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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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strich sie über die raue, schuppige Rinde und ein Gefühl der Gelassenheit breitete sich bis in ihre Zehenspitzen aus. Dann hob sie ihren linken Arm und schloss die Augen. Sie stellte sich eine leuchtende goldene Kugel vor. Ja, sie sah sie ganz deutlich vor sich. Dann ließ sie diese Kugel durch ihre Schulter, über den Arm, hinunter in ihre offene Hand rollen. Und tatsächlich, als sie die Augen öffnete, war sie genau dort angekommen. In ihrer Hand lag eine goldeneKugel von der Größe einer Orange. Magnolia ließ die Kugel langsam von ihrer Handfläche aufsteigen und in die andere Hand wandern. Bis hierhin klappte alles wie am Schnürchen. Dummerweise wollte es ihr einfach nicht gelingen, diese Kugel, die eigentlich ein Kugelblitz war, auf irgendein Ziel zu schleudern. Es genügte nicht, wenn man sie gemütlich von einer Hand in die andere schweben ließ.
    »Age, voltus«, murmelte sie und die Kugel in ihrer Hand machte einen kleinen vielversprechenden Hüpfer.
    »Age, voltus«, sagte sie laut und energisch. Na bitte. Der Kugelblitz machte immerhin einen Satz, als würde man eine Bowlingkugel werfen. Aus den Augenwinkeln sah Magnolia, wie ein Nussweiblein empört zwischen zwei Baumwurzeln herausschaute.
    Sie beschloss, noch ein Stückchen weiterzugehen, um es nicht unnötig zu reizen. Nussweiblein konnten sich wie Kletten in der Kleidung und den Haaren festsetzen und dort auf unangenehmste Weise kratzen und beißen. Es dauerte Stunden, bis man die winzigen Biester wieder los war.
    Während Magnolia tiefer in den Wald ging, achtete sie darauf, das erleuchtete Camp nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Sie wollte gerade einen neuen Kugelblitz entstehen lassen, als sie ganz in der Nähe Stimmen hörte.
    »Lass mich in Ruhe, verdammt nochmal! Ich habe gesagt, dass ich kein Interesse habe.« Das war eindeutig Brendas Stimme.
    »Schade, Baby. Ich habe nämlich sehr großes Interesse an dir. Du könntest unsterblich werden. Es dauert nur einen winzigen Augenblick.«
    Erschrocken sah Magnolia sich um. Keine zwanzig Meter von ihr entfernt stand Brenda auf einer Lichtung. Ihre Haare glänzten silbern im Mondlicht – direkt vor ihr stand einer der Vampire.
    »Vergiss es, Kelby. Du kriegst mein Blut nicht, nicht einen einzigen Tropfen!«, fauchte Brenda wütend.
    Der Vampir grinste. »Meinst du?«
    Brenda machte drei Schritte zurück. »Ich will ein Mensch bleiben, verstanden?«
    »Du bist kein Mensch, Brenda. Du bist eine Hexe! Und du weißt, welche Kraft Hexenblut hat.« Kelby machte einen Schritt auf sie zu.
    »Bleib, wo du bist, oder ich …« Weiter kam Brenda nicht, denn mit einem Satz warf der Vampir sie zu Boden.
    »Oder was?«, fragte er hämisch und hielt sie lässig mit einer Hand fest.
    »Du hast einen sehr schönen Hals, Brenda. Lang und weiß, wie der Hals eines Schwans.« Schon öffnete er seinen Mund zu dem verhängnisvollen Biss. Brenda schrie auf und Magnolia rannte los.
    »Age, voltus«, schrie sie, noch während sie lief. Der Kugelblitz machte den Satz einer Bowlingkugel und weil Magnolia inzwischen nah genug herangekommen war, fiel er dem Vampir krachend auf den Kopf.
    »Boooooooaaaaaarghhh!!!«, schrie der und ließ Brenda augenblicklich los. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wälzte er sich im Gras. »Das wirst du mir büßen, Hexe!«
    »Aber nicht in diesem Leben«, schrie Brenda zurück.
    Augenblicklich riss sie ihren Zauberstab aus dem Ärmel und ließ rund um den Vampir ein loderndes Pentagramm entstehen, aus dem es für ihn kein Entkommen gab.
    »Die Alt-Hexen werden sich um dich kümmern«, drohte sie voller Genugtuung. Dann griff sie Magnolias Arm und die beiden Mädchen liefen, so schnell sie konnten, aus dem Wald. Kurz vor der Brücke blieben sie keuchend stehen.
    »Das war knapp!«, japste Brenda, dann grinste sie. »Es war ein Bild für die Götter, wie du angerannt kamst und dir der Kugelblitz von der Hand tropfte. Genau auf seinen Kopf.« Magnolia wusste nicht, ob sie das als Kompliment nehmen oder eher beleidigt sein sollte. Es war überhaupt erstaunlich, dass Brenda schon wieder lachen konnte.
    »Ja, der Blitz. Da geht sicher noch mehr«, gab sie zu.
    »Du hast mir das Leben gerettet«, antwortete Brenda und diesmal war sie ganz ernst. »Ich stehe tief in deiner Schuld. Solltest du irgendwann einmal Hilfe brauchen, zögere nicht, mir Bescheid zu sagen.« Sie legte Magnolia freundschaftlich den Arm um die Taille. »Übrigens, damit dein Blitz weiter fliegt, musst du nur das S in Voltus

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