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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bleibt einfach sitzen«, befielt Merga.
    Kadara starrt benommen den Tisch an, zieht sich langsam die Ledermütze vom Kopf und entblößt das stumpfe rote Haar.
    Kurz danach kehrt Liedral mit einem in Wachspapier gehüllten Stück Käse zurück, den sie auf die Anrichte legt. Sie blickt unsicher zum Besteckkasten.
    Merga bemerkt den Blick. »Ich kümmere mich schon darum, Herrin.«
    »Ich bin nicht die Herrin«, widerspricht Liedral kopfschüttelnd.
    Kadaras Feixen nimmt sich in ihrem müden Gesicht ausgesprochen seltsam aus.
    Die Tür wird geöffnet, und der Schnee und ein leichter Wind begleiten Frisa in die Küche.
    »Streif dir die Schuhe ab, Mädchen«, ermahnt Merga sie.
    »Sie werden kommen, sobald Meister Dorrin das Feuer abgedeckt und sich etwas Wasser ins Gesicht und auf die Hände gespritzt hat.« Frisa sieht sich in der Küche um. »So hat er es gesagt.«
    »Deine Schuhe, Mädchen.«
    Frisa trampelt zur Veranda hinaus und streift sich die Schuhe ab, ehe sie wieder hereinkommt und die Tür schließt. Sie muss sich auf die Zehenspitzen stellen, um die Jacke am Haken aufzuhängen.
    Als die Tür das nächste Mal geöffnet wird, betritt Dorrin die Küche, gefolgt von Vaos. Die Lampe im Wandhalter flackert, als gleich hinter ihm eine Windbö hereinfährt, und beruhigt sich wieder, als Dorrin die Tür schließt.
    »Kadara!« Er berührt sie leicht an der Schulter.
    Merga gießt warmen Apfelwein in den Becher, der vor der Schwertkämpferin steht, dann füllt sie auch die anderen Becher. »Das Brot ist gleich fertig. Ich schneide jetzt den Käse.«
    Dorrin setzt sich zwischen Liedral und Kadara, Vaos beansprucht den Platz am Ende des Tisches, nahe der Ecke, wo Frisa schon auf ihrem Hocker sitzt.
    Merga schiebt die Platte mit den Käsescheiben mitten auf den Holztisch. Vaos langt sofort zu und nimmt sich zwei. Dorrin sieht den Jungen an, bis er eine Scheibe an Frisa weitergibt.
    »Du siehst müde aus«, bricht er schließlich das Schweigen.
    »Bei der Dunkelheit, ich bin auch müde, Dorrin. Es war ein verdammt schweres Jahr.« Kadara hält sich die Hand vor den Mund und hustet. »Brede hat mich geschickt, weil er nicht selbst kommen konnte. Sie haben ihn zum Feldmarschall gemacht. Zwar haben sie ihm nicht wirklich den Titel verliehen, aber es läuft im Grunde darauf hinaus.«
    »Was braucht er?«
    »Alles … einfach alles. Noch mehr von diesen magischen Messern … etwas, das im nächsten Frühjahr auf den Flüssen eingesetzt werden kann … etwas, das man nicht sehen kann und das die Leute tötet. Brede dachte an Minen, die man vielleicht aus Schießpulver herstellen könnte, aber es funktioniert nicht richtig, weil die verdammten Magier den Sprengstoff vorher zur Explosion bringen. Das gleiche passiert mit Gewehren. Wenn die Weißen Magier irgendetwas sehen, das einem Gewehr auch nur entfernt ähnelt, lassen sie das Pulver darin explodieren.«
    Dorrin nimmt seinen Becher.
    »Wir haben einfach nicht genug Waffen und ausgebildete Leute.« Sie hustet wieder, nimmt ein Stück Käse und isst langsam.
    Als auch Vaos schon wieder nach dem Käse langt, sieht Dorrin ihn scharf an.
    »Nur eins«, sagt der Schmied. »Du hast schon zu Abend gegessen.« Er weiß, dass Vaos gut gefüttert wird, Kadara jedoch ist dünn und ausgemergelt.
    »Aber er hat doch Hunger«, wendet Frisa ein.
    »Er hat immer Hunger.«
    »Wann bist du nach Kleth zurückgekehrt?« fragt Liedral.
    Kadara schluckt den Bissen herunter, bevor sie antwortet. »Gestern. Wir mussten uns eine Unterkunft suchen und ungefähr die Hälfte der Pferde neu beschlagen lassen. Ich habe mir ein Reservepferd genommen, das mir nicht gehört. Es war Josais Pferd, bis sie ihn erwischt haben.« Abwesend nimmt sie sich noch ein Stück Käse.
    Dorrin wartet, bis sie aufgegessen hat. »Was ist aus Elparta geworden? Anscheinend weiß niemand genau, wie es passiert ist. Wir wissen nur, dass etwas geschehen ist.«
    »Sie sind wohl zu der Ansicht gekommen, dass es zu schwer ist, Spidlar zu erobern. Also vernichten sie es.« Kadara räuspert sich.
    Dorrin winkt Merga, sich zu ihnen an den Tisch zu setzen, aber die dunkelhaarige Frau schüttelt den Kopf und deutet zum Ofen.
    »Sie haben alles niedergebrannt, was sich ihnen in den Weg gestellt hat, und jeden getötet, der so ausgesehen hat, als wäre er auf der Seite der Ordnung. Sie haben den Fluss kochen und die Erde beben lassen, bis die Mauern eingestürzt sind. Dann haben sie alle Männer und Frauen getötet, die noch in der Stadt

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