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Maigret - 29 - Maigret und sein Toter

Maigret - 29 - Maigret und sein Toter

Titel: Maigret - 29 - Maigret und sein Toter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Rennen?«
    »In Vincennes.«
    »Wie am letzten Dienstag. Ich frage mich, ob die Abenteuer des kleinen Albert nicht gerade in Vincennes begonnen haben. Die ersten Ermittlungen auf den Rennbahnen haben keine nennenswerten Resultate ergeben. Damals hat uns nämlich nur der ehemalige Kellner interessiert. Heute ist das anders. Es geht darum, wo Wettscheine für fünfhundert oder tausend Franc verkauft werden, nachzufragen, ob ein noch junger Mann mit ausländischem Akzent Stammkunde bei ihnen ist.«
    »Vielleicht ist er den Kontrolleuren auf den Rennbahnen aufgefallen.«
    »Außerdem nehme ich an, dass er nicht allein dorthin geht. Zweieinhalb Millionen in fünf Monaten, das ist ein ganz schöner Batzen.«
    »Und es muss noch viel mehr sein«, bestätigte Colombani. »In meinem Bericht habe ich nur die Beträge angegeben, die genau feststehen. Das sind die Summen, die die Bande ganz sicher erbeutet hat. Aber die Bauern haben wahrscheinlich, als sie von ihren Mördern gequält wurden, in ihrer Todesangst noch andere Verstecke preisgegeben. Es würde mich nicht wundern, wenn die Gesamtsumme sich auf vier Millionen oder noch mehr beliefe.«
    »Aber was haben die armen Schlucker in der Rue du Roide-Sicile schon ausgeben können? Für Kleidung nichts, sie gingen ja nicht aus. Sie haben nur gefressen und gesoffen. Aber um eine Million zu verfressen und zu versaufen, braucht man Zeit, selbst wenn man zu fünft ist. Dennoch haben die Raubzüge in kurzen Abständen stattgefunden.«
    »Der Anführer hat sich bestimmt den Löwenanteil gesichert.«
    »Aber warum haben sich die anderen das gefallen lassen?«
    Es gab noch eine ganze Menge anderer Fragen für Maigret. So viele, dass er bisweilen vom Nachdenken genug hatte und, während er sich über die Stirn strich, auf irgendeinen Punkt starrte, auf die Geranie am Fenster auf der anderen Straßenseite zum Beispiel.
    Es half alles nichts: Selbst hier, bei sich zu Hause, nahm ihn die Untersuchung dieses Falles völlig gefangen, und er dachte unaufhörlich darüber nach, was in diesem Augenblick in Paris und Umgebung geschah.
    Er hatte Maria noch nicht ins Gefängnishospital verlegen lassen. Er hatte es so eingerichtet, dass die Zeitungen ab Mittag den Namen des Krankenhauses, in dem sie lag, veröffentlichen würden.
    »Du hast doch einige Inspektoren als Wache dortgelassen?«
    »Ja, vier, und dazu noch mehrere Polizisten. Das Krankenhaus hat mehrere Ausgänge, und heute ist Besuchstag.«
    »Glaubst du, dass sie etwas versuchen werden?«
    »Ich weiß es nicht. So wild, wie die auf sie sind, würde es mich nicht wundern, wenn wenigstens einer von ihnen alles aufs Spiel setzte. Abgesehen davon, dass sich wahrscheinlich jeder von ihnen für den Vater hält, verstehst du? Da ist es nur natürlich, dass sie das Kind und die Mutter sehen wollen … Es ist ein gefährliches Spiel. Nicht so sehr meinetwegen als wegen der anderen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Sie haben Victor Poliensky erschossen, nicht wahr? Und warum? Weil er sie hätte verraten können. Sie würden uns deshalb auch keinen anderen lebend in die Hände fallen lassen.«
    Maigret zog versonnen an seiner Pfeife. Colombani zündete sich eine Zigarette mit Goldmundstück an und sagte:
    »Sie werden vor allem versuchen, den Anführer zu treffen, vor allem wenn sie mit ihrem Geld am Ende sind.«
    Maigret sah ihn nachdenklich an. Dann wurde sein Blick plötzlich hart. Er stand auf, schlug mit der Faust auf den Tisch und schrie:
    »Ich Idiot! Ich dreifacher Idiot! Dass ich daran nicht gedacht habe!«
    »Aber wo du doch nicht weißt, wo er wohnt …«
    »Das ist es ja gerade! Ich möchte wetten, dass sie es ebenso wenig wissen. Der Kerl, der die Sache aufgezogen hat und über diese Verbrecher befiehlt, hat bestimmt seine Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Was hat der Wirt zu mir gesagt? Dass er vor jedem Raubzug in der Rue du Roi-de-Sicile erschien, um ihnen Anweisungen zu gehen. Also! Begreifst du jetzt langsam?«
    »Nicht ganz.«
    »Was wissen wir, oder was vermuten wir von ihm? Wir suchen ihn auf den Rennplätzen. Und sie, glaubst du, sie sind dümmer als wir? Du hast vollkommen recht. Sie müssen jetzt unbedingt versuchen, ihn zu treffen. Vielleicht, um Geld von ihm zu verlangen. Auf jeden Fall aber, um ihn zu informieren, ihn um Ratschläge oder Anweisungen zu bitten. Ich wette, dass keiner von ihnen die letzte Nacht in einem Bett verbracht hat. Wohin werden sie wohl gehen?«
    »Nach Vincennes?«
    »Das ist mehr als

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