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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gab, entging Don dieser Schritt nicht, und er legte die Drohung richtig aus. Sanft schob er Tansy zurück und hielt sie auf Armeslänge von sich.
    »Fehlt dir wirklich nichts, Tansy, Liebling?«
    »Mir geht es gut, Dad, aber ich hatte ja solche Angst um euch. Ich habe Mom schreien hören und mir das Schlimmste ausgemalt. Seid ihr verletzt? Hat er euch verletzt?«
    »Nein, er hat uns nur ein bisschen schikaniert. Aber es war ein solcher Schock, festzustellen, dass er uns in all den Jahren verraten hat. Ich hatte ihn als Familienangehörigen betrachtet.«
    Don Meadows belog seine Tochter. Kaden warf Ryland einen Blick zu. Meadows hatte gewusst, dass Fredrickson Whitneys Mann war.
    »Was hat er Mom angetan? Und wie konnte er das tun, nachdem er all die Jahre mit uns am Tisch gesessen, Filme mit uns angesehen und zur Familie gehört hat?« Sie warf einen Blick auf die zierliche Gestalt ihrer Mutter, die hinter ihrem Vater stand.
    Ihre Augen verfinsterten sich, als sie die blauen Flecken sah. »Mom! Oh nein. Was ist passiert?«
    Kadens Blick wanderte von Don Meadows über seine Adoptivtochter zu seiner zierlichen Frau Sharon. Tansys Haar war dicht und platinblond – eine ungewöhnliche Farbe für ihr Alter. Sharons Haar war in derselben Farbe gefärbt, und in Dons goldblondes Haar hatte sich vorzeitig Silber eingeschlichen. Dieser Umstand bewirkte, dass die Eltern ihrer Adoptivtochter ähnelten.

    Tansy hatte ihn nicht ein einziges Mal angesehen, nicht einmal mit einem verstohlenen Blick, keine Spur des Wiedererkennens, und ein Teil von ihm fühlte sich innerlich tot. Er verbarg weiterhin sein Messer in der Hand, sagte nichts und störte das Wiedersehen nicht, obwohl er sie in Wirklichkeit gern an sich gerissen und sie auf sich aufmerksam gemacht hätte.
    Sharon strich mit einer Hand über die Schwellungen in ihrem Gesicht. »Fredrickson hat mich sehr fest geschlagen, als er sich ans Telefon gedrängt hat. Ich wäre beinah ohnmächtig geworden.«
    »Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist, Mom. Er war ein furchtbarer Mensch. Was ist mit deinem Mund passiert?«
    Sharon warf einen Blick auf Don. »Er war wütend auf deinen Vater. Wir wussten nicht, dass Watson mit von der Partie war, und als er reinkam, hat Don versucht, sich auf Fredrickson zu stürzen. Sie haben ihn nicht angerührt; ich glaube, sie wussten, dass es ihnen nichts nutzen würde.«
    Don fluchte. »Verdammte Feiglinge. Eine Frau zu schlagen.«
    »Sie wussten, dass sie nur mich zu bedrohen brauchten, damit Don alles tat, was sie verlangten. Sie hatten gehofft, du würdest es auch tun.«
    Tansy ging behutsamer mit ihrer Mutter um. Sie umarmte sie zart und küsste die Schwellungen in ihrem Gesicht. »Komm, setz dich.« Sie nahm ihre Mutter an der Hand und führte sie zum Sofa. »Ich hätte liebend gern mein Leben gegen eures eingetauscht, Mom, aber zum Glück habe ich Freunde, die bereit waren, zu helfen.«
    Don gab einen Laut von sich, der verdächtig nach Hohn klang. Tansy sah ihren Vater nicht an. Sie wollte zu
Kaden gehen. Sie konnte an nichts anderes denken als an ihn. Er erfüllte sie innerlich, doch sie musste ihre Mutter trösten. Sie musste sie erst anfassen und sich vergewissern, dass ihr nichts fehlte, bevor sie selbstsüchtig sein durfte – bevor sie sich selbst und allen anderen eingestand, dass Kaden ihr Herz und ihre Seele war. Falls ihre Eltern nämlich mit Whitney unter einer Decke steckten, hatte sie sie verloren, und sie brauchte es, dieses eine letzte Mal voll und ganz von ihnen geliebt zu werden und ihre Liebe ohne Vorbehalt zu erwidern. Wenn sie erst einmal Kaden ins Gesicht sah, würde für sie lange Zeit nichts anderes mehr zählen.
    Sie strich mit ihren Fingern, die in Handschuhen steckten, über den Arm ihrer Mutter und verspürte eine unerklärliche Traurigkeit. Sie wünschte sich direkten Hautkontakt zu Sharon. Sie wünschte sich, normal zu sein. »Ich habe dich sehr lieb, Mom«, sagte sie mit schwerem Herzen. »Ich habe dich immer sehr liebgehabt. Es tut mir leid, dass ich dich im Lauf der Jahre so oft enttäuscht habe, aber das hier tut mir besonders leid. Ich weiß nicht, was sie wollen, aber das hier«, sagte sie und berührte mit zitternden Fingern noch einmal den blauen Fleck unter Sharons Auge, »hast du meinetwegen.«
    »Nein!« Sharon zog ihre Tochter in ihre Arme. »Ich liebe dich mehr als alles andere auf Erden. Deinem Vater geht es genauso. Wir bedauern nichts.« Erstaunlicherweise war ihre Stimme kräftig, sogar

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