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Magnus Jonson 02 - Wut

Magnus Jonson 02 - Wut

Titel: Magnus Jonson 02 - Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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gerade von einem Angelurlaub zurückgekommen. Erfolg gehabt?«
    »Ein bisschen. Die Herausforderung ist größer, wenn es weniger Fische zu fangen gibt, und das allein macht schon Spaß. Solange man auch was fängt. Was mir diesmal gelang. Setz dich!«
    Árni nahm Platz auf einem Plastikstuhl, während Einar eine kleine Drahtrolle von einem anderen Stuhl räumte und sich ihm gegenüber setzte. Árni schaute sich in der Garage um. Hier war kein Platz für einen Wagen; alles stand voll mit Werkzeugen und anderen Dingen, beispielsweise einem Satz Golfschläger in der Ecke, eine praktische Möglichkeit für einen Rentner, Sport zu treiben.

    »Wie viel weißt du?«, fragte Árni.
    »Worüber?«
    »Über den Ärger, den Harpa hat.«
    »Was für Ärger?« Es war mehr eine Herausforderung als die Reaktion eines besorgten Vaters auf eine schlechte Nachricht. Einars Gesicht war unbeweglich. Unbeteiligt.
    »Ich denke, du weißt genau, dass Harpa Ärger hat«, sagte Árni. »Du weißt mehr als deine Frau. Ich kann gern mit ihr darüber sprechen. Oder du sagst es mir. Wie viel weißt du?«
    Einar seufzte. Er lächelte grimmig. »Einiges. Letztens hab ich Markús nach Hause gebracht, da hockte Harpa auf dem Boden und weinte. Sie hat mir alles erzählt.«
    »Was denn?«
    Die Situation wurde Einar unangenehm. »Kann ich nicht sagen. Sie muss entscheiden, ob sie mit euch reden will.«
    »Du willst sie nicht belasten?«
    Einar zuckte mit den Achseln. Er drückte die breiten Schultern durch. Ein unüberwindliches Hindernis.
    »Hat sie dir von Gabríel Örn erzählt? Was wirklich mit ihm geschah?«
    Einar schwieg.
    »Hör zu, Einar! Wir müssen Harpa dringend finden. Wir wissen, dass sie bei Björn ist. Hast du irgendeine Idee, wo die beiden sein könnten?«
    Einar schüttelte den Kopf.
    »Wir wissen, dass der Tod von Gabríel Örn kein Selbstmord war. Wir wissen, dass deine Tochter ihn schlug, er hinfiel und sich am Kopf verletzte. Danach werde ich dich nicht fragen, zumindest jetzt nicht. Darüber können wir später reden. Aber wir glauben, dass einige der Leute, mit denen Harpa in jener Nacht unterwegs war, etwas mit den Attentaten auf Óskar Gunnarsson und den britischen Minister Julian Lister zu tun haben.«
    Jetzt bekam Árni eine Reaktion: »Das ist ja albern! Ich kenne Björn. Er ist ein guter Kerl. Ich hab sogar …« Einar unterbrach sich.

    Árni wartete.
    »Harpa hat mich gebeten, zu überprüfen, wo Björn war, als auf die beiden Opfer geschossen wurde. Das habe ich getan. Beim ersten Mal war er draußen auf See, beim zweiten Mal im Hafen von Grundarfjörður.«
    Árni verkniff sich den Hinweis, dass Björn am Tag vor dem Attentat auf den ehemaligen Finanzminister in Frankreich gewesen war. Doch es war interessant, dass Harpa selbst misstrauisch genug gewesen war, um ihren Freund vom Vater überprüfen zu lassen.
    »Einar, wir wissen zwar, dass Björn nicht selbst geschossen hat, aber wir glauben, dass er beteiligt ist«, sagte Árni. »Weshalb deine Tochter jetzt vielleicht in Gefahr schwebt. Wo auch immer sie sich aufhält. Hast du irgendeine Idee, wo sie sein könnte?«
    »Das kann ich mir bei Björn nicht vorstellen«, sagte Einar.
    »Tut mir leid, aber es stimmt. Also: Wo ist Harpa?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Einar. »Auf dem Zettel stand lediglich, sie wollten für ein paar Tage weg. Wohin, stand nicht dabei.«
    »Wer hatte den Zettel geschrieben?«, fragte Árni. »Harpa?«
    »Nein. Es war Björn.«

36
    Magnus kam gut voran. Die Straße hinter Borgarnes war so gut wie leer; es gab lange gerade Abschnitte, wo er richtig aufs Gas treten konnte.
    Links von ihm glitzerte in der Ferne das Meer in den durch die Wolken fallenden Sonnenstrahlen. Rechts von ihm erstreckte sich ein Lavafeld bis hoch an die Straße. Dahinter konnte Magnus durch Lücken im grauen Nebelvorhang die Berghänge sehen, grau und mit feuchtgrünen Mulden zwischen ihren turmartigen Erhebungen.
    Vor ihm befand sich der Eldborg-Krater, ein makelloser Kreis aus grauem Fels, der sich aus dem Boden drückte. Im Näherkommen wurde er immer größer.
    Es war nicht nur die Dringlichkeit, Björn zu verhaften, die Magnus mit solcher Geschwindigkeit vorantrieb. Es war Ingileif. Sein Großvater. Der Mord an Benedikt. An seinem eigenen Vater. Ollies Kummer. All diese Gedanken stürmten auf ihn ein und wetteiferten um seine Aufmerksamkeit.
    Er musste sich konzentrieren. Auf Björn. Auf Harpa. Und auf Ingólf Arnarson, wer auch immer das war.
    Magnus ärgerte

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