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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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das geringste Mitgefühl und sofort stieß ein Geier vom Himmel, packte das reglose Bündel und trug es über die dunklen Tannen davon. Die zuschauenden Hexen klatschten Beifall. Magnolia war wie alle anderen Prüflinge entsetzt.
    »Tretet nun einzeln in dieses Pentagramm und nennt euren Namen und die Hexenart, der ihr eurer Meinung nach angehört.«
    »Du fängst an!« Pestilla deutete auf ein Mädchen mit zerzausten Haaren, das aussah, als hätte es bereits Grünspan angesetzt.
    Nur zögernd trat das Mädchen in die knöchelhoch züngelnden Flammen des Pentagramms. Es räusperte sich und sagte dann mit belegter Stimme: »Mein Name ist Daphne Dunkelbeil und ich bin eine Sumpfhexe.«
    »So, bist du?«, ranzte die Oberhexe grob und befühlte den braun-grünen Stoff von Daphnes Mantel.
    »Torffasern und Sumpfgras. Zeige mir deine Zunge, Mädchen.«
    Daphne streckte ihre Zunge heraus und zu Magnolias Erstaunen wuchs Moos darauf.
    »Sumpfhexe. Kein Zweifel«, bestätigte Pestilla.
    Daphne Dunkelbeil grinste triumphierend und bekam sofort eine schallende Ohrfeige.
    »Hochmut ist eine gute Eigenschaft, Mädchen. Mir gegenüber jedoch völlig unangebracht.«
    Rosarot im Gesicht hielt Daphne sich die schmerzende Wange.
    »Die Nächste!«
    Eine kleine, magere Hexe in schiefergrauem Mantel trat in das Pentagramm.
    »Mein Name ist Ronda Regenguss und ich glaube, ich bin eine Regenhexe«, piepste sie.
    Pestilla unterzog sie einer genauen Musterung. »Dein Mantel ist aus den Wurzeln der Berge, deine Augen haben die Farbe der Gletscher und deine Haut ist weiß wie Schnee. Wenn mich nicht alles täuscht, bist du eine Gebirgshexe, Ronda Regenguss. Die Prüfung wird Gewissheit bringen.«
    Ronda machte einen flüchtigen Knicks und huschte davon.
    Nun trat ein schlaksiger Junge von etwa vierzehn Jahren in den Kreis. Sein Umhang und Hut waren nachtblau und über und über mit Sternen bedeckt.
    »Mein Name ist Nemo von Zingst. Ich glaube, dass ich ein Magier bin.«
    Erwartungsvoll sah er Pestilla an.
    »Das glaube ich auch. Der Nächste.«
    Die Kinnlade fiel Nemo von Zingst vor Enttäuschung auf die Brust.
    Das war alles? Mehr gab es zu ihm nicht zu sagen? Das war ja allerhand. Ungeduldig stieß Pestilla ihn aus dem Kreis.
    Ein rotgelocktes, stämmiges Mädchen in tomatenrotem Mantel und schwarzem Hut schlich mit hängenden Schultern in das Pentagramm. Den Blick fest auf ihre Schuhspitzen gerichtet, stand sie mit schlotternden Knien da.
    »M … m … mein N … Name ist Jö … Jö … Jörna Jedamski«, stammelte sie. »U … und i … i … ich glaube, ich bin ü … ü … überhaupt keine Hexe.«
    »Waaas?!!!« Pestilla zog die Augenbrauen unwillig in die Höhe.
    »Haltung, Mädchen!«, zischte sie und fing an, die arme Jörna zu umkreisen. Nach der dritten Runde beugte sie sich hinunter und steckte ihre Knollnase unter Jörnas Hut. Sie schnüffelte. Einmal und noch einmal.
    »Du bist eine Kaminhexe, Jörna Jedamski, kein Zweifel«, polterte sie dann. »Ich habe selber Kaminhexen in meiner Verwandtschaft, alles stolze Frauen. Also Haltung! Verstanden?«
    Jörna nickte stumm und taumelte davon.
    Jetzt war Eugenie an der Reihe. Kühl trat sie vor, nannte Namen und Art und starrte dann ausdruckslos auf den Hexenrat.
    »Kein Zweifel, du bist eine Banshee«, sagte Pestilla.
    Eugenie neigte leicht den Kopf und trat aus dem Kreis.
    Magnolia machte sich bereit, vorzutreten, das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie ließ Pestilla nicht aus den Augen. Da – Pestilla gab ihr das Zeichen. Magnolia machte einen Schritt nach vorn und wurde im selben Moment von einem dicken Jungen grob zur Seite gestoßen.
    »He!«, protestierte sie. Der Junge würdigte sie keines Blickes. Mit flatterndem Umhang sprang er in den magischen Kreis und verneigte sich bis auf die Zehenspitzen.
    »Ich grüße Euch, Schwarze Mamsell. Hüterin der Zaubertricks. Mächtige Hexe …!«
    »Name!«, bellte Pestilla unbeeindruckt.
    Irritiert richtete sich der Junge auf.
    »Oskar Schinkenstiel«, sagte er dann mit fester Stimme. »Ich bin ein Magier.«
    Pestilla schnalzte mit der Zunge und bedeutete ihm, sich einmal um sich selbst zu drehen.
    Irgendetwas stimmte da nicht. Das bemerkte selbst Magnolia.
    Sein schwarzer Umhang reichte ihm gerade bis zur Taille und seinen seltsamen kleinen Hut hatte er vorsichtshalber mit einem Gummiband unter dem Hals befestigt.
    »Magier«, murmelte Pestilla, »nun gut.«
    »Magier!« ,rief sie dann laut und Oskar Schinkenstiel verließ breit

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