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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 04. Wer die Sehnsucht nicht kennt
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vermutlich nicht da, Amy ...«
    »Wirklich nicht?« Ihr fiel ein Stein vom Herzen, daß er nicht gehört hatte, wie töricht sie sich benommen hatte. »Das spielt jetzt keine Rolle. Ich bin sogar froh, daß ich wegen deines Schweigens die Beherrschung verloren habe. So ist es viel besser, als nur durch die Wand zu reden.«
    »Ist es nicht, verdammt noch mal. Ich möchte, daß du augenblicklich an die Tür klopfst und Taishi bittest, dich in deine Kabine zurückzubringen. Und zwar sofort!«
    »Aber ich bin doch eben erst ...«
    »Amy«, fiel er ihr drohend ins Wort.
    »Und wir haben noch gar nicht gesprochen.«
    »Amy!«
    »Nein!«
    Es war, als hätte er ihr den Fehdehandschuh hingeworfen, als fühlte er sich dazu herausgefordert, sie um jeden Preis zum Gehorsam zu zwingen. Es war der falsche Augenblick, ihre Kühnheit unter Beweis zu stellen.
    Kapitel 34
    Warren trat auf Amy zu, in der Absicht, sie übers Knie zu legen.
    Sie sah es an seinem Blick, an seinem wütenden Gesichtsausdruck, und trotzdem versuchte sie nicht davonzulaufen. Dazu war die Kabine ohnehin viel zu klein – aber sie versuchte auch nicht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Sie blieb einfach stehen, denn sie erkannte plötzlich die Chance, daß er sich eines Besseren besinnen würde.
    Was dann geschah, kam einem Überfall gleich, einem Überfall freilich, der ganz in Amys Sinne war. Eine Berührung nur, und Warren zog sie in seine Arme, so heftig, daß sie sicher blaue Flecken davontragen würde. Und sein Mund erst, großer Gott, wie gierig und ausgehungert er war! Eigentlich zum Fürchten!
    Das war heftigere Leidenschaft, als sie erwartet hatte, ja als sie verkraften konnte. Doch um nichts in der Welt hätte sie ihn zurückhalten wollen.
    Zweimal stieß er sie noch voller Zorn zurück. Gleichzeitig jedoch zeichnete sich auf seiner Miene ein Ausdruck von Unentschlossenheit, von Schmerz, vor allem aber von Leidenschaft ab. Jedesmal überkam sie ein Gefühl von Panik und von Wut darüber, daß er sich noch immer gegen etwas wehrte, das sie selbst als unvermeidlich ansah. Dann aber stieß er ein Stöhnen aus und zog sie wieder an sich, sein Mund noch immer genauso gierig, und Amy geriet in wahre Verzückung. Endlich, nach so langer Zeit, nach so vielen Zweifeln, sollte er ihr gehören, dieser widerspenstigste aller Männer.
    »Wir werden noch verglühen, bevor wir das Bett erreicht haben.«
    Am liebsten hätte sie vor Freude laut gelacht, aber sie kam nicht dazu, denn er küßte sie wieder, drang mit seiner Zunge tief in ihren Mund, und ihr blieb nur noch, sich von diesen Wogen der Leidenschaft davontragen zu lassen. Seine Worte ließen darauf schließen, daß er den Kampf aufgegeben hatte.
    Ob willentlich oder einfach nur, weil er nicht länger widerstehen konnte, Amy hatte keinen Anlaß mehr, sich Sorgen zu machen.
    Irgendwie gelangten sie dann doch noch zu der Matratze, die in der Ecke auf dem Boden lag. Sie war nicht sehr breit, aber schließlich wollten sie sich ja auch nicht zur Ruhe begeben oder sich aus dem Weg gehen. Und diesmal wurden ihre leidenschaftlichen Umarmungen auch nicht mehr von ihrer Kleidung behindert. Diesmal konnte sie ihre Beine spreizen, um sein Gewicht dort zu spüren, wo sie es sich am meisten wünschte, und die gleichen Gefühle, die sie schon einmal verspürt hatte, als er so auf ihr lag, überkamen sie wieder, erstaunten und erregten sie zugleich. Er konnte nicht aufhören, sie zu küssen, sein Verlangen nach ihr war zu groß. Sie konnte nicht aufhören, ihn zu berühren, zu stark war ihre Begierde, seine nackte Haut zu spüren wie ihre eigene. Bald aber genüg-te ihr das nicht mehr. Wie schon einmal, als er auf jener Landstraße auf ihr gelegen hatte und sie die Bewegungen ihrer Körper fast um den Verstand gebracht hatte, wußte sie, daß es noch mehr gab, und sie wollte nicht länger warten, es endlich zu erleben.
    Sie mußte es ihm mit ihrem Körper verständlich machen, weil er ihr kaum Luft zum Atmen ließ, geschweige denn zum Sprechen. Aber sie wußte nicht, wie sie ihm zu verstehen geben sollte, was sie wollte, außer daß sie seine Hüften umfaß-
    te und fest an die ihren preßte.
    Sie glaubte, ihm weh getan zu haben, so laut stöhnte er auf.
    Doch plötzlich war seine Hand zwischen ihnen. Zum Glück war ihre Schärpe nicht geknotet und ließ sich mühelos öffnen, ebenso die schmalere Kordel, die ihre Hose um die Taille fest-hielt. In Sekundenschnelle hatte er ihr die Kleider vom Leib gerissen, seine

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