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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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entführen - einer jener Männer, die für Geordie arbeiteten. Ihr Vetter mußte verrückt sein, daß er noch immer versuchte, sie in seine Gewalt zu bekommen. Er wußte jetzt, daß sie verheiratet war. Was, zum Teufel, wollte er von ihr?
    Ihr brach unwillkürlich der Angstschweiß aus, als ihr die einzig mögliche Antwort einfiel. Geordie wollte sich da-für rächen, daß sie seine Pläne durchkreuzt hatte.
    Der Mann stieg aus und ließ sie einfach auf dem Boden liegen. Gleich darauf setzte sich das alte Gefährt in Bewegung.
    Roslynn drehte sich auf die Seite und versuchte sich aufzusetzen und den Knebel mit der Zunge aus ihrem Mund zu schieben. Es war ihr fast schon gelungen, als die Kutsche langsamer wurde und sie den Kutscher rufen hörte: »Das reicht, Tom!«
    Eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen, und ein Mann sprang herein. Sie erkannte in ihm jenen Kerl, den sie damals auf der Oxford Street mit dem Messer verletzt hatte. Seine Lippe war blutig, und er war völlig außer Atem. Die Prügelei war also tatsächlich ein Ablenkungsmanöver
    gewesen.
    Dieser
    kleine
    Ganove
    hatte
    wahrscheinlich
    irgendeinen
    harmlosen
    Passanten
    ange-
    griffen, nur damit es niemandem auffiel, daß sie von seinen Komplizen entführt wurde. Und sie hatte sich ja auch wie ein Lamm zur Schlachtbank wegführen lassen, eingeschüchtert durch die Messerspitze an ihren Rippen.
    Tom hob sie grinsend hoch und setzte sie auf den Sitz.
    Er schob ihr den Knebel wieder fest in den Mund, wobei er amüsiert den Kopf schüttelte. Zumindest schien er nicht nachtragend zu sein. Er betrachtete sie grinsend, und schließlich lachte er lauthals.
    »Mann o Mann, Sie sind ja wirklich 'ne Wucht und eigentlich viel zu schade für das Arschloch, von dem wir unsere Mäuse kriegen.« Sie versuchte vergeblich, trotz des Knebels etwas zu sagen. »Ich dacht' schon, wir würden Sie nie schnappen, aber jetzt hat's doch noch geklappt.
    Seien Sie vernünftig, dann passiert Ihnen nichts.«
    Mit ganz ähnlichen Worten hatte sie auch sein Bruder gewarnt. Und wenn sie nun nicht ›vernünftig‹ war? Was würde
    dann
    geschehen?
    Eine
    dumme
    Frage,
    nachdem
    sie an Händen und Füßen gefesselt war und auch nicht um Hilfe schreien konnte.
    Kapitel 38
    Tom warf sie sich über die Schulter wie einen Mehlsack, um sie ins Haus zu tragen, nachdem Wil, der kleinere der Brüder, sich vergewissert hatte, daß die Luft rein war. Roslynn schöpfte sofort neue Hoffnung. Man hatte sie also irgendwohin gebracht, wo jemand sie sehen und den
    Männern
    unbequeme
    Fragen
    stellen
    könnte.
    Viel-
    leicht bräuchte sie nur einmal laut zu schreien, um befreit zu werden.
    Da sie mit dem Kopf nach unten hing, sah sie nur sehr wenig von dem Gebäude, in das sie gebracht wurde.
    Aber auf der anderen Straßenseite erspähte sie Häuser mit
    Sandsteinfassaden.
    Dies
    schien
    eine
    gediegene
    Wohngegend zu sein.
    Geordie war also in ein besseres Stadtviertel umgezogen. Kein Wunder, daß es Anthony soviel Zeit und Mü-
    he gekostet hatte, ihn ausfindig zu machen. Aber es hatte
    sowieso
    nichts
    genutzt,
    daß
    er
    Geordie schließlich
    doch gefunden hatte. Und sie war Geordie in die Falle gegangen, eben weil sie sich in Sicherheit geglaubt hatte.
    Verdammt, warum mußte Geordie aber auch ein so sturer
    Schotte
    sein,
    den
    nichts
    zum
    Aufgeben
    bewegen
    konnte?
    Sie wurde eine Treppe hinaufgetragen, Wil klopfte an eine Tür, noch einige Schritte, und dann wurde sie auf einem
    Stuhl
    abgesetzt.
    Ihre
    gefesselten
    Handgelenke
    schmerzten nach der langen Fahrt, aber sie ignorierte diesen Schmerz und suchte wütend nach Geordie.
    Als sie ihn neben dem Bett stehen sah, ein gefaltetes Hemd in der Hand, offenbar beim Packen eines Koffers, der offen auf dem Bett lag, starrte sie ihn völlig perplex an. Wären die karottenroten Haare nicht gewesen, sie hätte ihn nicht erkannt.
    Sie schnitt unwillkürlich eine Grimasse. Er sah einfach schrecklich aus. Er sah so aus, als gehörte er ins Bett, anstatt Koffer zu packen. Großer Gott, was hatte Anthony nur mit ihm gemacht! Geordies ganzes Gesicht war dick geschwollen und blau und grün verfärbt. Ein Auge war völlig zugeschwollen, und auch das andere ließ sich nur einen Spalt weit öffnen. Seine Nase war offenbar gebrochen. Seine Lippen waren blutverkrustet. Und er hatte mehrere
    häßliche
    Platzwunden
    auf
    den
    Wangen
    und
    über den Augen.
    Er starrte die beiden Ganoven, die sie hergebracht hatten, wortlos an, und Wil und Tom starrten

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