Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
kann ich dich so lange in meinen Armen halten, wie wir es wollen“, flüstert er leise mit sehnsuchtsvoller Stimme.
***
Doch der Wunsch allein reicht nicht aus, um ihr Schicksal zu meistern. Nur eiserner Wille kann ihnen jetzt noch helfen, nachdem sie die Baumgrenze hinter sich gelassen haben und ungeschützt dem kalten Wind ausgeliefert sind. Nur schwerfällig setzen sie einen Fuß bzw. Huf vor den anderen, die Gesichter soweit möglich vom Wind abgewandt, der ihnen mit schneidender Kälte entgegenweht. Obwohl ihre Reiter längst abgestiegen sind, haben sowohl Shiela als auch Mikes Pferd es nicht gerade leicht voranzukommen. Fast erscheint es ihnen wie ein Wunder, als in dieser Situation vor ihnen in der Felswand plötzlich ein dunkles Loch gähnt.
„Malcolm, sieh doch, eine Höhle!“
Mike kann ihr Glück in dieser Situation kaum fassen und führt sein Pferd sofort in die dunkle Öffnung hinein, noch bevor Malcolm ihn daran hindern kann.
„Warte, Mike!“, ruft er ihm noch hinterher, zieht erst sein Schwert, lässt die Stute zurück und folgt dem Jungen dann vorsichtig.
Er traut der Sache noch nicht, schiebt sich aber auch durch den ihm dunkel entgegen gähnenden Eingang, als auch schon Mikes Pferd schrill wiehert. Der Angstschrei des Jungen gellt in seinen Ohren. Im selben Moment stürmt auch schon das Pferd an ihm vorbei und wirft ihn mit einem gewaltigen Stoß zu Boden. Doch hält er dabei den Griff des Schwertes fest umklammert. Noch immer weiß er nicht, was eigentlich los ist.
„Mike!“
Aber Malcolm erhält keine Antwort. Bewegungslos verharrt er am Boden, versucht mit den Augen das diffuse Zwielicht zu durchdringen, das im Inneren der Höhle herrscht, bis er dann plötzlich das gefährliche Fauchen hört. – Eine Raubkatze muss sich hier drinnen aufhalten! Wahrscheinlich ein Puma! Und dann sieht er auch schon das Paar glühende Augen, das sich dicht vor ihm befindet, nimmt den scharfen Raubtiergeruch wahr und weiß im selben Moment, dass er handeln muss.
Unendlich langsam zieht er das Schwert über den Boden. Jetzt nur keine vorschnelle Bewegung machen, die die Raubkatze zum Angriff reizen könnte. Unwillkürlich hält er die Luft an, bringt mit nur einer Hand das schwere Schwert hoch und stößt es nach vorne direkt zwischen das Augenpaar. Ein entsetzlicher Schrei ertönt, als die Waffe auf Widerstand trifft, dann wird ihm das Schwert aus der Hand gerissen, und er landet gänzlich auf dem rauen Felsboden. Ein lang gezogenes Fauchen ertönt, dann ist es plötzlich still – totenstill!
Angespannt lauscht der Prinz in das Halbdunkel. Kann er es wagen aufzustehen? Vorsichtig bewegt er sich ein Stück zurück in Richtung Höhlenausgang, konzentriert sich und versucht Shiela gedanklich zu erreichen.
‚Ich bin hier, Liebster! Gleich neben der Höhle. – Was ist denn geschehen?‘
Da tritt Malcolm bereits aus der Höhle und an ihre Seite. Wuchtig und eiskalt fahren ihm die Windböen entgegen.
„Ich weiß es noch nicht, Shiela! Bleib hier, ich muss erst Feuer haben, da drinnen kann man nichts erkennen.“
„Und Mike?“
„Ich weiß es nicht.“
Er zieht aus der Satteltasche Feuersteine und ein paar Strohhalme, verschwindet gerade wieder soweit im Höhleneingang, dass ihm der Wind nichts anhaben kann, und entzündet rasch ein Feuer, dem er noch ein paar Äste zufügt, die der Sturm herangeweht hat. Mit einem brennenden Ast leuchtet er die geräumige Höhle aus. Flackernd und gespenstig fällt der Schein der Flammen auf etliche Felsbrocken, die in der mehr als mannshohen Höhle herumliegen.
„Mike!“
Doch wieder erhält er keine Antwort. Stück für Stück leuchtet er jetzt den Boden ab, sieht im Bereich des Eingangs seine eigenen Fußabdrücke im hereingewehten Schnee, die des Jungen und seines Pferdes, sonst nichts. Weiter geistert der Schein über den felsigen Boden und plötzlich blinkt es im Lichtschein auf. Der Griff seines Schwertes mit den Edelsteinen reflektiert die Flammen und leuchtet ihm entgegen. Doch die lange beidseitig geschliffene Klinge steckt mitten in der Brust eines großen Berglöwen, der mittlerweile verendet ist. Das war es also, was das Pferd so erschreckt hat. Doch wo ist Mike?
„Shiela, du kannst reinkommen!“
Er ruft sie, damit sie nicht noch länger im kalten Wind ausharren muss, geht selbst aber weiter in die Höhle hinein, bis er hinter einem Felsbrocken Mikes Jacke hervorlugen sieht. Eilig kniet er neben dem Jungen nieder und dreht seinen Körper zu
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