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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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glatzköpfige Ferralt grinsend, »dass der Präfekt das alte Gallos wiederhaben will und noch ein gutes Stück Land dazu.«
    »Ferralt!« fuhr ihn der ältere Mann an. »Ich habe gesagt, was ich meine.«
    »Er gehört zum Rat des Präfekten«, flüsterte Perlot.
    »Sind alle Soldaten des Autarchen Frauen?« fragte ich.
    »Hölle, nein!« erklärte Deryl und stellte den Humpen mit lautem Knall ab. »Nur die besten.«
    »Hier der Rotbeerensaft und das Bier!«
    Ich gab der Schankmaid zwei Kupferlinge. Perlot war überrascht, protestierte jedoch nicht.
    »Soldatinnen sind unzivilisiert«, erklärte Rasten.
    »Damit will er sagen, dass sie nur kämpfen, wenn sie ihres Sieges sicher sind«, meinte Ferralt.
    »Wie die, über die Torrman sich beschwert hat?«
    »Die Schwarzhaarige, die der Autarch höher als seinen Vetter befördert hat.«
    Ich trank einen großen Schluck Rotbeerensaft. »Könnte mir das jemand erklären?«
    Rasten blickte Ferralt an, der grinste. »Torrman ist mit meiner Schwester verheiratet«, erklärte Ferralt. »Sein Vetter heißt auch Torrman, allerdings trat er in den Dienst des Autarchen, weil der vorige Präfekt … aber das ist eine lange Geschichte. Wie auch immer, der jüngere Torrman war an der Reihe, Unterkommandant zu werden, aber ein neuer Hauptmann, ein Weib, führte irgendeinen Trick mit Wasser vor und vernichtete die Rebellen aus Freistadt, ohne einen einzigen Mann zu verlieren.«
    »Ja, der Autarch hat sie stattdessen befördert. Torrman forderte sie zu einem Duell heraus, und das Miststück hat ihn nach Strich und Faden blamiert. Er wendete einen schmutzigen Trick an und warf ihr etwas in die Augen. Das hielt sie aber nicht davon ab, ihm die Schwerthand abzuschlagen, blind – das beschwört er. Der Autarch erteilte ihm eine Pension – und eine Warnung.«
    »Und das glaubt ihr?« fragte ich. Ich glaubte es, aber ich wollte herausfinden, ob Ferralt noch mehr wusste.
    »Es stimmt«, erklärte Jirrle. »Das Miststück stammt aus Recluce. Dem Autarchen, dieser verfluchten Hure, ist es einerlei. Dir liegt nur etwas daran, dass ihre Truppen die besten sind.«
    Schweigen legte sich kurz auf die Runde am Tisch.
    »Lerris, was hat dich hierher geführt?« fragte Perlot.
    »Recluce, muss ich gestehen.« Ich trank noch einen Schluck und zerbrach mir den Kopf, wie ich nahe an der Wahrheit bleiben konnte. »Wie ich Perlot bereits sagte …« Ich deutete auf den Meister. »Nachdem ich meine Lehre aufgegeben hatte, versuchte ich in Freistadt mein Glück zu machen, doch da geriet der alte Herzog mit Recluce in Streit. Die Regenfälle kamen und verwandelten die Wiesen in Sümpfe. Die Wolken blieben, und dann war der Herzog tot, und Zauberer trieben überall ihr Unwesen.« Innerlich zuckte ich bei dieser Übertreibung zusammen. »Deshalb habe ich meine Habseligkeiten zusammengepackt, mir ein Pferd besorgt und bin fortgeritten.«
    »Weshalb bist du so weit geritten, und woher stammst du ursprünglich?« fragte Jirrle.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wie ich Destrin schon sagte, bin ich eigentlich nur ein besserer Lehrling. Ich habe kein Zertifikat der Zunft. Hrisbarg ist zu klein, um einen zweiten Schreiner zu verkraften.« Ich hob die Brauen. »Habt ihr Howlett und Montgren gesehen?«
    Alle außer Jirrle lachten. Ich fuhr fort, ehe Jirrle mich nochmals nach meiner Heimat fragen konnte. »Und was Jellico betrifft – da kann ich ohne Erlaubnis und Siegel nicht einmal über die Straße gehen. Was sollte ein armer Schreinerlehrling also tun? Was hättet ihr getan?« Bei dieser Frage blickte Deryl auf.
    »Ich schätze, jeder wäre nach Fenard gekommen, so wie du. Wie hast du die Osthörner überquert?«
    »Leicht war’s nicht. Vor allem kalt, weil ich es mir nicht leisten konnte, in den Herbergen zu übernachten.« Das hatte ich mir tatsächlich nicht leisten können, doch nicht wegen der Kosten. Es tat mir weh, die Tatsachen zu verdrehen. »Es hatte noch nicht sonderlich viel geschneit, aber ich musste warten, bis eine Karawane einen Weg gebahnt hatte. Ich hatte Angst, der arme Gairloch wäre nur noch Haut und Knochen, wenn wir in Passera ankämen.«
    »Und wie bist du nach Jellico gekommen?« erkundigte sich Rasten.
    »Möchte noch jemand etwas trinken?« fragte die Schankmaid.
    »Für mich nichts«, sagte Perlot.
    »Ich möchte auch nichts mehr«, erklärte ich.
    »Noch einen Humpen.«
    »Für mich auch.«
    »Ich hatte Glück und traf einen Heiler, dem ich mich für ein Stück des Weges anschloss. Aber

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