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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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gefaßt machte.
    »Vermißt? Das weiß ich nicht. Ich war draußen - spazie-ren, verstehst du, und ich habe gar nicht gemerkt, daß so viel Zeit. . . « Amy fing an zu husten, eine schlechte schau-spielerische Leistung, als die Büsche hinter ihr zu rascheln begannen. »Marshall wird so böse sein. Würde es euch schrecklich viel ausmachen, wenn ich ihm sage, daß ich mit euch zusammen war?«
    Reggie gelang es mit Mühe, ihren Lachreiz zu unterdrücken. »Natürlich nicht, wenn du versprichst, daß dir die - Zeit nicht wieder zwischen den Fingern zerrinnt, Nicholas?«
    »Mich stört es keineswegs«, willigte er ein. »Ich weiß, wie leicht es ist, das Zeitgefühl zu verlieren.«
    Alle drei brachten es fertig, keine Miene zu verziehen, als sie eilig zum Haus zurückliefen.
    14.
    Die Verlobungsfeier, die Edward und Charlotte Malory veranstalteten, war ein voller Erfolg. Die gesamte Familie und alle guten Freunde waren erschienen. Sogar Jasons Frau hatte sich überreden lassen, ihre Kur in Bath zu un-terbrechen und zu dem Ereignis zu erscheinen. Nicholas'
    Großmutter und Tante Eleanor hatten ihre helle Freude, und Reggie gewann den Eindruck, daß sie schon verzweifelt gewesen waren, weil sie geglaubt hatten, Nicholas würde niemals heiraten. Seine Mutter, von der er niemals sprach, war auffälligerweise nicht unter den Gästen.
    Nicholas holte seine besten Manieren heraus, und alles verlief blendend. Die Vorbereitungen des Festes hatten zwei Wochen in Anspruch genommen, und das pedanti-sche Beachten von Einzelheiten, die gesamte Mühe, die man sich gemacht hatte - all das zahlte sich aus.
    Aber wenn alles reibungslos verläuft, dann heißt das noch lange nicht, daß es auch so bleibt. Zwei Monate nach der Feier war Regina Malory abgrundtief verzweifelt. Es war ihr keine Hilfe, daß sie diese Verzweiflung allmählich und in kleinen Schritten über sich hereinbrechen sehen hatte.
    Es war alles umsonst.
    Reggie hätte es nicht für möglich gehalten, nicht, nachdem er sie geliebt hatte. Sie war ganz sicher gewesen, daß er sie nach dieser Nacht mit Freuden heiraten würde. Er war in dieser Nacht so wunderbar mit ihr umgegangen, so unglaublich geduldig und zärtlich gewesen. Sicher lag es daran, daß er zuviel getrunken hatte, aber reichte das aus, um ihn diesen Abend vergessen zu lassen?
    Sicher, heiraten würden sie, nach wie vor. Und er informierte sie immer, wenn er die Stadt verließ. Er begab sich wochenlang nach Southampton und behauptete, dort Geschäfte erledigen zu müssen. Er meldete sich immer bei ihr, wenn er nach London zurückkehrte, aber in den beiden letzten Monaten hatte sie ihn nicht öfter als fünfmal gesehen. Und diese fünf Male waren entsetzlich gewesen, jedes Mal schlimmer als beim letzten Mal.
    Wenn er sie zu einer Einladung abholte, verspätete er sich nie, aber nur dreimal hatte er sie nach Hause gebracht. Bei den beiden anderen Malen war ihr Temperament mit ihr durchgegangen, und sie hatte die Gesellschaften ohne ihn verlassen. Es war nicht etwa so, daß er sie stehengelassen hätte, um den ganzen Abend im Kartenzimmer zu verbringen oder sich in politische Diskus-sionen verwickeln zu lassen. Aber oft verbrachte er mehr Zeit mit Selena Eddington als mit ihr. Wenn er sich ganz gräßlich zum Narren machte und dieser Frau nachlief, dann war das ja wohl der Gipfel.
    Und all das war Absicht. Sie wußte ganz genau, daß er nur um ihretwillen den miesen Kerl spielte. Das war es ja gerade, was ihr so weh tat. Wenn sie auch nur einen Moment lang geglaubt hätte, daß er damit Farbe bekannte, hätte sie ihn Tony überlassen, ganz gewiß. Aber er war kein mieser Kerl. Er startete einen rücksichtslosen Feld-zug, um sie dazu zu bringen, die Verlobung zu lösen. So, wie ihm die Verlobung aufgezwungen worden war, wollte er sie jetzt zwingen, ihm den Laufpaß zu geben.
    Das allerschlimmste war, daß sie, so schmerzlich all das auch war, nicht mit ihm brechen konnte. Sie durfte nicht mehr nur an sich selbst denken.
    Nicholas half ihr aus ihrem kurzen schwarzen Spitzen-cape und reichte es dem Lakaien zusammen mit seinem roteingefaßten dunklen Umhang und seinem Hut. Reggie trug ein weißes Kleid, das am Saum und an den kurzen Ärmeln mit Goldborte eingefaßt war. Das Kleid war tief ausgeschnitten, wie es der derzeitigen Mode entsprach, und bedeckte kaum ihre Brüste, und sowohl deshalb als auch wegen des Umstandes, daß Weiß unschuldigen Mädchen vorbehalten war, fühlte sie sich unwohl darin.
    Es war ihr

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