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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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konnte. Aus dem Grund wurde bereits ein Ruderboot zu Wasser gelassen, um ihn und einen Teil der Mannschaft an Land zu bringen. Nicht zum ersten Mal kam er zu der Überzeugung, dass Skylark einen Privatanleger kaufen sollte.
    Ihm war klar, dass Tyrus die Bemerkung mit den Kanonen gemacht hatte, um ihm ein Grinsen zu entlocken. Aber es funktionierte nicht.
    »Wenn ich angenommen hätte, wir wären dadurch schneller, hätte ich angeordnet, dass die Kanonen über Bord geworfen werden. Ich wette, sie sind schon vor einigen Tagen hier angekommen. Malorys Schiff war verdammt schnell. Aber es spielt keine Rolle. Katey versteckt sich bestimmt im Haus ihres Vaters. Es hat keinen Sinn, ihr einen Besuch abzustatten.«
    »Und davon lässt du dich abhalten?«
    Das entlockte Boyd schließlich doch noch ein Grinsen.
    »Keine Chance. Aber du weißt ja, wie die Malorys sind. Ich habe dir oft genug ihretwegen in den Ohren gelegen. Es wird Zeit, meine Schwester an Bord zu holen, damit sie mir ein wenig Schützenhilfe gibt. Georgie kann mir James vom Leib halten. Mit Anthony komme ich schon klar. Beide Brüder zusammen sind unerträglich.«
    »Ich sage es nur ungern, mein Junge, aber dein wahrer Gegner heißt Katey. Habe ich dich nicht gewarnt, sie nicht gegen ihren Willen vom Schiff zu holen? Du hättest besser daran getan, ihr gleich alles zu beichten.«
    »Das wollte ich ja auch, aber dann sind die Piraten plötzlich aufgetaucht. In der Nacht, in der ich mit ihr das Schiff verlassen habe, war ich mir nicht mal sicher, ob ich es überhaupt bis an den Strand schaffen würde, ohne dass sie aufwacht. Und hinterher war ich so erleichtert, mich nicht inmitten einer haarsträubenden Diskussion zu befinden, dass ich mich entspannt und ein wenig geschlafen habe. Ich bin erst kurz vor ihr aufgewacht, und ehe ich wusste, was ich tat, habe ich eine haarsträubende Geschichte erfunden, warum wir nicht auf dem Schiff sind. Später habe ich mir gedacht, dass sie es vielleicht amüsant findet, weil sie selbst gern Geschichten erfindet. Ich hatte sogar die Hoffnung, sie könnte dem Ganzen etwas Romantisches abgewinnen.« An dieser Stelle schnaubte Tyrus, und Boyd fügte schnell hinzu: »Es soll Frauenzimmer geben, die es so betrachtet hätten. Na ja, eigentlich hatte ich gehofft, dass sie bis dahin längst meinen Heiratsantrag angenommen hätte.«
    »Hast du ihr das gesagt?«
    »Natürlich nicht. Wenn sie es zu früh herausgefunden hätte, wäre doch der ganze Spaß vorbei gewesen. Außerdem hat sie mir zu dem Zeitpunkt ohnehin kein Wort mehr geglaubt.«
    Sobald Katey die Oceanus verlassen und auf die Maiden George gewechselt hatte, hatte Boyd bereut, Katey gegenüber kein umfassendes Geständnis abgelegt zu haben. Er war nur deshalb so ungehalten den Malory-Brüdern gegenüber gewesen, weil sie ihn nicht zu ihr gelassen hatten, damit er ihr alles sagen konnte – auch wenn sie ihm vermutlich nicht geglaubt hätte. Sie war gewiss viel zu wütend gewesen. Aber er hatte es wenigstens versuchen wollen, ehe die Seekrankheit ihn wieder in die Knie zwang.
    Doch zum ersten Mal in seinem Leben blieb er von der Übelkeit verschont. War das extreme Gefühlschaos in seinem Innern dafür verantwortlich? Oder die Tracht Prügel, die Anthony ihm verpasst hatte? Nein, Letzteres kam eher nicht infrage. Es war nicht das erste Mal, dass er nach einer Keilerei in See gestochen und trotzdem seekrank geworden war.
    Davon abgesehen, hatte er Anthonys Schläge recht gut weggesteckt. Zwar war er einen Moment lang bewusstlos gewesen, aber es war ihm gelungen, die schwereren Schläge, bei denen er sich etwas hätte brechen können, allesamt abzuwehren.
    Er hatte Schlimmeres von Anthony erwartet. Der Grund dafür lag klar auf der Hand. Tony war sich sicher gewesen, gerade noch rechtzeitig gekommen zu sein, um Kateys Verführung zu verhindern. Seine Schläge hatten in erster Linie einen warnenden Charakter.
    Ob sie mittlerweile Bescheid wussten? Möglich war es. Katey hatte viel Zeit mit den beiden verbracht und könnte es durchaus erwähnt haben. Es war denkbar, dass ihm der Kopf abgerissen würde, wenn er dem vor Wut schäumenden Vater über den Weg lief. Warum musste Katey ausgerechnet eine Malory sein? Es war schon schlimm genug gewesen, als die Familie ihr unendlich dankbar für Judiths Rettung gewesen war. Aber jetzt, wo sie eine von ihnen war, würden sie mit Zähnen und Klauen über sie wachen und bis zum Äußersten gehen, wenn es sein musste.
    »Nein«, ließ Georgina

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