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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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lieber nicht darüber nachdenken.
    Aufgeregt plappernd sammelten sich meine Schäfchen um mich und folgten mir solidarisch zurück in die Halle. Gott sei Dank war es nicht weit. Am Info-Counter versperrten ein paar Leute den Weg, aber ich drängelte mich vor; unsere Maschine ging schließlich bald! Kaum hatte ich der Dame hinter dem Schalter meinen Namen genannt, trat jedoch einer der Umstehenden auf mich zu. Es war ein Typ im schwarzen Anzug – seltsamerweise flankiert von weiteren grimmig aussehenden Menschen in Uniform. »Sind Sie Nora Tessner aus Berlin, Deutschland?«, knurrte der Anzug. Er war offensichtlich der Chef der Truppe.
    »Ja«, hauchte ich. All mein Selbstbewusstsein war augenblicklich auf Expedition im Kellergeschoss.
    Und dann erzählte er mir etwas von »einstweiliger Verfügung« und dass er mich bitten würde, jetzt mit ihm zu kommen.
    Nur dass es natürlich keine Bitte war.
    Worum es eigentlich ging, kapierte ich überhaupt nicht, ich war viel zu aufgeregt. Eine Sache war allerdings suppenklar: Ich machte besser keine Mucken. Vielleicht befandich mich zwar hier schon auf internationalem Boden (gab es da nicht so eine Regelung bei Flughäfen?), aber darüber wollte ich in diesem Moment wirklich nicht diskutieren. Mit diesen freundlichen Herren, die ihre Hände am Holster liegen hatten!
    Alles, was mir gelang, war ein zaghaftes Nicken. Krampfhaft klammerte ich mich an meiner Handtasche und der Sandwich-Tüte fest.
    Niemals zuvor in meinem Leben bin ich so angestarrt worden. Es war, als hielten alle in weitem Umkreis den Atem an – sie gafften und glotzten, ein paar mit offenem Mund und etliche mit einer Miene deutlicher Erleichterung darüber, dass nicht sie es waren, die da abgeführt wurden. Ich wurde knallrot, konnte noch überhaupt nicht darüber nachdenken, was all das zu bedeuten hatte – oder wer da dahintersteckte. Ich wollte nur weg. Nervös betrachtete ich den PVC-Boden, als könnte ich dort in einer Ritze verschwinden, wenn ich es nur ernsthaft genug versuchte.
    Als ich aufblickte, sah ich zu meinem Entsetzen, dass man auch die Westerwegs und die Leutberger-Truppe festnahm! Wie konnte das sein? Was sollten wir denn alle verbrochen haben?!
    Alle zusammen wurden wir abgeführt, marschierten über den schwarzen PVC, bogen dann auf dunkelgrauen Noppenboden ab und gingen zum Schluss eine gute Strecke über ein schlammbraun meliertes, schon sehr fadenscheiniges Linoleum. Endlich stolperten wir alle in einen größeren Raum.
    Irgendjemand schloss die Tür hinter uns. Ich hob den Kopf und sah direkt in Max Brannigans Gesicht.
    Ich schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Was ich auf dem ganzen Weg hierher irgendwie vermutet hatte, fand jetzt seine Bestätigung: Mein Erzfeind, dieser Wolf im Schafspelz, dieser elende Betrüger und Beleidiger,steckte hinter dieser öffentlichen Demütigung! Ich war sprachlos vor Wut.
    Neben den Uniformierten waren auch ein paar Anzugträger anwesend, die Papiere in den Händen hielten und uns mit ernstem Gesichtsausdruck betrachteten. Einer von ihnen – er stellte sich als Chief Deputy Mahoney vor – erklärte uns nun in aller Ausführlichkeit die Umstände unserer Festnahme und schloss nach einer Ewigkeit: »Der Antragsteller, Mr.   Max Brannigan, erhebt Ansprüche aus einer vertraglichen Vereinbarung in Höhe von 18.530 Dollar und macht geltend, dass die Begleichung dieser Summe auf regulärem Wege nicht zu erwarten ist. Mr.   Brannigan – würden Sie jetzt bitte, wie es das Gesetz verlangt, Miss Nora Tessner identifizieren?«
    Automatisch schwenkten alle Blicke zum Oberschurken hinüber, auch meiner. Brannigan sah mich mit völlig unbewegter Miene an und machte dann eine kleine Kopfbewegung in meine Richtung.
    »Das ist sie«, sagte er mit harter Stimme.
    Der Chief wandte sich an mich. »Miss Tessner, sind Sie bereit, die geforderte Summe von 18.530 Dollar augenblicklich zu begleichen? In diesem Fall könnten Sie und Ihre Begleiter die Reise unverzüglich fortsetzen . . . Sie würden sogar Ihre Maschine noch bekommen«, fügte er nüchtern hinzu.
    Ich holte tief Luft.
    »Habe ich das wirklich richtig verstanden: Sie verweigern mir die Abreise aus den USA, mir als deutscher Staatsbürgerin, weil irgendein . . . irgendein Betrüger völlig absurde Forderungen gegen mich erhebt? Und Sie nehmen auch noch alle meine Reisegefährten als Geiseln?«
    »Es tut mir leid, Miss Tessner. Wenn Ihre Begleiter Ihnen aber nicht helfen können oder wollen

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