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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 06. Stuermische Begegnung
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nicht an die Wirkung natürlichen Quellwas-sers, aber um seinen Kumpanen eine Freude zu machen, trank er eine Flasche und ließ sich noch einige für zu Hause einpacken.
    Als sie aus dem Pumpenraum herauskamen, stießen sie auf eine Gruppe Bekannter. Es waren fünf, die genau wie sie nur zu ihrer Unterhaltung hier waren.
    Zwei der jungen Männer waren als besondere Spaß-
    vögel bekannt, wahrscheinlich ein Grund für Davids Vorschlag, sich der Gruppe anzuschließen, in der Hoffnung, sie könnten Christopher ein Lächeln abge-winnen.
    Er konnte nicht ahnen, daß er die Sache damit noch schlimmer machte. Aber genau das trat ein. Und das nur, weil einer der jungen Männer, ein gewisser Adam Sheffield, selbst in trüber Stimmung war. Im Gegensatz zu Christopher fiel es ihm nicht schwer, seinem Ärger in Gegenwart seiner Freunde lauthals Luft zu machen.
    Der Grund dafür wurde schnell bekannt.
    »Wie soll ich denn mit ihr reden, wenn ich nicht einmal in ihre Nähe komme? Diese alte Fregatte macht wirklich ein Riesengetue darum, wen sie zu ihren Festen einlädt und wen nicht.«
    »Du brauchst das nicht auf ihre Partys zu schieben, Adam. Falls du es nicht wußtest, sie ist sehr exzen-trisch. Nur ausgesuchte Leute dürfen in ihrem Haus verkehren. Einladung hin, Einladung her, du kannst Lady Siddons nicht einfach deine Aufwartung machen.
    Du mußt mit ihr bekannt sein oder in Begleitung eines Bekannten aus ihrem Kreis erscheinen.«
    »Als ob sie nicht jeden kennt, so alt, wie sie ist.« »Wir hätten diese Party einfach stürmen sollen, auch ohne Einladung«, meinte einer von ihnen. »Soviel ich gehört habe, war es ein Maskenfest. Wem wäre es da aufgefallen, wenn ein paar Paris und Cupidos mehr herumge-hüpft wären?«
    »Glaubst du, das hätte ich nicht versucht?« erklärte Adam seinem Freund. »Warum bin ich wohl erst so spät zu euch gekommen? An der Tür haben sie Einladung und Namen verlangt.«
    »Ich hab’ gehört, ihr Vater sei ein berühmter Matador«, ließ jetzt ein anderer aus der Gruppe vernehmen, was den Rest veranlaßte, ebenfalls zu diesem Thema bei-zutragen.
    »Ein was?«
    »Du weißt doch, dieser Spanier, der dann ...«
    »Völlig daneben!« meinte ein anderer mit einem herz-haften Lachen. »Er ist König von Bulgarien.«
    »Nie davon gehört.«
    »Als ob das eine Rolle spielte ...«
    »Ihr seid beide im Irrtum. Er ist nicht König, aber ein Prinz, und zwar genau aus dem Land, in dem jeder Nachname mit einem ›ow‹ endet. Das heißt soviel wie
    ›Sohn des‹ oder bei der kleinen Stephanowa eben Tochter.«
    »Wer ihr Vater ist, spielt keine Rolle«, meinte ein anderer. »Solange ihre Mutter aus einem guten englischen Stall stammt. Und wie ich aus zuverlässiger Quelle erfahren habe, war ihre Mutter Sir William Thompsons Schwester.«
    »Dann ist die Kleine also Thompsons Nichte?«
    »Ja.«
    »Nun, das erklärt, wieso Lady Siddons seine Nichte unter ihre Fittiche genommen hat. Sir William ist seit mehreren Jahrhunderten ein Nachbar von ihr.«
    »So alt sind die beiden nun auch wieder nicht, Dumm-kopf. Überhaupt, wie willst du das wissen? Du ver-kehrst nicht in diesen Kreisen.«
    »Nein, aber meine Mutter. Wer, glaubst du, hat mir wohl gesagt, daß Anastasia Stephanowa der Fang des Jahres ist? Meine Mutter hat mir beinahe befohlen, der Kleinen den Hof zu machen.«
    »Obwohl sie noch keiner gesehen hat? Warum der ganze Wirbel? Warum hält man sie so unter Verschluß?«
    »Vielleicht ist sie Gast bei Lady Siddons, aber deswegen brauchte man sie doch nicht bis heute abend versteckt zu halten. Kurz und gut, wir kennen keinen, der sie schon gesehen hat.«
    »Nun, die Hälfte dieser verdammten Gesellschaft wird sie heute abend kennenlernen«, jammerte ein anderer.
    »Deswegen ist Adam ja auch so aufgebracht. Man hat ihn nicht eingeladen.«
    »Wohl die halbe Gesellschaft nicht.« Das klang trocken, wenn nicht etwas verstimmt. »Wahrscheinlich nur diejenigen, die volle Taschen haben, und dazu gehören wir nun einmal nicht.«
    »Sprich für dich selbst, alter Junge«, sagte der älteste der Gruppe blasiert. »Meine Taschen sind weiß Gott voll genug, um eine zukünftige Schwiegermutter zu begei-stern, aber ich wurde auch nicht eingeladen. Aber eines sage ich dir, Adam, wenn sie so schön ist, wie man sich erzählt, dann mache ich ihr vielleicht selbst einen Antrag. Wenn ich darüber nachdenke, wäre es an der Zeit, daß ich seßhaft werde. Ehrlich gesagt, mein Vater hatte mir bis jetzt diese Überlegungen

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