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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sondern ein mildes Weiß. Die Dächer waren meist mit roten Ziegeln gedeckt.
    Gairloch und ich waren hungrig und durstig. Es war Mittagszeit. Deshalb hielt ich im nächsten Weiler vor einem Häuschen mit schattiger Veranda an.
    »Kannst du mir sagen, wo ich Wasser für mein Pferd bekomme?« fragte ich einen sonnengebräunten kleinen Jungen mit schwarzen Haaren, der mir bis zum Nabel ging.
    »Wir haben Wasser. Ihr müsst das Pferd … nach hinten führen.« Er deutete nach links. »Barrabra! Ein Fremder!«
    Dann war er verschwunden.
    Ich führte Gairloch in die angegebene Richtung. Doch dann blieb ich unvermittelt stehen. Hinter der Hausecke standen vier bewaffnete Männer. Ich wollte nicht kämpfen, aber auch nicht fliehen. Ich stand da, die Zügel in der Hand, und überlegte.
    Schließlich ergriff ich meinen Stab. Mehr hatte ich nicht. Ich hatte in der Verwirrung mit dem Weißen Magier nie mein Messer von dem kyphrischen Soldaten zurückgeholt.
    »Wenn ich euch schaden wollte, hätte ich euch längst bei lebendigem Leib gebraten, oder?«
    Zwei ließen die Schwerter fallen und liefen fort. Einer schüttelte den Kopf. Der größte Bursche schwenkte das Schwert. Sofort sah ich, dass er nicht damit umzugehen verstand. Mit einem Schlag entwendete ich ihm sein Schwert, das gegen die Wand prallte und in den Dreck fiel.
    »Ich will doch nur etwas Wasser!« rief ich müde.
    »Aber … Ihr seid ein Magier …« Er hatte dunkle Haare und kräftige Muskeln und trug eine verblichene weiße Hose und ein ärmelloses Hemd. Seine Füße steckten in Sandalen, nicht in Stiefeln.
    »Und wer bist du?« ertönte eine Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich halb um, um beide im Auge zu behalten.
    Der Mann hinter mir trug die blaßgrüne Uniform mit grüner Lederweste, die ich bei den Gefangenen des Präfekten gesehen hatte, und Stiefel. Er schien mit dem Schwert bedrohlich gut umgehen zu können.
    »Ich? Ich bin ein Schreiner, der in Gallos das Missfallen des Präfekten erregt hat.«
    »Klingt wenig glaubhaft.«
    Leider hatte er recht. Ich hätte mir auch nicht geglaubt. »Na schön. Ich komme aus Recluce und habe in Fenard etwas zuviel Ordnung geschaffen, teilweise durch die Arbeit mit Holz. Und jetzt scheinen sämtliche Weißen Magier in Candar hinter mir her zu sein.«
    »Das ist auch nicht viel besser.« Wahrscheinlich wartete er auf Verstärkung.
    Und so hüllte ich mich in meinen Schild und verschwand. Während er verblüfft das Maul aufsperrte, schlug ich ihm mit dem Stab das Schwert aus der Hand.
    Dann machte ich mich wieder sichtbar und reichte ihm sein Schwert. »Es stimmt, aber ich habe es satt, Spielchen zu treiben.«
    Er wurde sichtlich blass. »Was willst du?« Er steckte das Schwert in die Scheide.
    »Ich suche jemanden, den ich von früher kenne …« Ich hob den Stab.
    Jetzt erst betrachtete er den Stab und sah, dass er schwarz war. Er schluckte und wurde so weiß wie die Wand. »Ist das eine schwarzhaarige Frau, die jeden Mann besiegen kann?«
    Ganz so hatte ich mir Krystal nicht vorgestellt. »Eine war schwarzhaarig und eine Meisterin mit beinahe jeder Klinge. Schwarze Augen, helle Haut …«
    »Verdammt.« Er schob sich näher an sein Schwert.
    »Muss ich noch mal verschwinden?« fuhr ich den jungen Soldaten an.
    »Nein, nein. Wir sollen jeden aus Recluce sofort zur Sub-Kommandantin bringen. Das ist ein grundsätzlicher Befehl. Ich hätte gleich daran denken müssen. Die Sub-Kommandantin …«
    »Sub-Kommandantin?«
    »Sie führt die Ausbildung durch. Sie tut noch viel mehr und ist die rechte Hand des Autarchen. Für einen Magier wie dich ist das vielleicht nicht so erstaunlich, aber sie ist berühmt und berüchtigt.«
    Ich war tatsächlich nicht überrascht, wenn ich mich daran erinnerte, wie blitzschnell das scheue Wesen die Äpfel zerkleinert und Gilberto in die Knie gezwungen hatte.
    »Er ist auf dem Weg nach Kyphrien, zur Sub-Kommandantin. Ich bringe ihn hin, schließlich hat er unseren Kontrollpunkt gefunden. Den Kontrollpunkt von Pendril und Shervan …«
    Die anderen traten einen Schritt zurück. Und dann lernte ich Shervan kennen.
    »Tränke dein Pferd. Barrabra wird dir etwas zu essen machen. Dann satteln wir die Pferde. Pendril und ich reiten mit dir nach Kyphros«, erklärte Shervan, nachdem er ein halbes Dutzend Soldaten und einige kräftige Bewohner des Weilers fortgeschickt hatte.
    »Bereitet das auch keine Probleme?« fragte ich.
    Shervan schüttelte den Kopf. »Ich muss mich entschuldigen, dass wir dich

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