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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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wahrnehmbar.
    »Schon gut«, sagte sie niedergeschlagen, »ich habe Ihrem Bruder gesagt, dass ich das Angebot annehme.«
    »So ist es gut, du bist ein braves Mädchen«, grinste Tom sie aus seinen blassblauen Augen an. »Ich nehme an, Jake hat sich ebenfalls darüber gefreut.«
    Betont gleichgültig zuckte sie mit den Achseln, doch er beobachtete sie genau, und als er sah, wie ihre Augenlider einen Moment nervös flatterten, lächelte er zufrieden in sich hinein.
    »Mach dir nicht so viele Gedanken, es wird dir in der Firma bestimmt gefallen«, versprach er. »Du wirst eine umfassende Ausbildung bekommen, und wenn du dich gut anstellst, sorge ich dafür, dass du bald zur Geschäftsleitung gehörst.«
    Ahnungsvoll schaute sie ihn an. »Werde ich dann mit Ihnen zusammenarbeiten?«
    »Ja, mit mir auch«, er warf ihr einen eindringlichen Blick zu, »aber vor allem mit Jake.«
    Am anderen Morgen reiste Michael ab und für Joanna begann ein neuer Abschnitt auf Magnolia Haven. Da es ihr erster Arbeitstag war, brachte Tom sie nach Memphis in die Firma. Dort wurde sie von Henry Miller in Empfang genommen und freundlich begrüßt. Er machte mit ihr noch einmal einen ausgedehnten Rundgang, dann übergab er sie einer Mitarbeiterin in einem der Büros.
    »Sie fangen hier an, und nach und nach werden Sie auch noch den Rest der Firma kennenlernen«, erklärte er ihr. »Wir werden Ihnen alles über Buchführung, Vertrieb und Logistik beibringen, und wenn Sie hier fertig sind, haben Sie eine umfassende Ausbildung, die Ihnen sämtliche Türen öffnen wird.«
    Joanna bedankte sich und richtete sich dann an ihrem künftigen Arbeitsplatz ein.
    Von nun an nahm die Tätigkeit in der Firma den größten Teil ihres Tages ein. Da sie keinen Führerschein besaß, brachte George sie morgens nach Millington, von dort aus fuhr sie mit dem Bus nach Memphis zur »Prescott Cotton Company«. Nach und nach bekam sie einen Eindruck davon, wie riesig das Firmenimperium der Prescotts war. Es gab nicht nur ein Baumwollanbaugebiet auf Magnolia Haven, sondern etliche, die sich quer über die südlichen Bundesstaaten verteilten und auch ein paar im Ausland. Neben dem Verkauf der Baumwolle, der die Haupteinnahmequelle bildete, gab es mehrere Spinnereien, die sich auf die Herstellung von hochwertigen Garnen spezialisiert hatten. Die ‚Prescott Qualitätsgarne‘ wurden weltweit vertrieben und stellten ebenfalls einen beachtlichen Teil der Einnahmen dar. Da die Abfälle der Baumwollpflanzen auch verwertet wurden, gab es noch diverse kleinere Geschäftsbereiche, wie zum Beispiel die Produktion von Viehfutter aus den Samenhülsen.
    Obwohl Jake ihr schon einiges darüber erzählt hatte, war Joanna beeindruckt von der Vielfältigkeit und dem Erfolg des Familienunternehmens.
    Begierig sog sie alles in sich auf und kniete sich mit Feuereifer in ihre neuen Aufgaben. Zum einen wollte sie diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen, zum anderen war sie froh, dass sie sich so von Jake und ihrem Kummer ablenken konnte.
    Sie war den ganzen Tag in der Fabrik und kehrte abends erst spät zurück, so bekam sie Jake nicht zu Gesicht und musste nicht ständig an ihn denken. An den Wochenenden vergrub sie sich in ihrem Zimmer, saß dort am Fenster und vertiefte sich in die Unterlagen, die sie sich zum Lernen mitgenommen hatte. Lediglich zu den Mahlzeiten ging sie nach unten, und wenn sie ihn dann blass und so düster wie anfangs auf seinem Platz sitzen sah, krampfte sich ihr Herz jedes Mal zu einem harten, schmerzenden Stein zusammen.
    Auch abends, wenn sie in ihrem Bett lag, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Jake. Die Sehnsucht nach ihm saß wie ein schmerzhaftes Geschwür tief in ihr drin und sie wünschte sich, sie könnte bei ihm sein, ihn spüren und in seinen Armen einschlafen.
    So vergingen die Tage, angefüllt mit Arbeit, und die Nächte, angefüllt mit Träumen von etwas, was niemals sein würde.
    Drei Wochen später hatte Jake einen Termin bei Phillip Carlisle in der Kanzlei.
    »Jake«, begrüßte Phillip ihn erfreut, »schön dich zu sehen. Setz dich.«
    Sie nahmen auf der wuchtigen, ledernen Sitzgarnitur in Phillips Büro Platz, er goss ihnen beiden einen Whiskey ein und schaute Jake dann fragend an.
    »Was führt dich zu mir?«
    »Es geht um Joanna Shepherd«, erklärte Jake nach kurzem Zögern. »Ich würde gerne dafür sorgen, dass sie finanziell abgesichert ist.« Phillip hob leicht eine Augenbraue, und Jake fügte hastig hinzu: »Sie macht jetzt

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