Magische Maschinen
los.
»Ich auch nicht, aber ob es uns gefällt oder nicht, der Frühling wird eines Tages kommen.«
Sie sehen den Arbeitern zu, die rumpelnde Fässer über das Deck rollen und die schweren Planken hinunter auf den Strand befördern.
CXXVIII
E ine einzelne Reiterin, die zwei Schwerter trägt, reitet in den Hof und streift sich den Schnee von der Wintermütze. Die Soldatin nähert sich dem erleuchteten Fenster auf der Veranda.
Liedral öffnet die Tür.
»Liedral?«
»Kadara! Geht es dir gut? Und wo ist Brede?«
»Alles in Ordnung. Nein, eigentlich doch nicht. Er ist furchtbar müde. Er ist zwar nicht zum Marschall ernannt worden, aber es ist sonst niemand da. Er konnte nicht kommen, deshalb hat er mich geschickt.« Die Rothaarige steigt ab.
Aus der Schmiede ist dumpfes Hämmern zu hören.
»Arbeitet er denn noch? Und immer so lange?«
»Ich glaube, das liegt den Leuten aus Recluce einfach im Blut.« Liedrals Stimme klingt ein wenig bitter. »Wenn es nicht die Frondienste für den Rat sind, sind es Waren für den Verkauf. Wenn es nicht die Waren für den Verkauf sind, sind es Teile für die Maschine.« Liedral wischt sich den Schnee aus dem unbedeckten Haar. »Entschuldige. Lass uns dein Pferd in den Stall bringen. Ich hole dir heißen Apfelwein, und auch was wir sonst noch anbieten können, sollst du haben.«
Die beiden Frauen gehen zum Stall.
»Bei der Dunkelheit, arbeitet er immer noch an dieser verdammten Maschine?«
»Ja. Er hat sogar schon ein Schiff gefunden, in das er sie einbauen kann, falls ihm die Bergung gelingt. Er hat sich in der Werft angemeldet und verbringt ganze Nächte mit Berechnungen, wie er die Maschine in den alten Rumpf bekommt.«
»Ich weiß nicht.« Kadaras Stimme ist heiser, sie muss husten. »Vielleicht … vielleicht könnte es im nächsten Frühling oder Sommer sogar ein großer Vorteil sein, ein Schiff zu haben.«
Liedral öffnet die Scheunentür und tastet nach der Laterne und dem daran hängenden Zündstein. »Der Stall ist klein, aber so steht dein Pferd wenigstens nicht mehr im Schnee.«
Kadara sieht sich in der kleinen Scheune um. »Verglichen mit den meisten Orten, an denen ich in der letzten Zeit geschlafen habe, ist dies hier ein richtiges Paradies. Es ist sogar trocken.«
»Ich weiß. Es war gut, hierher zurückzukommen.«
»Zuerst dachte ich, er hätte es leicht. Aber eigentlich hat er es nie leicht, nicht wahr?« Kadara bindet die Zügel am Eisenring fest, der neben Meriwhens Stand in der Wand befestigt ist. »Hallo, altes Mädchen.« Sie muss wieder husten. »Es ist auch schwer, eine gute Soldatin zu sein. Ach, ich weiß ja nicht mehr, was ich da rede. Ich bin so verdammt müde.«
Liedral berührt sie an der Schulter. »Du musst etwas Warmes in den Bauch bekommen.«
»Brede braucht noch mehr magische Messer … und etwas, das man im Fluss einsetzen kann. Dorrin soll sich etwas ausdenken.« Kadara rutscht aus, als sie aus dem Stall in den Schnee hinaustritt, der beinahe fällt wie dichter Regen. Sie fängt sich mit einer Hand an der Wand der Scheune ab.
Liedral bläst die Lampe aus und hängt sie wieder an ihren Platz, bevor sie die Stalltür schließt. Meriwhen wiehert leise, als Liedral die Scheunentür mit einem dumpfen Knall zudrückt.
»Ich habe nicht viel Zeit, ich muss bald wieder nach Kleth zurück.« Kadara richtet sich auf. »Bei der Dunkelheit, bin ich müde.«
»Ist Brede in Kleth?«
»Alle Gardisten sind dort stationiert. Die Weißen und ihre verdammten Rekruten werden im Sommer in Kleth auftauchen.« Kadaras Stiefel poltern schwer über die Veranda, und ihre Bewegungen sind langsam und mühevoll, als sie aufstampft und ihre Stiefel abstreift.
»Ich kann die Hitze im Augenblick nicht höher stellen …«, erklärt Merga, indem sie das Brot im Ofen begutachtet. »Aber es wird nicht mehr lange dauern …«
Frisa sitzt auf einem Stuhl und schaut ihrer Mutter zu.
»Frisa?« fragt Liedral. »Könntest du Meister Dorrin Bescheid sagen, dass seine Freundin Kadara da ist?«
»Geh nur, Kind, aber Pass auf, dass du nicht hinfällst, und nimm dir meine Jacke da vom Haken«, ermahnt Merga ihre Tochter.
Kadara sackt auf einem Stuhl zusammen.
»Es wird einen Augenblick dauern, bis der Apfelwein warm ist«, erklärt Merga, während Liedral fünf Becher aus dem Schrank nimmt und auf den Tisch stellt.
»Ich hole etwas Käse aus dem Keller.« Liedral geht hinaus und kämpft mit dem Riegel der Tür zum Wurzelkeller neben der Veranda.
»Und Ihr
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