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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dorrin kurz an, dann wendet sie den Blick ab.
    Dorrin will Frisa die Tasse reichen. »Du musst das trinken. Es schmeckt nicht sehr gut, aber du wirst dich danach besser fühlen.«
    »Ich will aber nicht.«
    Dorrin sieht das misshandelte Kind an. »Bitte, mein Kind.« Er berührt ihr Handgelenk und versucht, ihr beruhigende Gedanken zu schicken.
    »Nicht …«
    Er sieht ihr in die Augen. »Bitte.«
    »Nur, wenn ich danach reiten darf.«
    Er nickt und hält ihr die Tasse. Sie trinkt.
    »Ekelhaft … bäh …«
    »Du bist ein braves Mädchen.« Er drückt ihre Hand, steht auf und wendet sich an die Mutter. »Sie kann noch nicht laufen. Ich bringe Euch mit dem Pferd heim.«
    »Aber … Gerhalm …« Nackte Angst steht in Mergas Augen geschrieben.
    »Genau den möchte ich sehen.« Dorrins Worte klirren wie Eiszapfen, und sofort wird es in der Hütte still.
    »… bei der Dunkelheit …«, flüstert die alte Frau, die Kysta heißt.
    Es bleibt still, noch lange nachdem Dorrin Frisa hinaus zu Meriwhen getragen hat. Er hilft zuerst Merga in den Sattel, dann hebt er ihr die Tochter hoch. Anschließend gibt er dem Mädchen das altbackene Brot und führt die Stute nach Westen den Hügel hinauf.
    Jisles Hof ist sogar weniger als zwei Meilen entfernt, und Dorrin schnauft nicht einmal, als er das Pferd auf Jisles Scheunenhof führt. Drei Hütten mit je einem Raum liegen zwischen der Scheune und dem Hühnerstall.
    »Das da ist unsere Kate.« Merga deutet auf die Hütte direkt neben der Scheune. Ihre Stimme zittert.
    Dorrin setzt Frisa auf der verwitterten, aus Ziegeln gemauerten Vordertreppe ab. Die Tür besteht aus verzogenem, gesplittertem Kiefernholz, zwischen Rahmen und Tür klaffen Spalten.
    »Und wer seid Ihr?« Ein vierschrötiger Mann taucht aus der Scheune auf und nähert sich mit wuchtigen Schritten den Neuankömmlingen. Er hält eine Axt in der Hand.
    Dorrin nimmt den Stab aus dem Köcher, damit Merga ungehindert absteigen kann. »Ich bin Dorrin. Ich bin der Heiler, der versucht, deiner Tochter zu helfen.«
    »Flausen über Pferde habt Ihr dem Mädchen in den Kopf gesetzt. Der seid Ihr also.« Jetzt hält Gerhalm die Axt mit beiden Händen.
    »Warum schlägst du die beiden?« Dorrin versucht, nicht zu ärgerlich zu sprechen.
    »Ich schlage sie nicht. Sie haben eben … sie haben manchmal Unfälle.« Gerhalms Stimme klingt ölig.
    Die Schwärze in Dorrin brandet hervor. Er lässt den Stab fallen, packt den schweren Mann mit beiden Händen und lässt die Schwärze aus sich heraus in den Knecht fließen.
    Gerhalm will sich losreißen, aber die Arme des Schmieds sind stark wie Schwarzes Eisen. »… Dunkelheit, nein … nein, o nein …«
    Als Dorrin den Mann loslässt, sinkt Gerhalm auf der Treppe in sich zusammen, die Axt fällt vor seinen Füßen in den schmutzigen Schnee.
    »Du wirst nie wieder auch nur eine Hand gegen Merga oder Frisa erheben. Nie wieder.«
    Merga weicht vor Dorrin und ihrem Mann zurück, die Augen schrecken vor der Schwärze zurück, die den Heiler einzuhüllen scheint.
    Gerhalm wirft sich auf den Boden. »Nicht … nicht noch einmal …«
    »Steh auf«, befiehlt Dorrin dem Mann.
    Gerhalm weicht vor dem Heiler zurück. »Nicht noch einmal, Meister … nie wieder.«
    Frisa setzt sich auf die Treppe und kaut das letzte Stück Brotrinde. Dorrin wendet sich an Merga, die auf die Knie gesunken ist.
    »Ich wollte es nicht«, flüstert sie. »Ich wollte nicht, dass Gerhalm etwas geschieht …«
    »Ich habe ihm nicht weh getan. Doch er wird euch auch nicht mehr schlagen.«
    »Ich wollte es nicht …« Die junge Mutter ist nicht fähig, Dorrin anzusehen, als dieser auf Meriwhen steigt.
    »Mach’s gut, Pferdchen«, ruft Frisa.
    Als er wieder in Ryllas Hütte eintrifft, sind die anderen Kranken fort.
    Die alte Heilerin schüttelt den Kopf. »Bei der Dunkelheit, was hast du getan? Hast du Gerhalm einen Fluch auferlegt?«
    »Kaum.« Dorrins Lachen klingt etwas gezwungen. »Ich könnte niemanden verfluchen. Ich habe ihm einen Befehl der Ordnung gegeben. Er kann die Hand nicht mehr gegen die beiden erheben.«
    »Das ist heutzutage für einen Mann ein schrecklicher Fluch.« Ryllas Lachen ist so gezwungen wie seines. »Was willst du tun, wenn er sie verlässt?«
    »Meinst du, er wird es tun?«
    »Nicht in den nächsten Achttagen, aber am Ende des Sommers.« Sie lehnt sich im Stuhl zurück und trinkt einen Schluck Kräutertee.
    »Ich weiß nicht.« Er holt tief Luft. »Ich sollte jetzt wohl lieber darüber nachdenken,

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