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Mallorca - hin und nicht zurueck

Mallorca - hin und nicht zurueck

Titel: Mallorca - hin und nicht zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hempel
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am Ende zu alt findet? Ja hab ich denn keine anderen Sorgen!«
    Stevie verdrehte die Augen. »Ach du liebe Güte, was sollte denn bitte der schöne August mit der Gräfin anfangen? Spinnt die jetzt komplett?«, fragte er affektiert und fuhr sich über die gebräunte Stirn. »Bei dem müsste eigentlich ich mich fragen, ob ich nicht zu viele Falten habe.«
    »Darf ich vorstellen?«, schaltete sich Lore mit leicht vorwurfsvollem Unterton in die Unterhaltung ein und deutete mit ihren rot lackierten Fingernägeln in Richtung des Neuankömmlings: »Martha, unsere Animateurin und Fitness-Trainerin für die Frauen. Martha, das ist meine Freundin Sophie und ihre Schwiegertochter Lisa.«
    »Ach, entschuldigt bitte«, stöhnte Martha, »aber diese Frau bringt mich noch ins Grab. Freue mich, dass ihr da seid,« sagte sie an mich und Sophie gewandt. »Stevie, kriege ich auch ein Glas?«
    Der sprang auf und eilte in die Küche. Die Tür war noch nicht richtig hinter ihm zugefallen, da kam er schon zurück getänzelt.
    »Hier, bitte meine Liebe, den du hast du dir wahrhaftig verdient.« Er schenkte Martha das Glas voll und setzte sich wieder.
    »Na, jetzt kennt ihr die wichtigsten Ansprechpartner in diesem Haus«, erklärte Lore. »Bis auf Bertram, unseren Fitness-Trainer für die Männer. Der scheucht heute die Jungs am Strand entlang.«
    »Ach«, staunte Sophie, »das geht hier getrennt?«
    »Sicher«, lispelte Lore mit der Inbrunst der Überzeugung. »Frauen haben ganz andere Problemzonen als Männer. Außerdem sind wir viel ausdauernder.« Bedeutungsvoll hob sie ihre Brauen in die Höhe. »Ist doch so!«
    »Das will ich aber nicht gehört haben«, lamentierte Stevie. »Ich tue nun wirklich alles für meinen Körper und nebenbei arbeite ich ja auch noch.« Erschrocken hielt er inne. »Apropos Arbeit, ich schwinge mich besser wieder in die Küche. Nicht dass der neue Koch wieder mit dem Pfeffer zaubert, dass man anschließend löschen muss. Tschüss, ihr Lieben, see you later«, flötete er und machte sich auf und davon.
    »Gut, ich würde vorschlagen, ich zeige euch die Zimmer und dann nehmen sich Sophie und ich die Zeit für einen ausgiebigen Ratsch«, beschloss Lore. »Pedro kann Lisa ja in der Zwischenzeit durch die Anlage führen. Ist das allen recht?«
    Sophie und ich nickten, Pedro fand den Vorschlag ebenfalls gut und Martha floh unter die Dusche, um der Gräfin zu entkommen, die sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    Na – auf die war ich ja mal gespannt.
     
     
    ***
     
     
    D ie Sonne war bereits hinter den Gipfeln der Berge verschwunden. Ich lag entspannt auf einer Liege am Pool. Der Himmel strahlte in faszinierenden Rot- und Orangetönen und die Wedel der Palmen bewegten sich leicht im lauen Abendwind. Irgendwie kam es mir vor, als hätte jemand eine Glaskuppel über diese schöne Insel gestülpt. Seit ich heute Mittag hier gelandet war, hatte ich total abgeschaltet.
    Ein entspannter Nachmittag lag hinter mir. Nachdem Pedro mir das Hotel und die dazu gehörenden Sportanlagen gezeigt hatte, waren wir mit Fahrrädern über Feldwege zum Strand gefahren. Da es für mich kaum etwas Schöneres gab, als im Meer unterzutauchen, und das leichte Prickeln des salzigen Wassers auf meinen Lippen zu spüren, war ich sofort schwimmen gegangen. Ich hätte ewig bleiben können.
    Die Ruhe hier draußen war einfach göttlich. In einer halben Stunde würde das Essen serviert werden. Ich hatte geduscht und mir einen weit schwingenden Rock und ein Sonnentop angezogen und spürte langsam Müdigkeit in mir aufsteigen. Allzu alt würde ich heute Abend sicherlich nicht werden.
    Wie aus weiter Ferne klang das Klackern des Perlenvorhangs an mein Ohr und dann sah ich Lore, in einem dunkelroten Sari, auf mich zukommen. Trotz ihrer Körperfülle bewegte sie sich mit vollendeter Anmut und den Anblick ihres festen, braun gebrannten Bauches unter dem kurzen Oberteil empfand ich als überhaupt nicht störend. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich auf der Liege neben mir niederließ.
    »Du siehst nach diesem Nachmittag schon viel besser aus«, lispelte sie und strahlte mich an.
    »Es ist ja auch traumhaft schön hier. Ich bin Sophie und meinen Kindern wirklich dankbar, mir Urlaub verordnet zu haben.«
    Lore atmete tief aus. »Es macht ihr ganz schön zu schaffen, dass ihr Sohn solche Eskapaden macht. Sie hält große Stücke auf dich und liebt dich sehr.«
    »Ganz im Gegensatz zu Leo«, antwortete ich bitter und zuckte

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