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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Augenblick nicht da.« Ich neigte den Kopf.
    »Keine Entschuldigung nötig, Lerris. Heute Abend treffen sich einige von uns in der Schenke. Ich habe gehofft, du kämst auch. Dein Lehrling könnte sich zu Grizzard und seinen Kameraden setzen.«
    Die Einladung war ernst gemeint und eigentlich die Erklärung, dass die anderen Schreiner mich akzeptiert hatten. Hatte Brettel das bewirkt? »Ich danke, es ist mir eine große Ehre.«
    Perlot lächelte. »Ich glaube, die Ehre ist ganz auf unserer Seite. Destrin hat Glück gehabt, als er dich fand. Gut, bis heute Abend.« Er nickte mir zu und ging.
    Erst nachdem er gegangen war, seufzte ich. Perlot war durch die ganze Stadt gekommen, um mich einzuladen. Vielleicht hatten meine Pläne doch Aussicht auf Erfolg.
    Bostric zog die buschigen roten Brauen hoch.
    »Wir sind eingeladen, mit den anderen Schreinern nach Feierabend etwas zu trinken.«
    Bostric nickte nur, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Vielleicht war es für ihn so. Ich hatte ihn ermutigt, seine freie Zeit mit anderen Lehrlingen zu verbringen, da er in Zukunft diese Kontakte brauchen würde, wenn meine Hoffnungen sich erfüllten.
    Ich griff wieder zum Hobel und betrachtete sehr lange den inneren Rahmen der Kommode. Irgendetwas war nicht richtig. Ich hobelte und änderte die Stütze für die zweite Schublade. Danach ging es mir leichter von der Hand. Ich richtete mich nach einem Plan von Dorman.
    »Lerris …?«
    Ich schüttelte den Kopf, als mir klar wurde, dass ich über meiner Arbeit wieder einmal die Zeit vergessen hatte.
    »Ja?«
    »Hadmit hat gerade sein Geschäft geschlossen«, meinte Bostric taktvoll.
    Der Goldschmied hatte länger offen als alle anderen. Ich räumte das Werkzeug auf. Bostric hatte bereits Destrins Werkzeug aufgeräumt.
    Ich sagte Deirdre, dass wir fortgingen. Wir wuschen uns und gingen über den Marktplatz. Mir lag nur im Magen, dass ich Gairlochs Stall sauber machen musste, wenn ich zurückkam. Und morgen früh musste ich mit ihm ausreifen.
    Wir waren am Ende der Mühlenstraße, als eine Abteilung der Kavallerie des Präfekten zu ihrer Unterkunft ritt. Wir mussten warten und konnten die Straße nicht überqueren. Drei Pferde am Ende trugen keine Reiter, und den letzten Sattel verunzierte ein dunkler Fleck.
    Der Geruch von Schweiß und Blut umgab die Reiter wie ein Nebel. Doch verbarg dieser nicht das Chaos, das an ihnen und ihren Säbeln haftete. Für meine Sinne schimmerten die Klingen wie dunkelrote Glut.
    »Macht Platz … macht Platz …«
    Weder Gefangene noch Leichen.
    Ich blickte Bostric an. »Schlechte Nachrichten«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    Die Schenke hatte sich nicht verändert. Selbst ohne ein Feuer im Kamin war es rauchig.
    »Lerris!« Perlot hatte auf mich gewartet. Schnell ging ich zu ihm und überließ Bostric sich selbst.
    »Tut mir leid. Wir haben ein bisschen zu lange gearbeitet, und dann hat uns noch die Kavallerie des Präfekten aufgehalten.«
    Perlot stellte mich der Runde vor. »Das ist Jirrle, sein Sohn Deryl, Rasten und Ferralt. Üblicherweise ist auch Hertol dabei.« Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Das ist Lerris, der sich entschlossen hat, Dormans Tradition zu folgen. Er hätte mir Konkurrenz gemacht, hätte ich mich nicht entschieden, Kindermöbel zu mehr als einem günstigen Preis zu fertigen.«
    Alle lachten. »Was trinkst du, Lerris?«
    Ich lächelte etwas dümmlich. »Rotbeerensaft, Meister.«
    »Sag einfach Perlot zu mir.«
    »Was war mit den Soldaten?« fragte Deryl.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Die Kavallerie ist vorbeigeritten. Sah so aus, als hätten sie verloren. Leere Sättel, keine Gefangenen. Und alle wirkten sehr müde. Mehrere Pferde …«
    »Ach, zum Teufel!« rief der Mann mir gegenüber. »Er hat wieder Streit mit dem Autarchen.«
    Neben Perlot tauchte wieder das dünne Mädchen mit der Narbe auf. Die Wölbung unter ihrer Schürze wies darauf hin, dass sie mit jemandem mehr als nur herumgetändelt hatte. »Was darf es sein, Meister?«
    »Rotbeerensaft für Lerris und noch ein Bier für mich.« Der Meister reichte ihr den leeren Humpen.
    »… der Autarch hat ausreichend Schlagkraft bewiesen, indem die Rebellen aus Freistadt erledigt wurden.«
    »Ich nehme an, der Präfekt sollte Ärger mit Kyphros vermeiden«, sagte ich höflich.
    Jirrle räusperte sich. »Gallos hat eine stolze Geschichte. Der Autarch sollte diese Geschichte und die naturgegebene Geographie ehren.«
    »Er meint«, erklärte der

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