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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Blick und schütteln die Köpfe.
    »Warum sollte ich? Du jammerst unablässig. Immerhin werden wir hier bezahlt. Möchtest du lieber ein Bauer sein? Auf den Frühling warten, damit all der Schnee schmilzt und die ganze Gegend sich in ein Schlammloch verwandelt?«
    »Für was werden wir denn bezahlt? Dafür, dass wir uns den Arsch abfrieren und Diebe suchen, die überhaupt keine sind? Nicht mehr lange, und wir werden gegen certische Truppen ins Feld ziehen. Und was dann?«
    »Ruhe da hinten«, faucht der Truppführer.
    Kadaras Blick fällt auf die Rauchsäule. »Ich möchte wetten, das ist wieder ein Händler.«
    »Er war sicher auf dem Rückweg«, ergänzt Brede.
    »Wie kommt ihr darauf?« fragt Vorban, der hinter Brede reitet.
    Brede dreht sich halb zu ihm um. »Auf diese Weise bekommen sie seine Waren und das Geld, und Spidlar bekommt überhaupt nichts. Es tut ihren Händlern nicht weh, nur den unsrigen.«
    »Ruhe da hinten«, befiehlt der Anführer noch einmal.
    »… Ruhe da hinten …«, äfft Vorban ihn nach, aber leise genug, damit nur die ihn hören können, die in seiner unmittelbaren Nähe reiten.
    Die Pferde stampfen weiter durch den verharschten Schnee, der mehrmals getaut und wieder gefroren ist.
    »Überprüft die Waffen.«
    Hinter der Hügelkuppe brennt es. Ein paar Reiter bewegen sich langsam bergauf nach Osten. Sie führen drei Pferde, zwei rauchende Wagen haben sie zurückgelassen. Sie tragen das dunkle Purpur von Gallos.
    »… verdammt …«, murmelt Vorban.
    Brede und Kadara wechseln schweigend einen Blick.
    »… Licht und Dunkelheit … verdammt auch …«, sagt Vorban noch einmal.

 
LXXV
     
    D er schlanke, weiß gekleidete Mann betrachtet den Gegenstand auf dem Tisch, dann die Kiste, aus der er entnommen wurde. Seine Hände scheuen vor der Dunkelheit zurück, die beides umgibt. »Woher habt Ihr das, Fydel?«
    »Von einem Händler namens Willum aus Fenard«, erwidert der bärtige Mann. Auch er ist weiß gekleidet, trägt aber weder den goldenen und weißen Kometen am Kragen noch ein Amulett um den Hals.
    »Es fühlt sich an, als käme es aus Recluce.«
    »Die Schwarzen hassen kompliziertes Gerät«, schnaubt der schwerfällige Weiße Magier. »Ihr wollt doch nicht etwa sagen, dass diese altmodischen Dickschädel so etwas wie dies hier zulassen würden, Jeslek?«
    »Wohl kaum. Aber die Kombination von natürlichem Holz, Schwarzem Eisen und Ordnung – wer könnte so etwas herstellen? Hat der Händler gesagt, woher er es hatte?«
    »Zuerst nicht. Ich habe ihn etwas unter Druck gesetzt, und er hat geschwitzt, aber er hat nichts verraten. Bevor er mich gesehen hat, wollte er den Leuten einreden, es wäre ein Wunderspielzeug, das er aus einem fernen Land bekommen hätte. Jemand hat ihn gefragt, ob die Schwarzen Teufel es gemacht hätten. Aber er hat nur gelacht und gesagt, von so weit her käme es auch wieder nicht. Ich habe mir ihn später geschnappt, das hat einige Probleme gelöst. Bevor er … äh …«
    »Ihr wart doch hoffentlich nicht so dumm, Chaos-Feuer einzusetzen?«
    »Nein, so dumm bin ich wirklich nicht. Schlichte Folter wirkt immer noch am besten. Dann haben wir ihn auf die Hauptstraße gelegt und dafür gesorgt, dass es aussieht wie ein normaler Überfall auf einen Händler. Die Galler haben es jedenfalls geschluckt.«
    »Ihr seid äußerst großzügig mit Illusionen. Ist das auch klug?«
    Fydel zuckt mit den Achseln. »Die verbrannten Wagen und die Plünderung waren sehr realistisch in Szene gesetzt.«
    »Was habt Ihr herausgefunden?«
    »Der Handwerker, der die Sachen herstellt, lebt in Diev. Sein Name ist Dorrin. Niemand hat bislang von ihm gehört.«
    »Wo liegt Diev? Ist das nicht irgendwo in der Nähe der Westhörner?«
    »Es ist eine kleine Hafen- und Bergbaustadt an der Küste, ungefähr hundertfünfzig Meilen nordwestlich von Spidlaria.«
    »Es könnte noch schlimmer kommen«, überlegt der größere Magier mit den goldenen Augen.
    »Wie das?« Fydel betrachtet das Spielzeug, das auf dem weißen Eichentisch liegt.
    »Nun … nehmt es einfach in die Hand und haltet es.«
    »Das würde ich nur sehr ungern tun«, erwidert Fydel.
    »Und wenn es nun eine Windmühle in normaler Größe wäre, die auf die gleiche Weise gebaut ist?«
    »Sie würden im Verhältnis weniger Schwarzes Eisen verwenden. Außerdem, warum sollten sie das überhaupt tun?«
    »Fydel.« Jesleks Stimme ist hart, und der kleinere Magier weicht unwillkürlich zurück. »Angenommen, es wäre ein Schiff oder was

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