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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einem Sumpf voller Alligatoren und Schlangen; sie hatten sich bis zur Nase im Schlamm eingegraben, atmeten kaum und verständigten sich telepathisch. Kaden und Ryland schienen die Brücke zur Verständigung für den Rest der Männer aufrechtzuerhalten. Über ihren Köpfen wiegten sich Binsen, aber trotzdem benutzte jeder von ihnen einen Halm, um durch den Schlamm und die wenigen Zentimeter Wasser über ihren Köpfen zu atmen.
    Ians Abscheu war stark. Er warf einen finsteren Blick auf Gator, der ihn immer wieder aufzog. Wenn du noch einmal das Wort Alligator sagst, verfüttere ich deinen Körper brockenweise an einen von ihnen. In den Worten schwang keine echte Gehässigkeit mit; sie konnte sogar Zuneigung entdecken.

    Sie nahm andere wahr, die sich um die Männer herum bewegten und fast auf sie traten. Keiner rührte sich, und keiner gab einen Ton von sich, noch nicht einmal Ian, als Gator eine Hand so durch den Schlamm bewegte, als käme ein Alligator direkt auf Ians Bauch zugeschwommen.
    Jetzt reicht es, Rye, ich tue es. Ich schneide ihm die Kehle durch und lasse ihn hier liegen.
    Grimmige Belustigung machte die Runde. Ja, klar, und dann kannst du dich vor Flame verantworten. Sie zieht dir bei lebendigem Leib die Haut ab , gab Ryland zurück.
    Tansy nahm sich fest vor, Gators Frau kennenzulernen. Sie schien Männern, die ein Sumpf voller Feinde und Alligatoren zum Lachen brachte, Furcht einflößen zu können.
    Woran liegt es, dass jedes Mal, wenn wir jemanden retten, etwas schiefgeht? , fragte Ian barsch. Nimm in Zukunft die Aufträge an, bei denen wir alle töten sollen. Wir sollten Ziele abknallen, statt mit Gators kleinen Spielkameraden im Schlamm zu sitzen.
    Tansy hörte die Worte, aber sie nahm auch Ians Empfindungen wahr. Ihm waren die Rettungsmissionen lieber, obwohl fast immer etwas schiefging, und aus dem Grund wünschte er sich ebenso inständig wie Tucker, bei seinem Team zu sein und den Männern Rückendeckung zu geben. Jetzt erkannte sie, dass auch Tucker an einen Rettungseinsatz gedacht hatte, der nicht ganz wie geplant abgelaufen war. Sie holte tief Atem und zog ihre Hände von dem Becher zurück.
    Sofort fühlte sie die Benommenheit und die Kopfschmerzen, die mit dem Einsatz ihrer Gabe einhergingen. Sie hatte sorgsam darauf geachtet, nicht zu tief vorzudringen,
doch sie war trotzdem aufgewühlt. Sie berührte ihr Gesicht und fand eine Blutspur an ihrem Mund und eine an ihrer Nase. Als sie gerade mühsam aufstand, kam Ian hereingestürzt.
    »Sie haben deine Eltern und sind aus dem Schlimmsten raus. Sie können jeden Moment hier sein.« Er blieb abrupt stehen und blickte auf die beiden Teebecher, die vor ihr standen, das Blut auf ihrem Gesicht und nahm gleichzeitig den Umstand wahr, dass sie die Handschuhe abgelegt hatte, die sie vom ersten Moment ihrer Begegnung an getragen hatte. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    Sie fühlte, wie sich ihre Wangen röteten. Es war peinlich, bei einer voyeuristischen Handlung ertappt zu werden  –  wie ein Spanner, der durch ein Fenster starrt und die Intimsphäre eines anderen Menschen verletzt. Sie wollte sich das Blut aus dem Gesicht wischen, doch stattdessen verschmierte sie es nur, während sie ohne Hast dorthin ging, wo ihre Handschuhe lagen. »Es tut mir leid. Ich hatte das Gefühl, ich hätte keine andere Wahl.«
    Tucker drängte sich hinter Ian in die Küche und blickte finster, als er das Blut sah. Er ging rasch zum Spülbecken und feuchtete ein kleines Handtuch an. »Komm her. Lass mich sehen, was ich tun kann.«
    Die Kopfschmerzen setzten verstärkt ein, und die konnte sie nicht gebrauchen, nicht, wenn ihre Eltern und Kaden auf dem Weg waren. Sie hätte sich nicht schuldbewusst fühlen sollen, weil sie ihre Gabe ohne Kaden in ihrer Nähe eingesetzt hatte, doch sie hatte das sichere Gefühl, er würde aufgebracht sein, und aus irgendwelchen seltsamen Gründen störte sie das. Ihr Leben war nach so kurzer Zeit schon derart eng mit seinem verwoben, dass sie es kaum fassen konnte.

    Tucker hob ihr Kinn und tupfte ihr das Blut aus dem Gesicht, während Ian weiterhin dastand, die Arme in die Hüften gestemmt hatte und sie düster ansah.
    »Am besten beichtest du gleich«, sagte Tucker. »Sonst könnte Ian Löcher in dich starren. Mir jagt er teuflische Angst ein.«
    »Ihr werdet meine Eltern bewachen«, erklärte sie. »Ich musste wissen, was für eine Sorte Männer ihr seid. Ich habe versucht, nicht zu tief zu gehen.«
    Etwas Gefährliches flackerte in

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