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Maigret - 26 - Maigret regt sich auf

Maigret - 26 - Maigret regt sich auf

Titel: Maigret - 26 - Maigret regt sich auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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jemand um einen kümmerte.
    Es brannte immer noch Licht im Arbeitszimmer, aber Malik dachte nicht daran, seinen Gegner zurückzubegleiten.
    Hinten über die Mauer klettern? Allein traute Maigret sich nicht so viel Behendigkeit zu. Den Weg suchen, über den man in den Park der Amorelles gelangte, dessen Tor vielleicht nicht verschlossen war?
    Er zuckte die Schultern, begab sich zum Haus der Gärtner und klopfte vorsichtig an die Tür.
    »Was ist?« fragte im Inneren eine verschlafene Stimme.
    »Ein Freund von Monsieur Malik, der das Tor geöffnet haben möchte.«
    Er hörte den alten Hausangestellten, der seine Hose überzog und nach seinen Holzschuhen suchte. Die Tür wurde einen Spaltbreit aufgemacht.
    »Wie kommen Sie denn in den Park? Wo sind die Hunde?«
    »Ich glaube, die schlafen«, murmelte Maigret. »Wenn sie nicht tot sind.«
    »Und Monsieur Malik?«
    »Der ist in seinem Arbeitszimmer.«
    »Er hat doch den Torschlüssel.«
    »Schon möglich. Er ist derart beschäftigt, daß er sicher nicht daran gedacht hat.«
    Der Gärtner ging ihm brummelnd voraus, drehte sich ab und zu um und warf dem nächtlichen Besucher einen beunruhigten Blick zu. Sobald Maigret die Gangart wechselte, zuckte der Mann zusammen, als rechne er damit, von hinten erschlagen zu werden.
    »Vielen Dank, guter Mann.«
    In aller Ruhe kehrte er zum ›Ange‹ zurück. Er mußte Kieselsteine an Raymondes Fenster werfen, um sie zu wecken, damit sie ihm die Tür aufschloß.
    »Wie spät ist es? Ich glaubte schon, Sie kämen nicht mehr heim. Vorhin habe ich auf dem Pfad jemanden laufen hören. Waren das nicht Sie?«
    Er schenkte sich selbst etwas zu trinken ein und ging schlafen. Um acht Uhr morgens nahm er, frisch rasiert und den Koffer in der Hand, den Zug nach Paris. Gegen halb zehn, nachdem er in einer kleinen Bar seinen Kaffee getrunken und Hörnchen gegessen hatte, betrat er den Quai des Orfèvres.
    Lucas erstattete im Büro des Leiters der Kriminalpolizei Bericht. Maigret setzte sich auf seinen früheren Platz am offenen Fenster, als gerade ein Schlepper der Firma Amorelle und Campois auf der Seine vorbeifuhr und zweimal laut tutete, bevor er unter dem Pont de la Cité wegtauchte.
    Um zehn Uhr kam Lucas herein; er hatte Papiere in der Hand, die er auf eine Ecke des Schreibtisches legte.
    »Sie hier, Chef? Ich glaubte sie wieder in Orsenne.«
    »Hat mich heute morgen niemand im Büro angerufen?«
    »Bisher nicht. Sie erwarten einen Anruf?«
    »Lassen Sie in der Zentrale Bescheid sagen. Sie sollen das Gespräch sofort durchstellen oder, wenn ich nicht da bin, eine Nachricht entgegennehmen.«
    Er wollte sich seine Nervosität nicht anmerken lassen, aber jeder wußte, was es bedeutete, wenn er so hastig eine Pfeife nach der anderen rauchte.
    »Tu deine Arbeit, als sei ich nicht hier.«
    »Nichts Aufregendes heute morgen. Ein Messerstich in der Rue Delambre.«
    Der tägliche Kleinkram. Er kannte das zur Genüge. Er hatte seine Jacke ausgezogen wie früher, als er noch hier zu Hause war.
    Er ging ins Nebenzimmer, schüttelte Hände, hörte ein Stück von einer Vernehmung mit oder ein Telefongespräch.
    »Laßt euch nicht stören, Kinder.«
    Um halb zwölf begab er sich mit Torrence in die Brasserie Dauphine, um etwas zu trinken.
    »Ja, ich brauche noch eine Auskunft, die du mir verschaffen könntest. Es handelt sich wieder um Ernest Malik. Ich möchte wissen, ob er Spieler ist. Oder ob er einer gewesen ist, als er jung war. Es dürfte nicht unmöglich sein, jemanden ausfindig zu machen, der ihn vor zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren gekannt hat.«
    »Werde ich schon finden, Chef.«
    Um Viertel vor zwölf war immer noch nichts geschehen, und Maigrets Schultern hatten sich weiter gekrümmt, seine Schritte waren zögernder geworden.
    »Ich glaube, ich habe Mist gebaut!« sagte er wiederholt zu Lucas, der seine laufende Arbeit erledigte.
    Sooft das Telefon im Büro klingelte, nahm er selbst den Hörer ab. Wenige Minuten vor Mittag wurde endlich sein Name verlangt.
    »Maigret … Wo bist du? … Wo ist er? …«
    »In Ivry, Chef. Ich beeile mich, weil ich fürchte, daß er die Gelegenheit nutzen könnte. Ich weiß den Namen der Straße nicht. Ich hatte keine Zeit, darauf zu achten. Ein kleines Hotel. Das Haus hat drei Stockwerke, und das Erdgeschoß ist braun angestrichen. Es heißt ›A ma Bourgogne‹. Genau gegenüber befindet sich ein Gaswerk.«
    »Was macht er?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, er schläft. Ich werde ihn überwachen, das ist

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