Magische Momente der Lust
Promenade. Ihre Zimmer waren durch eine Tür verbunden.
Die Dinge entwickelten sich so perfekt, dass Jack es kaum glauben konnte. Ein falscher Schritt, und die empfindliche Balance konnte gestört werden. Er musste sich also vorsehen, und gleichzeitig alles daransetzen, CeeCees Liebe zu gewinnen.
Seine Hoffnungen waren gewaltig. Den Abend hatte er bis ins kleinste Detail geplant. Zuerst ein schickes Dinner bei “Guido’s”, eine Fahrt mit der Fähre bei Mondschein, und zum Abschluss eine Fahrt in der von Pferden gezogenen Kutsche zurück zum Hotel. Dem Hotelmanager war aufgetragen worden, CeeCees Bett mit Rosenblüten zu bestreuen und eine Flasche gekühlten Champagner sowie Erdbeeren in Schokoladenüberzug bereitzustellen. Das Ganze hatte Jack ein kleines Vermögen gekostet, doch es machte ihm nichts aus. Nichts war ihm für CeeCee zu schade.
“Oh, schau mal, Zack. Da drüben gibt es Shrimpssandwiches.” CeeCee blieb stehen und deutete auf einen kleinen Stand, an dem Shrimps im Sandwich verkauft wurden, zu denen man traditionsgemäß Pommes frites aß. “Das habe ich als Kind immer gekriegt, wenn mein dritter Stiefvater Ernie mit uns hierher gefahren ist. Kann ich eine Portion haben?”
“Und was ist mit unserem Dinner?”
CeeCee winkte ab. “Wer will schon in einem langweiligen Restaurant sitzen, wenn wir hier am Strand die Beine baumeln lassen und dabei Shrimps essen können?”
“Aber wir haben doch reserviert”, wandte er ein und schaute auf die Uhr.
“Du meine Güte”, erwiderte sie. “Wenn du darauf bestehst, dann gehen wir halt ins Restaurant. Aber ich finde, du benimmst dich wie dein Bruder und gar nicht wie Zack.”
“Tatsächlich?”, murmelte er.
“Ach, du kennst doch Jack. Alles bis ins Detail geplant. Nicht, dass ich das schlecht finde. Aber wirklich spontan ist er nicht.” Sie senkte ihre Stimme, als verrate sie ein Geheimnis. “Er würde jedenfalls nie ein Dinner zu Gunsten von Fischbrötchen sausen lassen.”
“Na gut, wir essen Shrimpssandwiches”, lenkte Jack ein. Ihre Bemerkung hatte ihn verletzt. Fand sie ihn wirklich so langweilig? CeeCee schmiegte sich wie zur Belohnung an ihn, und er vergaß seine momentane Ernüchterung.
Denk dran, ermahnte er sich, du bist Zack.
Er ging hinüber zur Fischbude und holte zwei Sandwiches.
“Kauf auch Pommes frites und dazu zwei Becher Fassbrause”, bat CeeCee. “Nein, warte. Kauf eine große Fassbrause und lass dir zwei Strohhalme geben. Dann teilen wir.”
Nachdem er bezahlt hatte, nahm ihm CeeCee die Tüte aus der Hand, angelte nach einer Fritte und knabberte genüsslich daran.
“Hier lang.” Sie zog ihn auf die Mole, wo weniger Leute waren. Am äußersten Ende setzte sie sich auf den blanken Beton, streifte die Schuhe ab und ließ sie achtlos in den Sand unterhalb der Mauer fallen.
Jack schüttelte fasziniert den Kopf. CeeCee hatte ein solches Talent, die einfachsten Dinge in ein Fest zu verwandeln. Er stand da und wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte, doch sie sah aus grünen Augen zu ihm auf und lud ihn ein, sich neben sie zu setzen. Er folgte der Aufforderung, zog seine Schuhe und seine Socken aus und legte alles sorgsam beiseite.
Sie kicherte und fischte erneut eine Pommes aus der Tüte. “Das macht so viel Spaß. Ich bin froh, dass wir nicht ins Restaurant gegangen sind.”
“Hm”, meinte er nur und dachte wehmütig an das Viersternelokal in Galveston und die extra bestellte Geburtstagstorte.
“Mund auf”, forderte sie und rückte näher.
Gleich darauf vertrieben sie sich die Zeit damit, sich gegenseitig mit Pommes zu füttern. CeeCees Fingerspitzen berührten des Öfteren seine Lippen. Die Art, wie sie das tat, sandte heiße Schauer durch seinen Körper, und er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen.
Sie tranken die Fassbrause aus zwei Strohhalmen gleichzeitig, wobei sich ihre Köpfe berührten. Als Nächstes kamen die Shrimpssandwiches an die Reihe. CeeCee biss mit so viel Genuss hinein und seufzte befriedigt, dass Jack sich automatisch fragte, welche Seufzer sie wohl im Bett von sich gab. Erneut erschauerte er in lustvoller Erwartung.
“Hm, das schmeckt so gut.”
Er sah einen kleinen Rest Remouladensoße auf ihrer Unterlippe. Während er noch fasziniert darauf starrte, leckte sie den Rest weg.
Sie aßen und beobachteten den Sonnenuntergang. Als sie fertig waren, knüllte CeeCee das Papier zusammen, sprang auf und warf es in den Mülleimer. Jack schaute ihr nach. Sie war so
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