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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sie mir Gehör geschenkt haben? Sie haben mich gegen meinen Willen quer durch das Land gezerrt, mich misshandelt und eingesperrt, ohne mir auch nur eine Sekunde zuzuhören!«
    »Scheint, als wäre ich nicht hart genug gewesen, immerhin ist Ihnen ja die Flucht gelungen«, sagte er zähneknirschend. »Ich hätte Sie fesseln können, was ich aber nicht getan habe.«
    Katey stieß ein wütendes Schnauben aus. »Glauben Sie, damit wären Sie aus dem Schneider? Ich fasse es nicht, dass ich mich überhaupt dazu herablasse, mit Ihnen zu reden. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich werde Ihnen dieselbe Höflichkeit angedeihen lassen wie Sie mir seinerzeit. Was auch immer Sie sagen, stößt bei mir auf taube Ohren. So war das damals doch auch, nicht wahr?«
    Mit Genugtuung beobachtete Katey, wie sich eine zarte Röte auf Boyds Gesicht legte, kehrte ihm den Rücken zu und eilte zur Tür hinaus. Sie hörte noch, wie er sie beim Namen rief, blieb aber nicht stehen, sondern eilte die Stufen der Freitreppe nach unten. Die Kutsche, die Anthony eigens für sie abgestellt hatte, stand glücklicherweise vor dem Haus. Wenige Augenblicke später befand sie sich auf dem Rückweg ins Hotel.
     

Kapitel 18
    Boyds erster Gedanke, als er an der Tür stand und tatenlos zusehen musste, wie Katey davonfuhr, war, ihr zu folgen. Bedauerlicherweise hatte James genau wie Edward die Kutsche, in der sie gekommen waren, nach Hause geschickt und den Kutscher angewiesen, erst in drei Stunden wiederzukommen. Da der Piccadilly stark befahren war, war die Familie übereingekommen, ihre Kutschen nicht am Straßenrand zu parken, um den Verkehr nicht zusätzlich zu behindern.
    Einzig Dereks Kutsche bildete heute eine Ausnahme. Boyd war sich sicher, dass sein Kutscher einen Malory ungefragt überall hingebracht hätte, sich bei einem Anderson aber vorher die Erlaubnis seines Dienstherrn einholen würde. Und bis er das getan hatte, war Katey bereits über alle Berge. Allein die Gewissheit, dass Anthony oder Roslynn wussten, wo Katey residierte, stimmte ihn versöhnlich.
    Kaum war er nach dem Zwischenfall in Northampton wieder in London angekommen, hatte er erfahren, dass Katey sich zu Recht die Hände in Unschuld wusch. Er hatte seinen Verstand und seinen Körper dafür verflucht, weil sie von ihrer Anwesenheit so beeindruckt gewesen waren, dass beide ein geradezu unglaubliches Eigenleben entwickelt hatten. Wenn sie nicht so verdammt anziehend wäre, hätte er ihr von Anfang an geglaubt. Um sich selbst ein Bild davon zu machen, dass es Judith gut ging, war er nach einem kurzen Abstecher bei Jack zu Anthonys Haus gefahren.
    Kaum hatte er die Schwelle zum Salon übertreten, hatte Jeremy, der neben Judith auf dem Sofa saß, zu ihm gesagt: »Weißt du eigentlich, wie es sich anfühlt, wenn dir eine Siebenjährige, die mit allen Wassern gewaschen ist, eine Standpauke hält?«
    Daraufhin hatte Judith sich zu Wort gemeldet und mit engelsgleicher Stimme gesagt: »Ich finde es furchtbar, dass du mich weggeholt hast, ohne dass ich mich bei Katey für ihren tatkräftigen Einsatz bedanken konnte. Das hättest du auch gewollt, wenn ein Fremder sein Leben aufs Spiel setzt, um das deine zu retten. Du hättest mir wenigstens ein paar Minuten mit ihr gönnen können. Aber nein, du hast mich fortgeschleppt und mich erst zu Wort kommen lassen, als wir schon meilenweit vom Gasthof entfernt waren.«
    Jeremy hatte Boyd einen Verstehst-du-jetzt-was-ich-meine-Blick zugeworfen. An seine junge Cousine gewandt, hatte er gesagt: »Zugegeben, auf die paar Minuten wäre es auch nicht angekommen, aber ich war so froh, dass dir nichts passiert ist, dass ich einfach nur wieder mit dir nach London wollte. Doch ich verspreche dir, dass ich alles daransetzen werde, sie ausfindig zu machen, und wenn ich dazu jeden Stein im Land umdrehen muss. Du wirst deine Chance bekommen, dich persönlich bei ihr zu bedanken. Das Gleiche würde ich nämlich auch gern tun.«
    Ohne auf Jeremys Worte einzugehen, hatte Judith das Wort an Boyd gerichtet und gefragt: »Hast du dich wenigstens bei ihr bedankt, ehe du gegangen bist?«
    Boyd, der plötzlich das Gefühl hatte, von einer höheren Macht ungespitzt in den Boden gerammt zu werden, hatte nach Worten gerungen: »Ich war so hin und weg von der Schönheit dieser Maid, dass es mir wohl glatt entfallen ist.«
    Als Jeremy die Augen verdreht hatte, hatte Boyd schnell hinterhergeschoben: »Aber du hast mein Wort darauf, dass ich alles dafür tun werde, die Sache wieder

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