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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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kann, und sattelt die Stute ab, wobei er ihr immer wieder die Flanken tätschelt.
    »Kannst du genug erkennen, um mir zu helfen, Kadara vom Wagen zu heben?«
    Er hält die überraschend schmale, fiebernde Schwertkämpferin in den Armen, während Liedral die Decken ordnet.
    »Lege sie hier hin.«
    Er tut es und zuckt dabei zusammen. »Oooh …«
    »Oh, es tut mir leid. Tut deine Schulter weh?«
    »Es geht.« Kadara geht es jedenfalls schlechter, und er hat im Kopf viel stärkere Schmerzen als in der Schulter, auch wenn der Kopf keine äußerlichen Verletzungen erlitten hat.
    »Du musst das hier essen und etwas trinken.«
    Er kaut mechanisch noch etwas altbackenes Brot und Käse und trinkt Wasser aus dem Krug, den Liedral irgendwo gefüllt hat.
    Nicht lange danach liegt er unter dem als Schutz hochgestellten Karren, Liedral links neben sich, Kadara neben Liedral. Er schläft eine Weile, dann wird er wach und erforscht mit den Sinnen die Umgebung.
    Dorrin lächelt, als er Liedrals leises Schnarchen hört, kaum lauter als die Insekten, die in den Bäumen am Straßenrand summen. Die meisten Bäume sind, erinnert Dorrin sich, in dieser Gegend gewachsen, nachdem der große Creslin das Klima verändert hat, weil die Bauernhöfe und Wiesen im Hochland im Frühling und Sommer nicht genug Regen bekommen haben.
    Der pochende Schmerz im Kopf hat etwas nachgelassen, aber sehen kann er immer noch nichts.
    »Oh, nein … bei der Dunkelheit, nein … Brede, verlass mich nicht …«, stößt Kadara halb wimmernd, halb murmelnd aus. »Nicht … oh … die Hunde, die Weißen Hunde …«
    Liedral fährt erschrocken auf, dann dreht sie sich um und berührt Kadara. »Ruhig, ruhig. Alles ist gut.«
    »Was … wer …«
    »Ich bin Liedral. Dorrin ist auch hier.«
    »Brede … wo ist Brede?«
    »Er ist noch in Kleth«, sagt Liedral rasch. Sie steht mit fließenden Bewegungen auf. »Ich hole dir etwas Wasser.«
    »… nicht allein lassen dürfen … bei der Dunkelheit … mein Arm tut weh …«
    »Es wird eine Weile dauern, bis er geheilt ist«, erklärt Dorrin.
    »… vier von den Hunden ausgeschaltet … aber der Kopf tut mir weh … Brede … vermisse dich …«
    »Hier, trink das«, sagt Liedral.
    Dorrin richtet sich auf. »Kannst du mir meinen kleinen Tornister geben? Ich habe etwas Astra darin.«
    »Warum hast du nicht gleich daran … entschuldige.«
    »Es ist schwer zu denken, wenn dir weiße Messer das Gehirn zerschneiden.«
    »Ich sagte doch, dass es mir leid tut.«
    »Schon gut.« Dorrin nimmt den Tornister und tastet nach den Päckchen. Er kann sie anhand der Form, am Geruch und mit Hilfe seiner Sinne erkennen. »Lege das hier an Stelle des Verbandes auf ihren Arm. Schaffst du das?«
    »Ich muss erst die Kerze anzünden.«
    Dorrin wartet, bis Liedral die Wundauflage entfernt hat, dann sucht er nach dem geriebenen Astra.
    »Oh, beim Licht … das tut weh«, stöhnt Kadara.
    »Sonst noch etwas?« fragt Liedral kurz angebunden.
    »Gibt es eine Möglichkeit, dass sie das hier trinkt?«
    »Ich kann es versuchen.«
    Es klappert und raschelt, und Dorrin spürt, dass Liedral mit einigen Utensilien hantiert.
    »Kadara, öffne bitte den Mund.«
    »… bitter … wie Gift … du willst mich doch nicht vergiften?«
    »Ich will dir nichts tun. Es hilft dir, damit es dir wieder besser geht.«
    »… so bitter … was ist das?«
    »Astra, gemischt mit Beragin«, erklärt Dorrin ruhig.
    Liedral klappert noch eine Weile herum, bevor sie zurückkehrt und sich wieder zwischen Dorrin und Kadara ausstreckt.
    Dorrin drückt kurz ihre Hand. »Danke.«
    Sie erwidert den Druck. »Schlaf jetzt.«
    Nach einiger Zeit schläft er tatsächlich ein und erwacht erst wieder, als am Morgen die Vögel zwitschern. Er kann immer noch nichts sehen, aber die Kopfschmerzen sind bis auf ein dumpfes Druckgefühl abgeklungen. Liedral ist schon auf, sie bewegt sich leise und tränkt die Pferde.
    Dorrin schlüpft unter dem Karren hervor und bemüht sich, nicht gegen die Stützen zu stoßen, die ihn aufrecht halten.
    »Wir haben noch ein wenig Brot und Käse«, erklärt Liedral.
    »Danke.« Dorrin nimmt ein Stück Brot und die Scheibe Käse, die sie ihm abgeschnitten hat, und setzt sich auf die Mauer neben der Straße. »Benutzt du immer noch die Käseschneider?«
    »Sie sind wirklich gut, und außerdem läuft es mir immer noch kalt den Rücken herunter, wenn ich ein Messer sehe.« Liedral setzt sich neben ihn. »Es ist ein schöner Morgen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Es war

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