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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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Sein,
    müsst entscheiden wo ihr steht,
    Hilfe bringt der magische Stein.
     
    Sprecht,
    die Worte der Vier,
    gemeinsam die Kraft entfacht,
    nehmt euren Mut zusammen,
    vernichtet das Böse mit unserer Macht!

Wie leiser
Gesang erschienen die Worte in meinem Bewusstsein und kamen mir eigenartig
vertraut vor. Meine Prophezeiung, natürlich! Doch es war zu spät, ich hatte
meine Macht und meine Lebenskraft schon verloren…
    Da wurde ich plötzlich auf ein leichtes Flackern aufmerksam und
versuchte zu ihm zu gelangen. Es hatte keine definierbare Farbe, doch als ich
näher kam, bemerkte ich, dass es sich stetig bewegte. Ich hörte den Klang. Ein
leichtes Pochen wie ein Herz. Wie mein Herz.
    Ich berührte es leicht. Kalt und Hart. Wie Stein.
    »Wo ist dieser magische Stein denn dann?«
    »An einem Ort voller Gefühle. Leben und Reinheit pulsieren in ihm.
Ohne ihn wäre alles nur eine leere Hülle.«
    Die Worte drangen durch mein Bewusstsein und endlich verstand ich.
Jetzt machte alles einen Sinn. Ein Teil von mir war noch in meinem Körper, er
war noch keine komplett leere Hülle. Mein Bewusstsein befand sich in meinem
Herzen. Im magischen Stein.
    Ich hatte noch eine Chance.
    Die Stimmen meiner Freunde schossen plötzlich wie Pfeile durch mich
hindurch. Sie lebten! Ich war gleichzeitig in meinem Körper und in den Köpfen
von fünf anderen Leuten. Es war beängstigend und doch vertraut. Es sollte so
sein! Für sie war es ebenfalls so. Wir waren vereint und jeder von uns wusste
es.
    Plötzlich geschah alles ganz schnell. Ein helles Leuchten durchzuckte
mich und ohne zu wissen wie, stand ich wieder auf der Lichtung. Meine Freunde
standen um mich herum. Sie hielten sich an den Händen und ich konnte ihre
Mächte wie einen tosenden Fluss erkennen, wie sie sich durch jeden Körper
bewegten und sich vereinigten.
    In meinen Händen pulsierte der kleine Stein. Er glühte und ich hielt
ihn in die Höhe. Wir mussten uns beeilen.
    Kalon sah uns erschrocken an. Er trug das Amulett um seinen Hals und
eine schwarze, undurchdringbare Aura umgab ihn. Seine Augen hatten sich Blutrot
gefärbt und der Wahnsinn stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Er schrie den Lichtfressern Befehle zu, doch sie kamen nicht an uns
heran. Eine Barriere schützte uns. Kalon kanalisierte gerade seine dunkle Macht
zwischen seinen Händen, als ich mein Bewusstsein öffnete und mich mit meinen
Freunden verband. Wir waren eins. Dann kamen die Worte.

Magie, gib uns die Kraft,
    für des Bösen Vernichtung.
    Trete hervor in deiner Pracht,
    der Preis, des Schicksals Verpflichtung.
     
    Ein Opfer des Lichtes,
    für des Bösen Todes.
     
    Hört nun denn unsere Bitte,
    Erde, Feuer, Wasser Luft.
    Wir wagen die nächsten Schritte,
    bis der Zauber um uns verpufft.
     
    Gebt uns die Kraft,
    vernichtet das Böse mit eurer Macht!

Wir sprachen die Worte im Einklang, laut und bestimmt. Der magische
Stein in meiner Hand glühte und breitete seine ganze Kraft auf der Lichtung
aus.
    Nachdem wir die Worte der Vier ausgesprochen hatten, sah ich die
schwarze Magie von Kalon auf uns zurasen, doch es war zu spät. Der magische
Stein explodierte und eine Druckwelle ging durch den ganzen Garten.
    Ich wurde auf den Boden geschleudert, konnte meine Augen jedoch nicht
von dem grellen Licht abwenden. Die Lichtfresser kreischten qualvoll als das
Licht sie erreichte und lösten sich in Nichts auf.
    Kalon stolperte Rückwärts, wollte dem Licht entkommen. Er war zu
langsam. Sein Körper löste sich genauso auf wie die der Lichtfresser, während
er schrie. Dann war es vorbei. Das Licht verschwand und nichts erinnerte mehr
an Kalon und seine dunkle Armee.
    »Elvin…« Kogan war als erster bei mir. Er hob mich auf seine Arme und
sah mich besorgt an. »Bist du okay?«
    Ich fühlte mich schläfrig und lehnte meinen Kopf an seine Brust.
    »Der Preis der Magie…«, sagte ich schwach. »Ich schwinde bereits…«
    Kogan verstand sofort und schüttelte den Kopf.
    »Das kann nicht sein! Dein Leben kann nicht der Preis dafür sein!«
Verzweifelt drückte er mich enger an sich, so als könnte er es verhindern,
solange er mich nur fest genug hielt.
    Dalan legte tröstend eine Hand auf Kogans Schulter, Liv hatte entsetzt
die Hand vor den Mund geschlagen und Bari weinte lautlos in Eldoras’ Armen.
    »Ihr werdet mir fehlen! Danke, dass ihr mir gezeigt habt, wie sich
Freundschaft und Liebe anfühlt.« Ich lächelte traurig und bei den letzten
beiden Worten sah ich zu Kogan hinauf.
    »Bitte…bitte küsse mich

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