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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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reizenden Besucherinnen zwar immer wieder aufgefallen, aber erst dieser Theaterbesuch, der, wie Jonathan argwöhnte, irgendwie auf Betreiben der jungen Miss Harker zustande gekommen war, und das zweifellos in der Absicht, Jonathans Freund Robert näher kennenzulernen, hatte ihm die Augen dafür geöffnet, dass Elisabeth Holbrook durchaus eine ganz reizende Partie abgeben mochte.
    Der Gedanke setzte sich in seinem Hinterkopf fest, während die vier, über dies und jenes plaudernd, auf dem breiten Gehweg an den hohen Fassaden der dicht an dicht stehenden Stadthäuser vorbeischlenderten. Robert verblüffte die Damen mit unglaublichen Geschichten über eine neue Art von Fotografie, mit der man vermittels sogenannter Röntgenstrahlen ins Innere des menschlichen Körpers hineinzublicken vermochte. Jonathan dagegen wusste über außergewöhnliche Grabungsarbeiten im ägyptischen Oxyrhynchos zu berichten, die im letzten Jahr begonnen worden waren.
    »Man stelle sich das vor«, erzählte er mit glänzenden Augen. »Oxyrhynchos war seinerzeit eine völlig unbedeutende altägyptische Stadt. Deswegen hat sich auch bis vor Kurzem niemand darum gekümmert. Außerdem steht auf der eigentlichen Stätte heute eine moderne Stadt, sodass ohnehin nur in den Randgebieten, auf den Müllabladeplätzen der alten Ägypter, wenn man so will, hätte gegraben werden können.«
    »Oh Jonathan, alter Knabe, du führst uns wahrlich an die schönsten Orte dieser Welt. Ich spüre schon, wie der betörende Geruch antiker Abfälle meine Nase umweht.«
    »Mir scheint, mein lieber Robert, dass Sie wohl eher die nahe Themse riechen«, warf Sarah ein und kicherte.
    »Nun wartet erst mal ab. Das Beste kommt noch«, beteuerte Jonathan. »Die Gentlemen Grenfell und Hunt hatten genau solche Vorurteile wie ihr. Sie hatten nur geringe Erwartungen, als sie mit ihren Untersuchungen anfingen. Doch dann geschah das Unglaubliche. Sie stellten fest, dass sich unter dem ganzen Abfall, der von dem trockenen Klima konserviert worden war, Unmengen an Schriftstücken fanden: Steuerunterlagen, Lizenzen, Schreibübungen von Schulkindern, aber auch Literatur und religiöse Texte, darunter Teile einiger verlorener Stücke von Sophokles sowie eines bislang unbekannten christlichen Evangeliums. Es ist ein unvergleichliches Archiv, das dort im Sand begraben liegt.«
    Sarah seufzte mit verträumtem Gesicht. »Was muss das wohl für ein Abenteuer sein, wenn man bei derlei Ausgrabungen eine uns fremde Welt entdeckt, Tausende von Jahren alt. Wie viele Orte auf dem weiten Erdball mag es wohl geben, wo wir Menschen arglos durchs Leben wandeln, während nur wenige Schritte unter der Oberfläche die größten Wunder verborgen liegen. Ich wünschte, ich könnte auch solche Entdeckungen machen.«
    »Nun wirst du wieder romantisch«, sagte Elisabeth mit leichtem Tadel in der Stimme.
    »Oh, lassen Sie sie, Miss Elisabeth«, rief Robert heiter. »Ich mag es, wenn meine Damen abenteuerlustig und romantisch sind.«
    »Ihre Damen …?« Elisabeth hob eine fein geschwungene Augenbraue.
    Robert hüstelte und errötete leicht. »Hier muss man ja höchst bedacht sein, was man sagt. Bitte, legen Sie nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage.«
    »Das tue ich nicht, keine Sorge. Nur die, die es wert sind.« Ihre Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe.
    Jonathan grinste innerlich, dass es ihr gelungen war, seinen sonst so selbstsicheren Freund aus der Fassung zu bringen.
    Kurz darauf erreichten sie den Trafalgar Square und stiegen in eine Kutsche, die sie zunächst die Regency Street hinauf und dann in westlicher Richtung die Oxford Street hinunter zum Hyde Park brachte, in dessen Nähe sowohl Sarah Harkers Familie lebte als auch – keine vier Häuser weiter – die von Elisabeth Holbrook. Während Robert Sarah zur Tür der elterlichen Villa geleitete, brachte Jonathan Elisabeth die letzten Schritte nach Hause. Am Fuß der steinernen Treppe, die zur Eingangstür führte, verabschiedeten sie sich.
    »Es war ein sehr schöner Abend«, sagte Elisabeth. »Ich danke Ihnen dafür, Jonathan.«
    Er deutete eine Verbeugung an. »Ich bin es, der zu danken hat. Mir scheint, dass es der Fürsprache Ihrer Freundin zu verdanken ist, dass dieser Theaterbesuch stattfinden konnte.«
    Elisabeth neigte leicht den Kopf. »Möglich«, erwiderte sie in vielsagendem Tonfall.
    Schweigend blickten sie sich an. Eigentlich hätte es sich gehört, dass Jonathan ihr nun eine gute Nacht wünschte, aber ein anderer Satz drängte

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