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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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witzige Bemerkung gehofft, damit können Sie doch sicher dienen, und nicht auf so einen blühenden ... Unsinn.«
    Sein einnehmendes Lächeln zeigte deutlich, dass er sich augenblicklich nur einen Scherz erlaubte. Das brachte Gabrielle ein wenig durcheinander, doch was sie noch mehr verwirrte, war, dass sie sein Lächeln am liebsten erwidert hätte.
    Die Stimmungen dieses Mannes änderten sich offenbar rasch und Gabrielle fand sein freundliches Verhalten wesentlich beunruhigender als seine frühere Feindseligkeit. Es erinnerte sie an sein ganz spontanes Lächeln auf dem Kai, das in ihrem Bauch ein so seltsames Flattern ausgelöst hatte.
    Sie musste von ihm fort. Schon wieder spürte sie diese Schmetterlinge im Bauch. Sie hielt nach ihrem augenblicklichen Tanzpartner Ausschau, der unterwegs war, um eine Erfrischung für sie zu besorgen. Peter Wills ... Willis, oder so ähnlich. Doch er war nirgendwo zu sehen. Das überraschte sie nicht. Sie hatte sich eine Pause vom Tanzen gewünscht, bevor ihre Füße in den neuen Schuhen wund wurden. Auch hatte sie bemerkt, wie lang die Reihe derer war, die sich noch Champa-gner nachschenken lassen wollten, als sie ihn um ein Glas geschickt hatte.
    »Warum stehen Sie allein hier herum?«, fragte Drew. »Mit dem bösen Gesicht habe ich doch nur Spaß gemacht. Mich hätte es nicht davon abgehalten, Sie anzusprechen – falls ich Interesse daran hätte, Ihre Bekanntschaft zu machen. Also, warum tanzen Sie nicht?«
    »Ich hatte großen Durst. Ich schickte ...«
    »Ausgezeichnet«, unterbrach er sie und zog sie auf die Tanzfläche, ehe sie Einwände erheben konnte. »Ich hatte mich schon gefragt, wie ich es anstellen könnte, mit Ihnen zu tanzen. Die Musik wird zu Ende sein, bevor Ihr Partner zurück ist. Es wäre eine Schande, die Zeit zu vergeuden.«
    Er berührte sie. Ihre Hand ruhte warm umschlossen in seiner, während seine andere Hand fest auf ihrer Taille lag. Sie spürte seine Berührung so deutlich, dass sie für einen Augenblick an nichts anderes denken konnte und kaum hörte, was er sagte.
    Seine dunklen Augen – sie waren unergründlich. Sehr beunruhigend, diese Augen. Sie weckten die Schmetterlinge in ihrem Bauch – nein, wahrscheinlich lag es einfach an diesem Mann. Die Kraft, mit der er sie anzog, war stärker als alles, was sie bisher erlebt hatte.
    Seine Schultern – lieber Himmel, was für ein breites Kreuz.
    Er war ein so großer, starker Mann, und viel zu schön anzusehen. Das Flattern in ihrem Bauch wollte gar nicht mehr aufhö-
    ren. Sie sollte wirklich zusehen, dass sie von ihm fortkam, doch es wäre zu unhöflich gewesen, ihn einfach auf der Tanzfläche stehen zu lassen, und, großer Gott, in Wahrheit wollte sie gar nicht weg.
    Er roch so gut, nach exotischen Gewürzen. Sie tanzten zu eng. Und doch fehlte ihr der Wille, mehr Abstand von ihm zu nehmen oder zu erwähnen, dass sie sich höchst ungebührlich benahmen. Schließlich waren ihre Oberkörper so nah beieinander, dass sie sich fast berührten; tatsächlich streiften ihre Brüste ihn einmal und reagierten augenblicklich mit einem Kribbeln.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, sagte er leise an ihrem Ohr. »Sind Sie wirklich nach England zurückgekommen, um einen Ehemann zu finden?«
    Ihre Rettung! Das perfekte Thema, um sie davon abzulenken, welche Gefühle er in ihr weckte. »Ja, aber machen Sie sich keine Sorgen, Sie kommen für mich nicht in Betracht. Ich weiß, dass Sie bloß ein Frauenheld sind.«
    »Bin ich das? Und wer hat das gesagt?«
    Sie wollte nicht zugeben, dass sie ihn und seinen Bruder am Morgen belauscht hatte und weggelaufen war, ehe die beiden sie bemerken konnten. »Ihre Schwester muss es erwähnt haben.«
    »Nein, das kann nicht sein. Selbst wenn sie wütend auf mich wäre, würde sie nie ein solches Wort benutzen, um mich zu beschreiben.«
    »Eine Braut in jedem Hafen?«
    Er lachte in sich hinein. »Zugegeben, das ist tatsächlich etwas, was Georgie gesagt haben könnte.« Doch dann musterte er sie wissend und riet: »Ah, ich verstehe. Sie haben daraus einen Frauenhelden gemacht.«
    Gabrielle zuckte die Achseln und schaffte es, lässig zu klingen. »Wenn es nur das Wort ist, das Ihnen nicht gefällt, können wir genauso gut ›Schürzenjäger‹ nehmen, meinen Sie nicht?«
    Drew zuckte zusammen. Gabrielle war auf der Stelle zerknirscht. Musste sie sich wirklich diese wenigen Minuten mit ihm verderben? Der Tanz war fast zu Ende. Sie würde sich wieder von der langen Reihe von

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