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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Seite, und sein Tonfall gelobte ihr sofortige Vergeltung, wenn sie nicht auf ihn hörte. Sie erschauerte und versuchte, mit ihm in Kontakt zu treten. Sowie sie das tat, lockerte sich der klebrige Griff, der sie festhielt. Sie fühlte, wie Kadens Kraft sie an ihn riss; sein Mund war hart und aggressiv. Dann fühlte sie seine Hände auf sich, die Wucht, mit der er ihre Hand gegen den Tisch schlug.
    Lass es sofort fallen, Kleines. Lass dieses verdammte Ding fallen.
    Wage es bloß nicht! Der Puppenspieler ließ seinen Schliff und seine aufgesetzte Milde sausen und fauchte seinen eigenen Befehl. Zwei dominante Männer, die beide entschlossen waren, über sie zu bestimmen.
    Wenn seine Hände auch noch so grob waren und seine Stimme auch noch so hart klang, war Kadens Mund doch liebevoll und zärtlich. Er lechzte nach ihr. Er brauchte sie. Nichts anderes zählte. Sie nahm die Elfenbeinfigur wahr, die sie an ihre Handfläche presste, die Schreie der Opfer und den Spott, mit dem der Mörder die Frau bedachte, während er sie ausweidete und sie, immer noch lebend,
hochhob, um sie an den Fleischerhaken über seinem Kopf zu hängen. Sie hörte das heimtückische Flüstern des Puppenspielers, der sie zu sich rief. Und dann überschwemmte Kaden ihr Inneres und füllte sie vollständig mit seiner Person aus.
    Starke Arme. Breite Schultern. Kräftige Brustmuskulatur. Der Geruch nach Wildnis und Gefahr. Sein Mund, sinnlich oder grausam. Seine Augen, voller Liebe und Verlangen. Sie setzte zum Sprung an, warf sich ihm entgegen und gab ihm alles, was ihre Person ausmachte, kehrte allem anderen in ihrem Leben den Rücken, bis nur noch Kaden da war, denn sie verließ sich darauf, dass er sie auffangen würde.
    Kaden sah die Elfenbeinfigur auf den Tisch fallen, als er seine Arme um Tansy schlang und verhinderte, dass ihr schlaffer Körper auf den Boden fiel. Blut rann aus ihren Ohren, aus ihrem Mund und aus ihrer Nase. Das hatte er erwartet, aber nicht das Blut aus ihren Augen. Sie hatte einen inneren Blutsturz, und es gab nicht das Geringste, was er dagegen tun konnte. Himmel nochmal, wahrscheinlich hatte er ihr bei dem Versuch, die Verbindung zu dem Fährtenleser abzubrechen, die Hand gebrochen. Er konnte sehen, dass sie jetzt schon anschwoll und sich verfärbte. Auf ihrer Handfläche war der Abdruck des Schwerts zurückgeblieben, bis in alle Einzelheiten in ihre Haut eingeprägt.
    Er hob sie hoch, schmiegte sie an seine Brust und verabscheute sich dafür, dass er es gewesen war, der sie in dieses Leben zurückgeholt hatte. Er rannte fast, als er sie durch das Haus in ihr gemeinsames Schlafzimmer trug, um sie behutsam aufs Bett zu legen.
    »Tansy. Wach auf, Kleines. Ich habe Angst davor, dich
schlafen zu lassen.« Er wusste nicht, wie groß die Macht des anderen Fährtenlesers war oder ob der Mann Tansy von sich aus ohne weiteres finden könnte, aber die Stimmen waren immer noch in ihrem Kopf gefangen, und das bedeutete, die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Puppenspieler auch noch dort aufhielt, war groß. »Komm schon, meine Süße, mach die Augen auf, tu es für mich.«
    Kaden feuchtete einen Waschlappen an und wischte ihr die Blutspuren vom Gesicht und aus den Ohren. Er hatte die Tabletten gegen ihre Kopfschmerzen und ein Glas Wasser geholt. Diesmal würde es schlimm werden. Sie zitterte unablässig, und als er ihr Inneres berührte, fand er anstelle von Bewusstsein Chaos.
    »Keine Sorge, Kleines, es wird alles wieder gut werden.« Er sagte die Worte mehr zu seinem eigenen Trost als zu ihrem, ließ sich auf die Bettkante sinken und zog sie in seine Arme. Er wollte sie einhüllen, wollte, dass sie seinen Geruch einatmete, ihn in ihren Körper aufsog. Er wiegte sie sachte. »Wach auf, tu es für mich. Mach die Augen auf.«
    Sie blieb weiterhin schlaff, obwohl ihr Körper wiederholt von kleinen Beben durchzuckt wurde. Er hob ihre geschwollene Hand und untersuchte sie sorgsam, um zu sehen, ob Knochen gebrochen waren. Normalerweise konnte er ihre Hand mühelos öffnen, aber wenn sie in einem ihrer Trancezustände war, reagierten die Druckpunkte nicht so bereitwillig, wie es ihm lieb gewesen wäre. Falls sie weitermachten, musste er sich etwas einfallen lassen, wie er ihr den Gegenstand, dem sie Informationen entlockte, wegnehmen konnte, ohne ihr körperliche Verletzungen zuzufügen.
    Er drehte ihre Hand um und öffnete ihre Finger, um sich die Handfläche genauer anzusehen. Die Klinge hatte
ihren Abdruck bis in alle Einzelheiten

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