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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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dann, nach ein paar weiteren Metern, zog er ihn aus und klemmte ihn unter den Arm. War irgendwie befreiend, sich endlich mal ohne mehrere Kleidungslagen unter freiem Himmel bewegen zu können.
    Als er bei der Perle eintraf, sah er Jasko, der gerade in Richtung Stall verschwand. Von Gerom oder Laris keine Spur. 
    Sachte klopfte Arlo an die verschlossene Tür zur Taverne.
    Grinn öffnete ihm, in der einen Hand den Knauf, in der anderen einen Putzlumpen, von dem Wasser auf den Holzboden tropfte.
    »Ist Laris da?«
    Grinn nickte. »Ist im Garten und schneidet die Hecke.«
    Er bedankte sich und ging am Hintereingang vorbei zu dem eingezäunten Geviert. Laris war dabei, die Hecke mit einer wuchtigen Eisenschere auszulichten.
    »Hallo«, sagte Arlo und öffnete das hüfthohe Gartentor.
    Laris legte die Schere weg und wischte sich, während sie zu ihm eilte, die dreckigen Hände an der Schürze ab. Fragend sah sie ihn an. Er schüttelte den Kopf.
    Sie biss die Zähne auf die Unterlippe und fuhr sich rasch mit dem Handrücken über die Augen.
    »Ich komme genau deswegen«, sagte Arlo. »Du hast ihn also auch nicht gesehen?«
    Sie riss sich die Bundhaube vom Kopf, unter die sie ihre schwarzen Locken gestopft hatte, und knüllte sie zusammen. »Ich verstehe das nicht!«
    »Dito«, murmelte Arlo, von ihrer heftigen Reaktion überrascht.
    »Verschwindet einfach ohne ein Wort!« Wieder grub sie die Zähne in die Unterlippe. Für einen kurzen Moment zuckte ihr Mund, und Tränen sammelten sich in den Augen.
    Arlos Verdacht, wonach sich zwischen Laris und Lorgyn eine Liebelei entwickelt hatte, sah sich hiermit bestätigt. So verhielt sich niemand, der sich Sorgen um einen flüchtigen Bekannten machte.
    Was Gerom – so er es überhaupt wusste – wohl dazu sagte?
    Erbaut wäre er darüber sicher nicht. Gut erinnerte Arlo sich, wie Gerom ihm Bescheid gestoßen hatte, er solle seine Griffel von Laris fernhalten.
    Er räusperte sich. »Weiß Gerom … von euch?«
    Laris runzelte die Stirn, doch es war nicht echt genug, um ihn zu täuschen.
    »Lass das, bitte.«
    Ihre Schultern sackten nach unten, und sie sah rasch über ihre Schulter und trat näher an ihn heran. »Ist das so offensichtlich?«
    »Wenn man nicht völlig blind ist …« Hilflos zuckte er die Schultern.
    »Zu niemandem ein Sterbenswörtchen!«
    »Versprochen. Aber glaubst du wirklich, deinem Vater ist das entgangen? Der ist diesbezüglich ja schon etwas … argwöhnisch.«
    Laris unterdrückte ein Lachen. »Das hast du sehr milde formuliert.«
    »Angenommen, er weiß es. Was würde er tun?« Mehr sagte Arlo nicht.
    Diesmal war Laris’ Verwirrung zu echt, um geschauspielert zu sein. Es dauerte ein paar Herzschläge, ehe das Weiten ihrer Augen verriet, dass sie verstand.
    »Mein Vater soll Lorgyn …?« Ihr blieb die Luft weg.
    Auch wenn Arlo den Wirt nicht als überdurchschnittlich gewaltbereit oder rachsüchtig einstufte, sah die Sache anders aus, sobald Laris im Spiel war. Dann traute er Gerom durchaus zu, in einem Anfall blinden Zorns jemanden zu erschlagen. Dass Laris ihren Vater nicht auf der Stelle verteidigte und Arlos Behauptung in Abrede stellte, zeigte, dass sie ein derartiges Szenario ebenfalls im Bereich des Möglichen ansiedelte.
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Arlo in das mit Schrecken gefüllte Schweigen hinein. »Keinesfalls will ich Gerom etwas unterstellen. Aber vielleicht wäre es nicht falsch, mit ihm zu reden. Natürlich müsstest du dann reinen Tisch machen und dein Techtelmechtel zugeben.«
    Unwirsch stopfte Laris die Bundhaube in eine Seitentasche ihrer Schürze und verschränkte die Arme vor dem Körper. »Es ist kein Techtelmechtel !« 
    »Entschuldige, habe ich halt so gesagt. Gestehe ihm deine Liebe zu Lorgyn.«
    Sie fasste sich an die Stirn und blickte kurz zu Boden. »Oje, das wird nicht schön.«
    »Da musst du wohl durch.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Trotzdem schüttelte sie den Kopf. »Ich verstehe gar nicht, warum mein Vater meinetwegen immer so einen Aufstand macht.«
    »Er hat seine Frau verloren. Insgeheim fürchtet er, dich ebenfalls zu verlieren. Nicht an den Tod, aber an einen anderen Mann. Seine Wut mag nichts anderes sein als ein Ausdruck von Verlustangst.«
    »So viel Wissen über menschliche Beweggründe hätte ich dir gar nicht zugetraut«, frotzelte sie.
    »Habe mal eine wissenschaftliche Abhandlung über die menschliche Psyche gelesen.«
    Ein Lachen aus tiefstem Herzensgrund entwich Laris. Schnell jedoch kehrte

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