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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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ihren sah.
    Sie blieb vor ihm stehen, die Hände in die Seiten ge-stemmt, und brüllte: »Dreckskerl! Noch einmal solche Tricks, um unter meinen Rock zu kommen, und ich dreh Ihnen den Hals um! Ganz egal, ob ich dafür gefeuert werde!«
    »Was für Tricks?«
    »Den Besoffenen spielen. Sie waren gestern Abend gar nicht betrunken. Sie können überhaupt nicht besoffen werden!«
    Nun grinste er auch noch. »Das habe ich dir aber gesagt, nicht wahr? Ich erinnere mich ganz genau.«
    »Und dass Sie gesagt haben, Sie finden Ihr verdammtes Bett nicht allein? Erinnern Sie sich daran auch noch?«
    Malory lachte leise. »Danny, Liebes, du lässt einem Mann keine große Wahl. Daher war ich so verzweifelt, dass ich ausgenutzt habe, welche Schlüsse du gezogen hast. Ich musste ein bisschen flunkern, aber es hat sich gelohnt, um dich endlich zu schmecken.«
    »Ach ja?«, versetzte Danny. Im nächsten Moment krachte ihre Faust auf Malorys Wange. Sie hatte erwartet, dass er ihr ausweichen würde, wie er es bereits einmal mit Leichtigkeit getan hatte. Nun taten ihr die Finger-knöchel weh; damit hatte sie nicht gerechnet, aber es war sehr befriedigend. »Sind Sie immer noch dieser Meinung?«, fragte sie. »Und damit kommen Sie noch glimpf-lich davon, Mann. Behalten Sie Ihre Küsse in Zukunft für sich!«
    Damit marschierte sie wieder hinaus – und prallte direkt gegen eine Mauer. So fühlte es sich jedenfalls an.
    Der unheimliche Besucher, den sie in der Eingangshalle zurückgelassen hatte, war heraufgekommen, da er offenbar die Geduld verloren hatte.
    »Du kannst gehen, Mädchen«, wies er sie an. »Ich übernehme dort, wo du aufgehört hast, darauf kannst du dich verlassen.«
    Das ließ nichts Gutes ahnen. Nun würde Malory mehr als ein blaues Auge bekommen, darauf hätte Danny ge-wettet. Aber wenn es einen Schurken gab, der das verdient hatte, dann ihn.

Kapitel 23
    ls Jeremy die Stimme draußen vor seinem Zimmer er-A kannte, ließ er sich aufstöhnend zurück aufs Bett fallen. Er hatte gedacht, ihm wären noch ein, zwei Tage vergönnt, bis sein Vater in die Stadt zurückkam. Garantiert hatte George ihn wieder hergeschleift, sobald sie ge-hört hatte, dass das Schiff ihres Bruders eingelaufen war.
    Und James’ letzte Worte ließen darauf schließen, dass Jeremy am Vorabend mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte: Seine lieben Verwandten regten sich wegen seines Verhaltens offenbar tatsächlich zu sehr auf, um die Angelegenheit für sich zu behalten. Entweder war James die Bemerkung Percys zu Ohren gekommen, oder man hatte ihm erzählt, sein Sohn gehe mit seinem Stubenmädchen ins Bett. Wahrscheinlich beides. Jeremy fragte sich nur, wie sein Vater so schnell Wind davon bekommen konnte.
    »Versteckst du dich hinter einem blauen Auge, Bürschchen?«
    Jeremy setzte sich auf und deutete auf seinen Wangen-knochen. »Sieh mal. Hier ist ihre Faust gelandet, aber das Auge brennt auch ein wenig. Glaubst du, es wird blau?«
    »Was ich glaube«, erwiderte sein Vater, »ist, dass du wohl wirklich den Verstand verloren hast, wenn du dich mit einem Mädchen einlässt, das statt Klapsen Fausthiebe austeilt.«
    Jeremy grinste. »Nein, das denkst du überhaupt nicht.
    Du hast sie gesehen, also weißt du genau, warum ich mich gern mit ihr einlassen würde, ganz gleich, was sie austeilt.«
    »Darum geht es nicht«, sagte James, kam aber dennoch zum Bett herüber und ergriff Jeremy am Kinn, um seinen Kopf ein wenig zu drehen und die sich rasch verfärbende Stelle unterhalb seines Auges zu untersuchen.
    »Ein richtiges Veilchen wird das nicht, aber es könnte blau genug werden, um Albert Bascombs Tochter zu ver-graulen, sodass sie ihre Fühler woanders ausstreckt.«
    Jeremy zuckte zusammen. »Himmel, davon weißt du auch schon?«
    James bewegte seine massige Gestalt zu einem der beiden gepolsterten Sessel und machte es sich bequem. »Ich will dir erzählen, wie es mir heute Morgen ergangen ist, mein Junge. Zur großen Freude von George ist es mir gelungen, gegen neun Uhr bei der Familie vorbeizuschau-en, wo der gute Eddy allerdings vor lauter Ungeduld, mich zu sehen, ein Loch in den Teppich meines Studier-zimmers gebrannt hat. Eine halbe Stunde später marschiert mein großer Bruder von dannen; wie nicht anders zu erwarten, war er mit meinen Antworten nicht zufrieden.«
    »Natürlich nicht.« Jeremy grinste.
    Sein Vater war ein Unikum des Malory-Clans und war es schon immer gewesen. Er ging seinen eigenen Weg und verstieß gegen die Konventionen, wie

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