Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
das Bild darauf. Es besteht kein Zweifel, es ist die exakte Kopie des Bildes, das er besitzt, nur eben viel kleiner und ohne Farbe. – Tief atmet Malcolm ein, er kann es kaum fassen! Hier findet er per Zufall einen Hinweis!
Er schafft es nicht ganz, seine Aufregung, die ihn plötzlich ergriffen hat, zu verbergen, als er jetzt nachfragt: „Prinzessin of Chesterfield? – Wo liegt dieses Königreich?“
„Ich weiß nicht genau, wie weit der Weg ist, dafür bin ich schon zu lange unterwegs gewesen, aber es liegt in Richtung Osten.“
Michael schiebt ihm die Münze zurück, steckt das Bild wieder ein und fragt: „Darf ich Euch auf einen Becher Wein einladen? Ihr habt mir mit dieser Information sehr geholfen!“
Der Mann will bereits zustimmen, als sein Magen ein vernehmliches Knurren von sich gibt. Peinlich berührt antwortet er erst einmal nicht, doch der Prinz lächelt:
„Dann ist das einzige Goldstück aus diesem Königreich wohl auch Euer letztes, nicht wahr? Da lasse ich Euch doch lieber etwas zu essen kommen!“
Beschämt presst sein Gegenüber die Lippen zusammen, doch lehnt er das Angebot auch nicht ab, sodass die beiden noch den ganzen Abend beisammensitzen und sich Michael alles berichten lässt, was dem Wandersmann vom Königreich derer of Chesterfield bekannt ist.
***
Von neuer Hoffnung beseelt, reitet Prinz Michael am nächsten Morgen gen Osten. Auch wenn das Schloss zerstört sein soll, vielleicht findet er ja einen Hinweis, wohin man die Prinzessin und ihren Bruder verschleppt hat. Trotzdem wird es noch ein langer Weg, aber immer häufiger trifft er auf Leute, denen der Name Chesterfield etwas sagt, bis er schließlich auch die Grenze zu dem ehemaligen Königreich überschreitet und den Weg zu den Überresten des Schlosses findet.
Auf einer Anhöhe gelegen, muss man einen schönen Blick über das Tal gehabt haben, doch jetzt liegen nur Gesteinstrümmer, Teile von Mauern und weit hinweggeschleuderte Gesteinsbrocken herum. Michael mag gar nicht daran denken, wie viele Menschen unter diesem Berg aus Schutt den Tod gefunden haben, denn in einem solchen Schloss arbeiten viele Mägde und Diener, Zofen und Knechte sowie Wachposten und Soldaten. Trauer um den großen Verlust, den die Menschen hier erlitten haben, überkommt ihn. Doch wie er die Gesuchte oder eine Spur von ihr hier finden soll, ist ihm schleierhaft, hat er doch nach all den Wochen seiner Suche nicht mehr erreicht, als zu einem unbekannten Gesicht einen Namen und die Reste einer Residenz zu finden.
Ein Bauer, der mit seinem Ochsengespann am Rande des Trümmerfeldes vorüberzieht, erregt schließlich seine Aufmerksamkeit. Der Mann ist so mit seinen Tieren und dem schweren Wagen, den diese ziehen müssen, beschäftigt, dass er den Fremden praktisch erst in dem Moment entdeckt, da er seinen Weg kreuzt. Erschrocken zieht der Bauer die Zügel an, dass die schweren Zugtiere erstaunt die Köpfe mit den großen Hörnern schütteln.
„Einen schönen guten Tag!“, wünscht Michael und stoppt seinen Hengst vor dem Gespann. „Entschuldigt bitte, guter Mann, aber könnt Ihr mir nicht vielleicht sagen, was hier geschehen ist und wo ich die königliche Familie finden kann?“
Der Bauer sieht ihn mit traurigem Blick an: „Gern, Herr, was hier geschehen ist, kann ich Euch berichten, aber die Königin und der König sind tot! Da kommt Ihr zu spät.“
Obwohl Michael diese Geschichte schon bekannt ist, gibt er sich überrascht und fragt anscheinend niedergeschlagen: „Und die königlichen Kinder? Was ist mit ihnen geschehen?“
„Das ist besonders traurig, Herr. Der Thronfolger und seine Schwester Saphira wurden wahrscheinlich geraubt oder entführt, denn unter den Toten wurden sie nicht gefunden. – Alle Bewohner der umliegenden Dörfer haben die Gegend abgesucht, aber nichts entdecken können. Und Lösegeld wurde auch keines gefordert.“
„So gibt es keine Spur von den beiden?“
Der Bauer schüttelt leicht den Kopf: „Ihr könnt mir glauben, Herr, keiner bedauert das Verschwinden des Prinzenpaares mehr als das Volk, denn seitdem König Roderick hier regiert, tyrannisiert er das Volk!“
Wie elektrisiert zuckt Michael zusammen, als er den Namen Roderick vernimmt.
„Dieser Roderick ist jetzt der Herrscher hier?“
„Ja, Herr, leider, denn er ist wohl der schlechteste König, den man sich nur denken kann. Seitdem er hier regiert, geht es dem einfachen Volk schlecht.“
Da Michael anhand seiner Kleidung zwar als höhergestellt,
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