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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Blackwood ein.
    Der Schotte nickte brummend. »Versteht sich von selbst.«
    »Also, ich muss sagen, mir gefällt Mister Kenthams Idee. Sie ist von einer wundervollen Schnörkellosigkeit und zugleich Verschlagenheit, beides Eigenschaften, die Wellington unter den Anhängern Albert Dunholms sicher nicht erwartet.« Holmes klopfte Jonathan auf den Rücken.
    Der kniff die Augen zusammen, und ein Grinsen schlich sich auf seine Züge. »Vielleicht können wir das Ganze sogar noch ein wenig verschlagener machen. Hören Sie zu …«
    »Sie kommen«, warnte Morland. Sie stand mitten im Raum und neigte wie lauschend den Kopf. »Drei Fischmenschen, alle mit Speeren bewaffnet. Zwei treten ein, einer wartet an der Tür.«
    »Weitermachen«, raunte Holmes, der angriffsbereit neben der Tür lauerte, Doktor Westinghouse zu.
    »Hilfe!«, rief der Arzt des Ordens, so laut er konnte. »Hören Sie! Hier ist Doktor Westinghouse. Wir haben einen Notfall. Einer Dame geht es nicht gut. Hallo! Hilfe!«
    Im nächsten Moment wurde die Tür zu ihrem Gefängnis entriegelt, und zwei Fischwesen tauchten im Rahmen auf. Die kreisrunden fahlen Augen ihres halslosen Kopfs waren weit aufgerissen, und ihre silbrig schwarze Schuppenhaut glänzte im Schein der Öllampen auf dem Gang. Mit gezückten Speeren drängten sie Westinghouse nach hinten, während sie aufmerksamen Blickes eintraten. Ein dritter erschien in der Tür und blockierte diese.
    »Jetzt!«, rief Holmes. Er sprang nach vorne, packte den dritten Fischmann am Kragen seiner Tunika und riss ihn ins Innere, um ihm mit einigen raschen Bewegungen Fadenfesseln anzulegen.
    Gleichzeitig wirbelte Ashbrook, der neben der am Boden zusammengesunkenen Misses Blackwood gehockt hatte, herum und holte eine der Wachen, die sich ihm genähert hatte, mit einem gezielten Tritt von den Beinen. Wilkins warf sich auf den Gestürzten, um ihm die Waffe zu entringen.
    Jonathan, Kendra und Cutler kümmerten sich derweil um das letzte Geschöpf. Jonathan umschlang den Fischmenschen von hinten mit beiden Armen, um ihn seiner Bewegungsfreiheit zu berauben. Kendra und Cutler griffen unterdessen nach seinem Speer.
    Alarm , erscholl es, einer Warnglocke gleich, in ihrer aller Geist. Die Gefangenen versuchen auszubrechen. Jonathan hatte keine Ahnung, ob der telepathische Hilferuf von ihrem Gegner ausging oder von dessen Kameraden. Er entschied, dass es eigentlich keine Rolle spielte, zog das nach Fisch und Algen riechende Wesen zu sich herum und verpasste ihm einen Fausthieb gegen das unnatürlich breite Maul, das über einem fliehenden Kinn lag. »Sei bloß still, du hässliches Ungeheuer!«
    Die Wucht des Hiebes riss den Kopf seines Gegners zur Seite. Doch Jonathan hatte die Zähigkeit des Atlanters – oder woher auch immer die Fischmenschen stammten – unterschätzt. Das Geschöpf blinzelte nicht einmal, was, wie Jonathan verspätet feststellte, darauf zurückzuführen war, dass es keine Augenlider besaß. Vielmehr drehte es ihm gleich wieder den Kopf zu, entriss seinen linken Arm der Umklammerung Kendras und schlug seinerseits zurück.
    Jonathan bog den Oberkörper nach hinten und entging den Krallen der breiten, mit Schwimmhäuten versehenen Hand um Haaresbreite. Vorsichtshalber machte er einen Schritt rückwärts. Cutler nutzte den Augenblick, den das Wesen abgelenkt war, um ihm den Speer aus der Hand zu winden.
    »Geben Sie her!«, forderte Ashbrook, der plötzlich neben ihnen stand. Er nahm die Waffe, wirbelte sie in der Hand herum und ließ den Holzstiel auf den Kopf des Fischwesens sausen. Es gab ein nasses Klatschen, und der Atlanter gurgelte schwach, bevor er in die Knie sank.
    Jonathan stieß einen triumphierenden Schrei aus.
    Im nächsten Augenblick wurde er von einer unsichtbaren Dampframme getroffen und meterweit durch die Luft geschleudert. Sein Triumphschrei verwandelte sich in einen Ausruf des Schreckens. Er knallte gegen die kalte Steinwand, prallte davon ab und fiel zu Boden. Keuchend schnappte er nach Luft. Als er den Kopf hob, tanzten bunte Flecken vor seinen Augen.
    Weitere Schreie und herumwirbelnde Körper zeugten davon, dass er nicht der Einzige war, den es getroffen hatte. Als Jonathan sein Augenmerk auf die Tür richtete, sah er, dass drei weitere Fischwesen, begleitet von einem Magier, aufgetaucht waren. Zischend stießen sie ihre Speere nach vorne; dem Flirren zufolge, das die Luft durchschnitt, schossen sie druckvolle Fadenstränge auf die Gefangenen ab, die es gewagt hatten, aufsässig zu

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