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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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trocken und windgeschützt ist.«
    »Nein!«, brummte er.
    »Warum?«, antwortete sie mit einem Jammern.
    »Weil ich Sie keine Sekunde aus den Augen lassen darf. Glauben Sie allen Ernstes, ich vertraue einem Kutscher, den Sie angeheuert haben? Sobald wir unser Ziel erreicht haben, entsende ich jemanden, der sich um Ihren Plunder kümmert.«
    Sie mahlte mit dem Kiefer. »Sind Sie eigentlich blind? Es wird gleich wie aus Kübeln schütten.«
    Boyd stieß ein jähes Lachen aus. »Sieht es hier nicht immer aus, als würde es jeden Moment regnen?«
    »Sie glauben also nicht, dass wir in eine Regenfront geraten?«
    »Nein. Es sieht schon den ganzen Morgen danach aus, als würde Petrus die Schleusen öffnen, aber bislang ist es trocken geblieben.«
    »Das ändert aber nichts daran, dass ich wie ein Schneider friere.«
    Wieder presste Boyd seine Brust an Kateys Rücken und raunte: »Sie könnten sich ja zu mir umdrehen. Wetten, dass Ihnen dann im Nu warm werden würde? Falls Ihnen der Vorschlag nicht gefällt, können Sie meinen Gehrock anziehen.«
    »Dann entscheide ich mich für den Gehrock.«
    Katey hörte, wie er sich mit einem Seufzen nach hinten lehnte, und spürte gleich darauf, wie er ihr den Gehrock um die Schultern legte. Was gäbe sie darum, wenn er nicht so penetrant nach ihm riechen würde. Dadurch hatte sie nämlich das Gefühl, von seiner Wärme eingehüllt zu werden.
    Die nächsten Minuten verbrachten die beiden Streithähne schweigend. Katey hüllte sich genüsslich in die Wärme des Gehrocks, schloss die Augen und hatte beinahe das Gefühl, von ihm umarmt zu werden. Nein, schalt sie sich, denk lieber an etwas anderes.
    »Warum sind Sie vorhin eigentlich ins Stocken geraten, als Sie von den Malorys gesprochen haben?«, durchbrach sie schließlich die Stille.
    »Mir ist klar geworden, dass Ihre Angst vor einem Wachmann vollkommen unbegründet ist. Sie sollten sich nämlich lieber vor Anthony Malory fürchten.«
    Katey rollte mit den Augen, weil er ihr einfach nicht glauben wollte. Sie für ihren Teil wusste ja, dass sie von Judiths Vater nichts zu befürchten hatte. Im Gegenteil. Und wenn hier einer für seinen Fehler geradestehen musste, dann Boyd. Vorausgesetzt, Judith vergaß nicht, Kateys Rolle in dem kleinen Abenteuer zu erwähnen. Was aber, wenn Katey befragt wurde, ehe das Mädchen sich dazu geäußert hatte?
    »Sie verweisen jetzt schon zum wiederholten Mal darauf, wie gefährlich diese Malorys sind. Von was für einer Familie sprechen wir hier eigentlich?«
    »Von einer der einflussreichsten Familien des Königreiches mit einem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl. Geschieht einem ein Unglück, so geschieht es allen. Judys Vater hat Ihrem Ehemann Geordie eine gehörige Tracht Prügel verpasst. So schnell macht der keine krummen Dinger mehr.«
    Katey versteifte sich. »Wie oft soll ich Ihnen eigentlich noch sagen, dass ich diesen Geordie nicht kenne? Und Judy ist viel zu lieb, als dass sie einen Vater haben könnte, der so grausam ist, wie Sie ihn gerade beschrieben haben. Also hören Sie damit auf, mir Angst einflößen zu wollen.«
    Katey spürte, wie Boyd mit den Achseln zuckte, als er antwortete: »Sagen Sie hinterher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Anthony die Hand gegen Sie erhebt, und das wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Aber er kann dafür sorgen, dass Sie den Rest Ihres Lebens hinter Gittern verbringen. Deshalb habe ich, als mir klar wurde, wie tief Sie in der Sache drinstecken, kurz mit dem Gedanken gespielt, Sie zu retten.«
    Katey rang sich dazu durch, seiner Bemerkung mit Humor zu begegnen. »Ich nehme an, damit meinen Sie das Gefängnis.«
    »Ja. Ich könnte Sie allerdings auch außerhalb des Landes bringen. Eine Möglichkeit, auf die wir noch immer zurückgreifen können, vorausgesetzt, Sie schaffen es, mich davon zu überzeugen, dass ich Ihnen helfen sollte.«
    Sie schnaubte. Sie hätte wissen müssen, dass er es nicht ernst meinte, dass seine Gedanken schon von Wollust getränkt waren. »Auf so etwas Geschmackloses antworte ich erst gar nicht.«
    »Noch vor Einbruch der Dämmerung werden Sie Ihre Meinung geändert haben.«
    »Noch vor Einbruch der Dämmerung«, entgegnete sie wutschnaubend, »werden Sie auf die Knie fallen und mich um Vergebung anflehen. Aber darauf können Sie warten, bis Sie schwarz werden. Ich werde Ihnen niemals verzeihen, was Sie mir heute angetan haben. Sie können sogar froh sein, dass ich Sie nicht,

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