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Maigret - 70 - Maigret und der Messerstecher

Maigret - 70 - Maigret und der Messerstecher

Titel: Maigret - 70 - Maigret und der Messerstecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Bastille. Er ist zu Fuß.«
    »Ende?«
    »Ende.«
    Maigret zuckte mit den breiten Schultern.
    »Ich darf mal wieder wie ein Junge Soldat spielen.«
    An der Place de la Bastille ging Émile Branchu Richtung Boulevard Beaumarchais und riss dort die Tür eines schwarzen Citroën auf, der unverzüglich aus dem Parkplatz ausscherte.
    Den Mann am Steuer konnte Maigret nicht erkennen. Es war bestimmt der dritte Mann aus dem ›Café des Amis‹, derjenige mit der Narbe im Gesicht, der einen Rum getrunken hatte.
    Grosjean folgte in einiger Entfernung. Von Zeit zu Zeit nahm er mit Maigret Funkkontakt auf, dem es selbst nicht recht war, dass er so bärbeißig antwortete. Auch der Polizeibus hielt Kontakt.
    Der Verkehr lief flüssig. Der schwarze Citroën fuhr schnell, und der Fahrer schien nicht zu merken, dass er verfolgt wurde. Schon gar nicht ahnte er, dass er eine ganze Karawane anführte.
    An der Porte de Châtillon hielt er kurz an, und ein großer, dunkelhaariger Mann, der am Straßenrand gestanden hatte, stieg ganz selbstverständlich zu.
    Jetzt waren alle drei beisammen. Auch sie waren sozusagen militärisch organisiert. Sie fuhren noch schneller, und Janvier musste zusehen, dass er sie nicht aus den Augen verlor und trotzdem nicht auffiel.
    Auf der Landstraße nach Versailles fuhren sie mit kaum verminderter Geschwindigkeit durch Le Petit-Clamard.
    »Wo sind Sie?«, fragte in regelmäßigen Abständen Grosjean. »Verlieren Sie sie auch nicht aus den Augen?«
    »Wir verlassen meinen Zuständigkeitsbereich«, brummelte Maigret. »Ab hier sind Sie dran.«
    »Wenn wir am Ziel sind …«
    Sie bogen nach links Richtung Châtenay-Malabry ab, dann nach rechts, Richtung Jouy-en-Josas. Dicke Wolken hingen zum Teil recht niedrig, doch der Himmel war zu einem großen Teil klar, und ab und zu zeigte sich der Mond.
    Der schwarze Citroën verlangsamte die Fahrt; er bog noch einmal nach links ab, und bald darauf hörte man ihn bremsen.
    »Soll ich hier stehen bleiben?«, fragte Janvier. »Sieht so aus, als würden sie hier halten … Ja, sie haben gehalten.«
    Lourtie stieg aus und sah nach. Als er zurückkam, berichtete er:
    »Ein Mann hat dort auf sie gewartet … Sie sind zusammen in einem großen Garten, Park oder so was verschwunden. Zwischen den Bäumen sieht man das Dach einer Villa.«
    Grosjean, der sich noch irgendwo auf freiem Feld befand, fragte, was los sei, und Maigret setzte ihn ins Bild.
    »Wo, sagen Sie, sind Sie?«
    Lourtie flüsterte:
    »Chemin des Acacias. Ich habe es auf dem Straßenschild gesehen.«
    »Chemin des Acacias.«
    Lourtie ging wieder zu der Ecke, von der aus er Mila und seine Kumpane aus dem Auto hatte aussteigen sehen. Sie hatten ihren Wagen am Straßenrand abgestellt. Einer war dortgeblieben und stand Schmiere, während die drei anderen offenbar ins Haus eingedrungen waren.
    Das Auto der Sûreté hielt hinter Maigrets Auto, kurz danach auch der dicke Bus mit den vielen Polizisten.
    »Jetzt sind Sie dran«, seufzte Maigret und stopfte seine Pfeife.
    »Wo sind sie?«
    »Wahrscheinlich in der Villa, deren Gittertor man dort von der Ecke aus sehen kann … Der Mann auf dem Gehsteig steht Schmiere …«
    »Kommen Sie nicht mit?«
    »Ich bleibe hier …«
    Einige Augenblicke später brauste Grosjeans Auto los und bog so rasant links in den Weg ein, dass dem verblüfften Aufpasser gar keine Zeit blieb, die anderen zu warnen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatten ihn zwei Männer gepackt und ihm Handschellen angelegt.
    Die Polizisten stürmten in den Park. Im Nu hatten sie die Villa umzingelt und alle Ausgänge besetzt. Es war ein modernes, recht großes Gebäude, und zwischen den Bäumen hindurch schimmerte das Wasser eines Swimmingpools.
    Alle Fenster waren dunkel, alle Rollläden heruntergelassen. Dennoch waren Schritte zu hören, und als die Männer aus der Rue des Saussaies mit Grosjean an der Spitze die Tür öffneten, standen sie vor drei behandschuhten Gestalten, die, von verdächtigen Geräuschen aufgeschreckt, eben die Flucht ergreifen wollten.
    Sie machten keine Schwierigkeiten, hielten wortlos die Hände hoch und standen Sekunden später ebenfalls in Handschellen da.
    »Nehmt sie im Bus mit. Ich verhöre sie, wenn ich wieder im Büro bin.«
    Maigret vertrat sich unterdessen die Beine. Aus der Entfernung sah er zu, wie die Männer in den Bus verfrachtet wurden. Grosjean kam auf ihn zu.
    »Kommen Sie mit? Ich möchte mir kurz das Haus ansehen.«
    Sie bemerkten zunächst links vom Gittertor eine

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