlte wie er.
    Zu allem Übel verstand Asartes sich mit Agdan, auch wenn sie nicht oft redeten. Aber er war der Einzige, der dem wortkargen Söldner mehr als ein paar dahingeblaffte Silben abrang. Es war eine einfache Rechnung: Die Söldner standen wohl auf Asartes’ Seite, Nirsan ebenso. Ob Myon, sollte es hart auf hart kommen, zu Pergin hielt, war dahingestellt. Bestenfalls hieße es fünf gegen zwei. Schlechtestenfalls einer gegen sechs.
    Toll! , dachte Pergin und konnte nichts dagegen tun, dass sein Mund nach unten rutschte. 
    »Ihr seid schlechter Laune, Magister?«, fragte Asartes, ein halbes Lächeln auf den schmalen Lippen.
    »Wie kann man bei diesem Wetter bitteschön guter Laune sein?«
    »Auch wieder wahr«, pflichtete Asartes bei und hielt nach einer Schankmaid Ausschau, während Nirsan und Myon sich tuschelnd unterhielten.
    Pergins Kiefer mahlten. Seit Beginn der Reise lauerte er darauf, diesen Asartes endlich einmal zurechtzustutzen, da er – zumindest auf dem Papier – der Anführer war. Er wollte ihn anbrüllen, ihn vor versammelter Mannschaft einfach zu kleinen Häckseln zerreiben. Nur, er bot dazu keinen Anlass, redete Pergin nach dem Mund, wand sich aalglatt und unerhört abgebrüht aus jeder misslichen Situation und tappte in keine der kleinen Fallen, die Pergin ihm manchmal stellte. Der Kerl war wie ausgewechselt.
    Natürlich passte diese neue Höflichkeit, ja Demut überhaupt nicht zu ihm, dafür hatte Pergin ihn zu lange an der Akademie »genossen«: Er war kalt wie Winterwind, berechnend, intrigant und leider intelligent. Dieses völlig andersartige Verhalten bereitete Pergin Kopfzerbrechen – und da es ihm in diesem Kaff nicht an Zeit mangelte, hatte er lange nachgedacht.
    Was zum Henker heckte diese schleimige Viper aus? Und wie weit würde Asartes gehen, um seine Geilheit nach Macht zu befriedigen? Unglücklicherweise erkannte Pergin nicht die Gesamtheit des Puzzles, da es zu viele unbekannte Stücke gab. Es begann bei Tralvis. Warum hatte der Großmeister ihm, Pergin, ausgerechnet Asartes zur Seite gestellt? Wieso nicht jemanden, der nicht ganz so ruchlos und kaltblütig war? War Asartes Tralvis’ Garantie, dass man Lorgyn nötigenfalls auch mit Gewalt zurückbrachte, falls Pergin Zweifel überkamen? Bis vor ein paar Wochen hatte Pergin gemutmaßt, der Großmeister überblicke das Ränkespiel hinter seinem Rücken nicht. Doch Tralvis hatte diesen Verdacht entschärft: Er wusste sehr wohl um die kleinen Intrigennetze an der Akademie. Wieso argwöhnte er dann nicht, dass Asartes sein eigenes Süppchen brühen könnte? Oder hatte der Großmeister diesem Kotzbrocken womöglich etwas ganz anderes gesagt und aufgetragen als Pergin?
    Wie offen ist er zu mir gewesen? , geisterte es in seinem Kopf umher, während Asartes und die beiden Novizen Essen und Trinken orderten. Hoffentlich unterschätzt Tralvis nicht, wie ausgebufft und rücksichtslos Asartes ist.  
    Ein Problem stellte die Distanz zwischen Wintertal und Jalsur dar – der Großmeister würde glauben müssen , was die Rückkehrer im berichteten. Und das führte Pergin unweigerlich zum nächsten, viel größeren Problem – denn es betraf ihn selbst. 
    Schwebe ich tatsächlich in Gefahr? Oder bilde ich mir das nur ein?
    Auf Leben und Tod.
    Sein Herz wummerte ein paar Mal kräftig gegen seine Brust. Jedoch, so recht wollte sich dieser Gedanke einfach nicht festsetzen. Dass er vielleicht kämpfen müsste, um zu überleben … Vielleicht gegen seine eigenen Kameraden …
    Innerlich schüttelte er den Kopf. Blödsinn. Das würde nicht geschehen. Aber die Zähne des Zweifels knabberten weiter an seiner Ansicht – seiner Hoffnung? –, dass unverständlich geschriebene Sätze und schwierige Formeln seine einzigen Feinde

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