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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Kreiselnd verschwand er im Dunst.
    »Was, wenn Sie mir die Frage erlauben, ist eine Magiespalte?«, meldete Robert sich zu Wort.
    »Das, Mister Pennington, ist nicht ganz leicht zu erklären«, antwortete Kendras Großvater, während er seinen Koffer öffnete und das Büchlein hervorholte. »Um es in Worte zu fassen, die auch Ihnen verständlich sein dürften: Es existieren zwei Welten – unsere Welt und die Sphäre der Magie, die Sie dort draußen sehen. Zwischen beiden Welten hängt ein Vorhang, undurchdringlich einerseits und doch hauchzart an anderer Stelle. Dieser Vorhang schlägt Wellen, Sie kennen das sicher aus dem Theater. Und manchmal entstehen dabei Risse im Stoff, Öffnungen, die einen Übertritt von einer Welt in die andere ermöglichen.«
    Jonathan runzelte die Stirn. »Aber dies hier ist etwas vollkommen anderes als die Magiequelle in der Kanalisation von London.« Er durchforschte sein Gehirn nach Erinnerungen Drummonds zu dieser Frage, aber er fand keine. Entweder hatte Holmes dieses Wissen nicht mit übertragen, oder der schottische Leiter der Magieabwehr hatte sich nie um Magietheorie bemüht.
    »Das ist richtig, Mister Kentham. Hierbei handelt es sich um genau das gegenteilige Phänomen. Es ist so: Entsteht ein Riss in einem Wellenberg, ist der Druck der Sphäre der Magie stärker als der, den unsere Welt ausübt, und die chaotischen Energien sprudeln in unsere Welt. Dies ist die Magiequelle, von der Sie sprachen. Entsteht der Riss aber in einem Wellental, ist der Druck unserer Welt größer. Es tritt keine Magie aus, aber man vermag wie durch ein Fenster in die Sphäre der Magie zu blicken. Und es besteht die Möglichkeit, dass Dinge aus unserer Welt durch dieses Fenster hindurchfallen. Daher die Bezeichnung Magiespalte.«
    »Das ist aber eine verdammt große Spalte«, stellte Robert fest.
    »Keineswegs. Sie ist nicht größer als diese Ritualstätte.« McKellen schloss mit einer Geste den Tempel um sie herum ein. »Allerdings ist die Sphäre der Magie, die dahinterliegt, unendlich. Das heißt, sobald man die Magiespalte durchschritten hat, existieren keine Grenzen mehr.«
    »Wie sieht so eine Magiespalte aus?«, wollte Kendra wissen.
    »Man kann ihre Grenze mit gewöhnlichen Sinnen nicht wahrnehmen. Sie ist wie ein offenes Fenster. Und genau genommen verläuft sie ziemlich exakt durch die Stelle, an der wir stehen.« Er lächelte, als Jonathan, Robert und Kendra sich beunruhigt umblickten, ohne allerdings einen handfesten Hinweis auf die Existenz besagter Magiespalte zu erhalten. »In der Wahrsicht wird sie natürlich durch das Schimmern starker Magie sichtbar«, fügte er hinzu. »Und nun muss ich die Ankunft meiner alten Freunde vorbereiten.« Mit bedeutungsvollem Blick hob er das Büchlein in seiner Hand.
    »Eine Frage noch«, bat Jonathan. »Ich weiß nicht viel über Magiequellen und Magiespalten, aber sind diese Spalten nicht furchtbar gefährlich? Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, handelt es sich dabei – im Gegensatz zu Magiequellen – um höchst unstete Phänomene, die nicht nur völlig unvorhersehbar aufreißen, sondern auch jederzeit zusammenbrechen können.«
    »Augenblick mal, soll das heißen, dieses Fenster kann jeden Augenblick zuschlagen und wir stehen dann auf ewig hier draußen im Unwetter?«, wollte Robert wissen, der sicherheitshalber zwei Schritte zurück gemacht hatte.
    »Im Grunde könnte das geschehen, aber die Wahrscheinlichkeit ist außerordentlich gering«, beruhigte McKellen ihn. »Wie ich schon sagte, handelt es sich hierbei um eine beständige Magiespalte. Niemand vermag zu sagen, weshalb, aber sie besteht bereits seit Tausenden von Jahren unter Stonehenge. Viele glauben, dass sie älter als die Kultstätte selbst ist und dass wir den Magiern jener Zeit diesen Tempel zu verdanken haben. Irgendwann haben sie die Spalte dann mit dem Altarstein verschlossen, denn die Gefahr, die von ihr ausging, war ihnen zu groß. Doch ihr magischer Lockruf blieb all die Jahrtausende bestehen, und so bauten die Menschen die Stätte namens Stonehenge und nutzten sie für kultische Handlungen – bis heute.«
    »Alles schön und gut – aber was genau machen wir nun eigentlich hier?«, wollte Robert wissen.
    »Wir nutzen die Sphäre der Magie als gewaltigen Verstärker, um eine Verbindung zwischen dieser Magiespalte und sechs anderen auf der ganzen Welt herzustellen. Auf diese Weise werden Jonathan und ich acht weiteren Magiern begegnen, die ich während meines Rituals in

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