Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
ihnen schon jetzt aus der Ferne tief verschneit zeigt. Immer höher kämpfen sie sich durch dicht stehende Bäume, unter denen sie jetzt im Freien nächtigen müssen. Fürsorglich wartet Malcolm jeden Abend auf Shielas Verwandlung, um ihr gleich in einen warmen Fellmantel helfen zu können. Auch ein paar Fellstiefel stehen für sie am Feuer bereit. Tagsüber schützt sie zwar ihr eigenes Fell, doch während der einen Stunde am Abend benötigt sie unbedingt Wärme.
Und eines Morgens, als Mike seine Decke zur Seite schlägt, muss er verwundert feststellen, dass es nun doch geschneit hat. Eine dicke Schicht aus weißen Flocken bedeckt ihn und Malcolm, der noch immer zu schlafen scheint.
„He, seht doch!“, ruft der Junge. „Es hat geschneit! Der erste Schnee in diesem Jahr!“
Shiela hat es schon selbst bemerkt, doch Malcolm muss sich erst unter der Schneelast, die auf seiner Decke liegt, hervorkämpfen. Nicht gerade erfreut blickt er auf die weiße Pracht, die sie umgibt.
„Ich hoffe nur, dass der Wirt wirklich recht behält, dass wir noch über den Pass hinüberkommen“, gibt der Prinz zu bedenken, dem diese morgendliche Überraschung ganz und gar nicht gefällt.
Und noch immer fallen weiße Flocken in einem dichten Vorhang. Und so kommen sie ab diesem Tag denn auch wesentlich langsamer voran, da sie nicht sehen können, welche Hindernisse sich vielleicht unter dem Schnee verbergen.
Erst als es dunkel wird, klart auch der Himmel auf und lässt sogar das Sternenlicht hervortreten. Eilig schlagen Mike und Malcolm an einer Felswand, die wenigstens den kalten Wind etwas abhält, ihr Nachtlager auf. Und der Prinz bittet Mike, noch nach Brennholz zu suchen, da er am Lager bleiben möchte, weil Shiela sich bald verwandeln muss. Bereitwillig zieht der Junge los, um die nähere Umgebung abzusuchen, während Malcolm bereits Shielas Mantel über das Feuer hält, damit er ihn anwärmen kann.
Kaum dass sie als Mensch vor ihm steht, schlingt er ihr den Mantel bereits um die Schultern, damit sie erst gar nicht friert. Dankbar blickt sie ihn an, während das Sternenlicht in ihren blauen Augen zu funkeln scheint und er die große Liebe zu ihm darin lesen kann. Sekunden stehen sie so dicht voreinander, bis sie ihn zurückschiebt und auf ihre Schuhe schaut, die im Schnee versinken.
„Deine Stiefel! Schnell, du musst sie anziehen!“
Eilig holt er sie und zieht sie ihr an. Im Schein des Feuers gibt sie ein bezauberndes Bild ab, wie die goldenen Locken unter der Kapuze des Mantels hervorlugen, ihre blauen Augen funkeln und ihre roten Lippen ihn anlächeln. Er muss sich regelrecht dazu zwingen, sich von ihrem Anblick zu lösen, um neues Holz in die Flammen zu schieben.
Natürlich hat sie seine bewundernden Blicke bemerkt, und es ist hier auch ganz sicher nicht der richtige Ort, um ihm das zu schenken, wonach er sich so sehr sehnt, doch gegen ein bisschen Spaß spricht nichts.
„Malcolm!“
In dem Moment, da er sich zu ihr umdreht, wirft sie sich auch schon in seine Arme. Doch da sie höher steht, reißt ihr ungestümer Überfall ihn mit um, sodass sie beide im Schnee landen.
„He, was soll das?“
Da verschließen ihre Lippen bereits seinen Mund. Wie zwei übermütige Kinder rollen sie durch den Schnee, der in ihren Haaren klebt, da sie längst ihre Kopfbedeckungen verloren haben. Ihr glockenhelles Lachen klingt durch die Dunkelheit der Nacht und wird auch von Mike gehört, der neugierig mit einem Arm voll Holz gerade zurückkommt. Doch als er die beiden sich so übermütig im Schnee wälzen sieht, zieht er sich galant wieder zurück. Er gönnt den beiden ihr kurzes Glück, das um Mitternacht schon wieder vorbei sein wird. Selten hat er den Prinzen so fröhlich gesehen.
Erst als sich die beiden außer Atem wieder voneinander trennen und sich den Schnee aus den Kleidern klopfen, tritt auch Mike auf den Lagerplatz, lässt den Arm voll Holz neben das Feuer fallen und sieht in zwei erhitzte, aber glückliche Gesichter.
Eilig bereiten sie sich noch etwas zu essen, verbringen den Rest der Zeit bis Mitternacht am Feuer, um dann trotz der Kälte in ihre Decken gehüllt noch etwas zu schlafen. Bevor sich Malcolm selbst am Feuer langstreckt, breitet er Shiela noch eine Decke über den Rücken, damit sie es warm genug hat. Dankbar bläst sie ihm ihren Atem in den Nacken, sodass er sich noch einmal umdreht und ihr über das weiche Maul streicht.
„Irgendwann, meine Liebe, irgendwann werden wir es geschafft haben, und dann
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